Musik! 2,3,4 …. – Ampache und MPD

Schon seit längerer Zeit hat es mich in den Fingern gekribbelt eine Möglichkeit zu haben, meine stark angewachsene MP3-Sammlung auch ohne Rechner anhören zu können. Mobile MP3-Player oder der USB-Stick am Auto-Radio sind da ja ein richtiger Schritt – aber wer will abends denn unbedingt noch den Rechner hochfahren, nur um noch ein wenig Musik zu hören?

Eine MP3-fähige Stereo-Anlage habe ich leider nicht – weiß nicht mal ob es sowas schon gibt – den Support für USB-Geräte bringen ja immer mehr Geräte mit – nur meist ist da die Kapazität etwas begrenzt – mein Autoradio steigt bei Sticks oder Medien größer als 4GB einfach mit einem “Read-Error” aus. Andererseits: Wer will denn im Auto mehr als 70 Stunden fahren? Aber wenigstens kommt dann nicht immer das gleiche (bei Gelegenheit muss ich mir noch was einfallen lassen um den Sortiermechanismus des Autoradios zu verwirren – Random ist da leider nicht random sondern eine starre Liste von Titeln mit irgendeinem Modulo falls die Position nicht auffindbar ist …).
Meine gute Stereo-Anlage von Yamaha wollte ich da nicht unbedingt in Rente schicken – zumal der Receiver ja eigentlich wunderbare Dienste tut.
Bei meinen Eltern habe ich erste Erfahrungen mit netzwerkfähigen Geräten im Mulitmedia-Bereich gemacht: Der Fernseher dort versteht sich mittlerweile auf den DLNA-Standard – mit einer passenden Server-Software kann man so die ganzen Bilder, Musik und Videos verfügbar machen – das ist schon schick. Mal eben in den Bildern stöbern – kein Problem, man braucht noch nicht mal einen Laptop. Das 46 Zoll LCD tut dann sein übriges. Einzig die Bedienung per Fernbedienung ist etwas gewöhnungsbedürftig – es fehlt etwas wie eine vollständige Maus oder Tastatur um schnell durch die Dateimengen zu navigieren. Zumindest wenn man es gewohnt ist. Auch Abspielen von MP3s – alles kein Thema.

So etwas in der Art – nur halt ohne Fernseher (denn das Programm ist leider mittlerweile so flach wie die Geräte, daher habe ich keinen und vermisse bis jetzt nichts).

Letztlich ist die Lösung recht simpel – immerhin bietet mein Shuttle-Barebone, das ich als Server verwende doch alles was man braucht: Platz zum Speichern, es müsste also im Zweifel sowieso laufen. Also habe ich den Gedanken geboren, den Bock zum Gärtner zu machen: Mit einem optischen Tos-Link ausgestattet habe ich den Kleinserver an die Stereo-Analge angekoppelt. Wenn man mal gemerkt hat, dass die Buchse hinten nur ein Eingang ist, und der Ausgang leider nur vorne verfügbar ist, geht es auch recht fix – mit einigen Experimenten kann man dann die Musik auf dem Server schon mal per SSH-Konsole abspielen. Nicht ganz verkehrt – aber noch immer braucht man einen Rechner – auch wenn es nun schon ein beliebiger Laptop sein darf und nicht mehr der fest installierte Rechner mit Anschluss an die Stereo-Anlage.

Nächster Schritt: MPD – das MusicPlayerDaemon sorgt für das Abspielen von Playlists die man auch frei editieren kann – für fast jedes Betriebssystem und jeden Geschmack gibt es passende Clients – auch fürs Handy – das ist schon sehr nobel.
Leider ist die Funktionalität nicht so sonderlich hitverdächtig und der eingebaute Katalog kommt recht bald an die Belastungsgrenze – was angesichts der großen Anzahl von angesammelten MP3s nicht zielführend ist.

Nächster Schritt: Ein passendes FrontEnd bzw. eine Software, die auch mit der Verwaltung großer Datenmengen zurecht kommt – fündig geworden bin ich vorerst mal bei Ampache – das funktioniert ganz leidlich – die nächsten Tage werde ich da wohl noch etwas Feintuning betreiben – denn so ohne weiteres hat auch diese Software etwas Probleme mit der Datenmenge – obwohl sie schon eine ausgewachsene MySQL Datenbank als Hilfe heran zieht. Ich muss mir mal das Datenbankschema zu Gemüte führen – insbesondere erhoffe ich mir da etwas Hilfe beim Aufräumen meiner Sammlung – denn da sind doch einige Dupletten mit drin und der ein oder andere Titel ist auch falsch eingeräumt. Mal sehen was sich da noch ergibt.

Als nettes zusätzliches Feature kann Ampache auch Streamen oder Musik über einen integrierten Webplayer ausgeben – sehr praktisch, da hat man dann seine MP3-Sammlung ggf. auch von unterwegs aus im Zugriff – werde da bei Gelegenheit mal genauer testen, interessant ist die Idee auf alle Fälle mal.