Anhänger-Sanierung – Teil 1 – Demontage

Ausgangszustand

Bereits seit knapp vier Jahre besitze ich einen PKW-Anhänger. Nach etwas anfänglichen Problemen (vergleichsweise alt, lange Standzeit und somit allerlei Schwierigkeiten in Sachen Zulassung) hat sich das Gefährt echt bewährt. Ich möchte es nicht mehr missen. Es ist nicht so, dass ich den Hänger jeden Tage benötigen würde, aber in der ein oder anderen Situation ist es einfach hilfreich für einen Transport die Ladekapazität des Fahrzeugs zu erhöhen. Bis vor einigen Tagen war es immer ein kurioses Gespann mit einem Corsa B vorneweg. Oftmals war es ja nicht das Gewicht was beim Transport Schwierigkeiten gemacht hätte, sondern das Volumen oder die Abmessungen der Ladung.

Der Anhänger ist als offener Kasten konstruiert, zusätzlich habe ich eine Plane mit Untergestell übernommen. Alternativ habe ich noch ein Netz (insbesondere für Grünabfälle und Co ganz hilfreich).

Einige zwingend notwendige Reparaturen habe ich bereits durchgeführt. So waren die Reifen vor der Zulassung zu erneuern und die Heckklappe zeigte deutliche Auflösungserscheinungen. Kein Wunder, der Anhänger ist fast genauso alt wie ich. Da geht auch die stabilste Multiplex-Platte mit Siebdruckbeschichtung gegenüber der Witterung in die Knie. Zudem habe ich das Stützrad neu befestigen müssen. Alles vergleichsweise kleine Arbeiten.

Nun stand für diesen Sommer ein lange gehegtes Projekt zur Umsetzung an: Die Bodenplatte und die Seitenwände haben auch schon bessere Zeiten gesehen und warteten auf ihre Ersetzung.

Erster Schritt war die Beschaffung passender Siebdruckplatten – leider nicht so leicht wie gedacht, denn der Anhänger ist mit fast 2,70m gerade etwas länger als das handelsübliche Format von 2,50m x 1,50m. Auf Bestellung bekommt man aber auch Platten mit 1,50m x 3,00m. Zudem soll der Anhänger ja besser werden – daher habe ich mir Zurrösen zum Einau in die neue Bodenplatte bestellt – ganze acht Stück sollen es werden.

Die Demontage hatte ich mir etwas leichter vorgestellt als sie letztlich war. Noch recht einfach gestaltete sich das Entfernen der Seilwinde des Vorbesitzers. So wie mir berichtet wurde, diente der Hänger längere Zeit als Transporter für Schweine vom Hof zum Metzger. Daher stammt wohl auch die nachgerüstete Winde und die Klappe in der Frontplatte. Wichtigste Hilfsmittel zum Abbau der Winde: Kriechöl (z.B. WD-40 oder Nifestol), kräftige Imbus-Schlüssel, Durchschläge in verschiedenen Größen, Hammer und ordentlich Kraft.

Nervig gestaltete sich dann der Versuch die Verschraubungen der Platten zu lösen. Fast keine der Schlossschrauben hatte noch Halt in den Platten, vom Rost im Gewinde ganz zu schweigen. Nach einigen erfolglosen Versuchen habe ich kurzerhand alle Köpfe mit der Flex bearbeitet, so dass man mit einem groben Schlitzschraubendreher gegenhalten konnte. Meist hat sich das Gewinde dann dennoch nicht gerührt. Die Mehrzahl der Schrauben habe ich daher mit viel Kraft bis zum Abreißen verdreht. Oft w

ar auch bei Weitem nicht mehr die volle Stärke der Schraube vorhanden. Der Zahn der Zeit hatte ganz kräftig daran genagt. Am Ende war es dann ein gutes Kilo Alteisen was von den Schrauben übrig geblieben ist.

Die Seitenwände gingen nach dieser Methode sehr gut zu entfernen, auch die Scharniere und sonstigen Anbauteile habe ich so vom Holz trennen können.

Kniffligner gestaltete sich das Lösen der Bodenplatte. Hier konnte ich nicht so ohne weiteres mit der Flex ansetzen. Mit viel Rostlöser und Geduld konnte ich die gekonterten Schrauben dann doch zerstörungsfrei lösen.

Wie auf den Bildern ersichtlich war es allerhöchste Zeit für die Bodenplatte. Zudem habe ich endlich das Geheimnis der losen Schraubenenden auf der Unterseite lösen können. Aus mir unbekammtem Grund befanden sich im Rahemnaufbau zusätzliche Schrauben ohne aktuelle Verwendung. Keine Ahnung ob es einmal weitere Anbauten gan. Zum Teil waren die Schrauben auch von der Unterseite bündig abgeschnitten – was für mich überhaupt keinen Sinn ergibt. Beim Neuaufbau fallen diese Schrauben definitv weg. So muss ich keine zusätzlichn Aussparugnen in die Platte machen, was die Anzahl der Stellen an denen die Feuchtigkeit angreifen kann reduziert.

Abschließen noch das Gestell mit der Drahtbürste gründlich von Ablagerungen befreit und einige Stellen vorsorglich mit Zinkspray behandelt, damit die Korrosion nicht weiter geht. Jetzt steht dem Neuaufbau nichts mehr im Wege.