Elektrisch fahren – Teil II

Nachdem ich ja schon am Freitag die Chance hatte die Zukunft zur Probe zu fahren, habe ich etwas unverhofft gestern nochmal die Chance gehabt, ein reines Elektrofahrzeug zu testen.

Diesmal den Peugeot Ion. Das Fahrzeug ist nahezu identisch zum I-MieV von Mitsubischi – es wird im selben Werk gefertigt, ein wenig unterscheiden sich die beiden den doch – angefangen beim Namen.

Der erste Eindruck bietet das bereits bekannte Bild aus dem I-Miev. Was mir als nächstes auffällt sind die Unterschiede – im Ion wird etwas mehr Wert auf Optik gelegt als im I-MieV – allerdings nicht so ganz meine Richtung: Vieles will edel wirken, aber es fällt sofort auf, dass es sich um Kunststoff handelt. Gerade die Zierleisten in Hochglanz wollen in dieser Art nicht so recht edel wirken.

Nächster Unterschied ist die Automatik und wohl auch die spezifische Steuerungssoftware für den Antrieb. Die Auswahl an Gängen ist deutlich kleiner – ein dezidierter Modus zum Bremsen fehlt. Das soll wohl automatisch geschehen.

Im wesentlichen waren das auch schon die Unterschiede beim Anschauen. Beim Fahren fällt mir auf: Der Ion fühlt sich nicht ganz so spritzig an wie der I-MieV – eher etwas behäbiger. Die Lenkung erfordert ein klein wenig mehr Kraft.

Als Tour geht es diesmal in den Odenwald oberhalb von Weinheim – Steigungen, Holperpisten, Gefällestrecken, Wohngebiete – und um dorthin zu kommen, natürlich eine Portion Autobahn. Ein rundes Programm also.

Fahrtechnisch gibt es an dem Fahrzeug nichts zu bemängeln – sauber verarbeitet ist er wie der I-MieV auch. Ich mache mit meinem Vater noch einen weiteren Test, den wir beim I-MieV nicht gemacht haben: Wie hört sich das Auto eigentlich im Vorbeifahren von außen an? – Wunderbar leise muss man echt sagen – man muss sich wohl in Zukunft daran gewöhnen, dass man auf Kreuzungen nicht mehr nach Gehör zufahren sollte – das könnte schiefgehen wenn mehr Elektrofahrzeuge auf der Straße unterwegs sind. In Frankreich und auch Japan gibt es eine Dauerhupen-Funktion die dann permanent leise vor sich hinhupt – fasst schon wie ein Rückfahrwarner bei einem modernen LKW. Von der Lösung halte ich mal grad gar nichts: Jahrelang bekämpfen wir den Lärm entlang der Straßen und jetzt wird es so ruhig, dass wir wieder künstlich Lärm machen müssen? Nee das muss nicht sein – erfreuen wir uns doch lieber der Entlastung der geplagten Ohren. Wer unbedingt Sound braucht kann sich ja ein Motorrad kaufen …

Noch habe ich kein Angebot für den Ion – aber das Preistäfelchen war nicht sonderlich verlockend – nahezu 30.000 EUR (I-MieV ca. 26.000 EUR)  soll das Fahrzeug kosten. Das Leasing ist mit einer Kilometer-Beschränkung auf 10.000km pro Jahr trübt denn die Bilanz noch weiter.

Jetzt warte ich mal die beiden vollständigen schriftlichen Angebote zum Vergleichen ab und dann wird man sehen ob wir demnächst umweltfreundlicher unterwegs sind.