und es hat “bumm” gemacht …

Höchste Zeit einmal die Meldungen aus dem Katastrophengebiet zu aktualisieren …
Seit Montag Nachmittag/Abend haben wir wir wieder Strom, Telefon und Internet . Es geht langsam zurück in die Normalität.
Da der Kühlschrank recht gut kühl gehalten hatte, haben wir auch wenig Verluste bei den Lebensmitteln. Es hat sich also durchaus ausgezahlt ihn geschlossen zu halten. Es war eh nicht mehr übermäßig viel drin. Einiges ist halt dann doch hopps gegangen, insbesondere dem Salat bekam die langsame Erwärmung nicht so gut, zumal er schon fast eine Woche im Kühlschrank seiner Verwendung entgegen wartete. Die Wurst in den Dosen haben wir teilweise entsorgt, teilweise kräftig durchgebraten – ich habe keinerlei Auswirkungen gemerkt.

Arbeit war ganz normal, auch wenn dort die Klimaanlage anfänglich etwas Probleme mit dem Wiederanlaufen hatte, was von uns Praktikanten aber niemanden großartig gestört hat – erst als es merklich zu warm wurde haben wir mal nachgefragt. Jetzt sitzen wir dafür wieder in langen Hemden da. Gesundes Mittelmaß – wie üblich nicht möglich.

Insgesamt ist also alles wieder normal, ein wenig Holz und Reste liegen noch auf den Straßen, einige kleinere Straßen sind aus Angst vor Windbruch noch gesperrt aber ansonsten geht alles seinen gewohnten Gang.

Heute am Dienstag war dann Großkampftag – wir haben die Aldi-Tour (Sebastians letzte für seinen Aufenthalt hier) auf Dienstag verschoben. Außerdem wollte ich endlich das Paket auf die Post bringen, damit der erfolgreiche Bieter demnächst auch das Unterwassergehäuse für seine Canon Powershot in Händen halten kann. Daher bin ich heute etwas früher los vom Office, denn die Post hat leider nur bis 17:00 h auf – wenn man um kurz nach 16:00 h losfährt reicht das ohne größeren Stress. Soweit die Planung. Denn auf dem Weg Richtung Heimat hat es ganz ordentlich “Bumm” gemacht. Nein, klein schlagartiger Platten. Vielmehr eine hinterückse Nachwirkung des Sturms. Auf dem Weg liegen rechts und links teilweise noch kleinere Holzstücke, teilweise auch etwas größer – man fährt auf alle Fälle mal nicht drüber wenn man nicht muss … das hat sich auch der entgegen kommende Radfahrer in der Kurve hier am Flughafen gedacht … und wir sind ziemlich frontal ineinander gerauscht … auch weil wir beide versucht haben in die gleiche Richtung auszuweichen … dumm gefahren halt.
Erster Check – nix großartiges passiert, alles noch dran. Ein paar Schrammen am Ellenbogen ein paar Kratzer an den Beinen. Auch dem Unfallgegner ist nicht viel passiert, nur ein paar Schrammen, wie bei mir.
Ich dachte schon, jetzt kommts richtig dicke, so von wegen Schadensersatzklagen und sonstigen Scheiß, man weiß ja wie die Ammis so drauf sind. Gut das es nicht so gekommen ist. Wir haben beide feststellen müssen – wir waren beide nicht regelkonform von daher ist auch ein Rechtstreit und die Versicherungssache hoffnungslos. Wir haben noch nicht mal Namen oder Adressen ausgetauscht. Ich habe es der Höflichkeit halber angeboten, aber er wollte davon dar nichts wissen. Also habe ich erst mal wieder mein Equipment zusammen gesucht, Brille, Handy … Rucksack war in Postion geblieben.
Dann der Check der Räder – sein Fahrrad war ohne größere Blessuren (vielleicht ein leichter Achter) davongekommen, ein recht gutes Modell – im Vergleich zu meinem uralten Hobel. Der sah dann auch nicht mehr wirklich gut aus – er hat wohl die größte Menge Verformungsenergie des Aufpralls absorbiert. Leider nicht ohne Folgen: Die Vordergabel ist unterhalb des Vorbaus so weit nach hinten weggeknickt, dass das Rad den Rahmen berührt. Weiterfahrt mit dem Ding: unmöglich.
Nochmal nachgeschaut ob bei meinem Unfallgegner alles ok ist, aber der hat sich schon wieder in den Sattel geschwungen. Ich habe dann die Reste meines Rades nach Hause geschoben – hochkant auf dem Hinterrad natürlich denn das Vorderrad lief ja nicht mehr, zudem war es auch noch platt.
Die Strecke kenne ich ja, und nach rund 45 Minuten war ich dann auch endlich daheim – Paket konnte ich natürlich nicht mehr abgeben. Die anderen sind kurz später eingetroffen.
Auf dem Heimweg hat mir ein hilfsbereiter Nachbar noch versucht zu helfen – er meinte er hätte in der Garage noch einen alten Rahmen stehen zum Transplantieren – leider passten die gar nicht zusammen. Daheim habe ich unsere Grarage nochmal durchforstet – auch wier hatten noch ein Gerippe rumstehen – das sah ganz gut aus. Ursprünglich wollte ich kuzerhand die Räder transplantieren, aber die Muttern waren derart fest und das Werkzeug so lummelig, dass ich mehr die Sechskante abgerundent habe, denn eine Schraube zu öffnen …
Daher Idee 2: man baue aus beiden Rädern die Gabel aus, und tausche sie – und siehe da, das passt. Aus dem alten Rahmen haben wir nun mittlerweile fast alles ausgeschlachtet – vollständiges Recycling sozusagen.
Bleibt nur noch der Platten, dafür wird mir Sebastian morgen das Flickzeug mitbringen, den Schlauch habe ich schonmal ausgebaut.
Lehre aus der Geschichte, doch lieber am Rand fahren – und ich freue mich wieder auf meine Bremsen am Rad daheim, die beißen wenigstens richtig zu… nicht so wie diese Dinger hier von anno tobac …

Die Alditour war schon etwas Quälerei, neben den Schrammen muss ich ziemlich kräftig auf mein linkes Hintertiel aufgekommen sein – da gibt wohl einen saftigen blauen Fleck – leider ist Dolobene hier nicht zugelassen. Und der geht wohl auch so wieder weg. Ich habe halt nicht die schweren Sachen gehoben, wozu ist man zu dritt bzw. sogar zu viert. Neben Onur und Sebastian haben wir derzeit noch Christoph aus einem früheren Studentenjahrgang zu Besuch – er wird an der Uni hier demnächst sein Studium aufnehmen und muss jetzt noch einige Tage warten bis seine Wohnung frei wird. Ich war auch noch so vermessen, Sebastian zu verpsrechen, dass wir noch Laufen gehen – so weh tat es ja nicht wirklich.
Die ersten Kilometer haben sich dann auch höllisch angefühlt, aber mit jedem Schritt am Paintbranch entlang ließ der Schmerz dann langsam auch nach. Die angenehmen Temperaturen taten ihr übriges dazu, dass es richtig entspannend war zu laufen. Am Lake Artemesia hat uns ein Radler überholt – und ich dachte ich steh im falschen Film – heute war irgendwie St. Fallentins Tag … denn auch den Radfahrer hat es etwas unsanft vom Rad geholt, als er uns überholen wollte. Er ist auf den Holzstückchen seitlich weggerutscht – aber auch hier nur kleiner Abschürfungen, nichts ernstes…
Den Rest des Weges gab es dann nichts mehr überraschendes – ich hatte ja auch wirklich genug davon für heute. Wobei ich sagen muss, dass ich die Steigungen im Wohngebiet vergleichsweise leicht wegstecken konnte – alles halb so wild. Die Strecke waren die üblichen 15km für Dienstags, diesmal bin ich eine 1km Warterunde gelaufen bis Sebastian aufgetaucht ist ….

Jetzt bin ich wieder daheim, es tut wieder ein wenig mehr weg … aber so ist es nunmal bei der Regeneration. Werde mir doch noch ein wenig Eis auf die Stelle mit dem Bluterguss legen, damit er nicht so übermäßig groß wird. Das Ersatzrad ist einsatzbereit, morgen werde ich dann flicken und dann sollte das auch überstanden sein. Einige haben ja schon gemeint ich solle mir die verbogene Gabel bei mir als Schmuckstück ins Zimmer hängen … mal sehen. Außerdem werde ich morgen einen neuen Versuch starten, das Paket auf die Reise zu bekommen. Kann ja doch eigentlich gar nicht so schwer sein.