Cool down … take it easy

Ja cool down im wahrsten Sinne des Wortes – das machen wir gerade mit unserem Haus. Seit gestern ist die Klimaanlage repariert und es ist im Haus wieder erträglich. Schon ein tolles Gefühl wenn man mit dem Rad heimkommt es ist total heiß, sobald man stehen bleibt. Dann macht man die Tür auf (ärgert sich dabei mal wieder über die etwas lummelige Qualität des amerikanischen Schlosserhandwerks) und kommt in die angenehm temperierte Wohnung. Das hat schon was. Vor allem da wir mit etwas Augenmaß kühlen und es nicht der Eisschrank ist, den wir teilweise auf Arbeit haben. Dort sitzt man teilweise bei 38°C Außentemperatur mit langen Hemden da, und kocht sich einen warmen Tee. Sonst wäre es einfach nur popo-kalt.

Die Diplomarbeit macht langsam Fortschritte, mein Supervisor war hoch erfreut, dass ich ihm schon die ersten Kapitel zum Gegenlesen, Korrigieren und Abzeichnen zur Verfügung stellen konnte.
Am Inhalt für die letzten beiden Kapitel arbeite ich derzeit noch – da muss ich aber erst mal den Bären erlegen (bzw. die Implementierung bezwingen) bevor ich das Fell verwerten kann. Und auch das Fleisch und die Innereien müssen ja irgendwie verhackstückt werden. Denn das Innenleben der Software ist alles andere als zum Herzeigen, wie ich ja am Dienstag schon ausführlich angemerkt habe. Allerdings musste ich feststellen, dass es einfach zeitlich nicht reichen wird, diese ganzen Fehler auszumerzen. An einigen Stellen komme ich leider nicht drumm herum, ohne meine eigene Implementierung unnötig zu belasten. Solche Dinge machen wir dann gleich richtig, denn sonst fallen sie einem nur allethalben wieder auf die Füße.

Die habe ich heute auch wieder qualmen bzw. schwitzen lassen… die üblichen 23km – denn angesichts der Hitze von 32°C und der heute angeblich geringen Luftfeuchte von nur knapp 35% ist man nach einigen wenigen Kilometern bereits voll und ganz befeuchtet… Man schmort sozusagen im eigenen Saft. Die 23km kommen zu Stande, weil man bei solchem Wetter dann doch dankbar einen kurzen Stopp am Brunnen am Lake Artemisa einlegt. Was andere an einem Tag trinken sollen, das habe ich da innerhalb von wenigen Minuten runtergespült. Wenn das Wasser nun auch noch halbwegs anständig schmecken würde wäre es ja echt angenehm. Aber das ist die übliche Leitungswasserbrühe hier. Um die Gesundheit wegen irgendwelchen bakteriellen oder biologischen Bestandteilen muss man sich da keine Gedanken machen. Dafür schmeckt es auch nach fast einem halben Jahr immer noch intensiv nach Chlor und sonst nach rein gar nix.
Ich weiß auch nicht wo die Wetterstation die niedrige Luftfeuchte gemessen hat – am Painbranch und dem North-East Branch ist es immer irgendwie drückend schwül.
Dementsprechend niederschmetternd sind auch meine Laufzeiten derzeit – und das liegt nicht daran dass ich langsame Begleiter dabei habe – selbst wenn ich wollte es geht einfach vom Körper her gar nicht. Für 23km etwas mehr als 2:30h – das ist sind nicht die Zeiten die ich von mir gewohnt bin. Respekt vor den Leuten die ihr ganzes Leben bei solchem Wetter trainieren. Wer bei den Umweltbedingungen noch Höchstleistungen bringen kann der hat wohl auch sonst keine Probleme. Für mich ist das Klima hier auf Dauer nichts. Mal sehen wie das mit dem Laufen in den letzten Wochen mache – sicherlich ein Erlebnis um Las Vegas herum durch die Wüste zu Joggen. Einige Leute meinen ja, das sei die Einstiegsdroge für so Dinge wie den [url=http://www.badwater.com/]Badwater Run[/url], da müsste ich aber noch etwas mehr trainieren – momentan kann ich mir das einfach nicht vorstellen – schon die 100km scheinen unerreichbar. Aber ich werde sich wohl nächstes Jahr wieder auf die Liste der Läufe setzen.