New York, New York

Wahnsinn, was ein Wochenende. Wir waren in New York.

Los ging es am Freitag direkt nach der Arbeit. Manuel, unser Mitstudent aus Italien hat uns begleitet, Philipp und Rüdiger sind in College Park geblieben, auch weil unsere Vermieterin den Herd ersetzen wollte und eigentlich auch endlich die Mietverträge mitbringen wollte (die sie dann doch wieder vergessen hat …)

Also auf an die Metrostation in Greenbelt, und rein in den Bolt-Bus. Echt komfortabel und im Vergleich zu einem deutschen Reisebus ewig lang und mit allerhand Luxus ausgestattet, unter anderem Steckdosen an jedem Platz, und WLAN mit Internet-Zugriff inklusive. Und das alles für nur 20$ pro Fahrt. Die Strecke sind etwa 350 km, also etwas weiter als Mannheim – Nürnberg, wahrscheinlich so etwas wie Mannheim Regensburg um es vergleichen zu können. Und die Highways sind natürlich um einiges breiter …. an der schmalsten Stelle waren es glaube ich 3 Spuren … und dennoch Stau…

Nach der Ankunft, an der 33rd Street haben wir erst mal einen taktischen Stop beim goldenen M eingelegt (Mc Donalds) danach haben wir gleich mit dem Sightseeing begonnen und sind an den nahen Time-Square gelaufen, inklusive Gepäck (wenn auch nicht viel). Da die Metro gerade renoviert wird, sind wir gezwungener Maßen weitergelaufen, bis an den Columbus Circle. Dann haben wir kurzerhand auch noch die letzten 50 Blocks in Angriff genommen, immer am Central Park entlang. Wir waren wirklich fertig als wir endlich im Hostel angekommen. Keine sonderliche Schönheit aber entgegen der ersten Befürchtungen hatten wir dann doch einen ganzen Raum für uns alleine.

Morgens ging’s dann ans weitere Sightseeing, Ausgangspunkt war Brooklyn, also erst mal noch entspannen in der Metro bis man endlich an der High-Street ankommt. Praktisch: Direkt neben der Metrostation ist ein kleines Café – Zeit für Frühstück und einen Kaffee als Stärkung. Die brauchten wir um anschließend die Brooklyn Bridge zu erklimmen – ich hatte echt vergessen wie schön dieses Bauwerk ist! Es ist einfach jedesmal wieder ein Erlebnis da rüber zu laufen. Ich habe die Gelegenheit genutzt um meinem Vater zum Geburtstag zu gratulieren, bevor die Minuten auf der Prepaid-Karte verfallen, für den Fall, dass ich keine Prepaidkarte bekommen würde …

In Manhattan vorbei am Platz der ewigen Lichter, weiter zum Ground Zero. Im Vergleich zum letzten Besuch muss man mittlerweile wieder nach oben schauen, die Baustelle ist voller Leben und es gibt einen echten Fortschritt. Praktischerweise habe ich nebenan auch einen T-Mobile-Shop mit Prepaid-Karten gefunden – und so die Minuten gerettet – ich weiß zwar noch nicht was ich mit jetzt 120 Gesprächsminuten anfangen soll, aber die heben ein ganzes Jahr. Die anderen haben derweil einen weiteren Futter-Stop bei den “golden Arches” (Mc Donalds) eingelegt. Leider war Samstag und der Pianist ist nur unter der Woche dort, es ist eines der wenigen Restaurants der Kette mit Live-Piano …

Frisch gestärkt sind wir runter in den Battery-Park gelaufen – zwischendrin ein kurzer Besuch in Trinity Church, eine Oase der Stille direkt neben der Wall-Street – das gibts auch nur in New York so nah beieinander. Im Park habe ich mir mit Sergej dann eine der vielen Shows der Straßenkünstler angeschaut. Wahnsinn was die machen. Den Rest der Gruppe haben wir dann am Terminal der Staten-Island-Ferry wieder eingesammelt. Einmal übersetzen nach Staten Island, vorbei an Miss Liberty (wir waren zu spät dran um Tickets vorab zu reservieren), aber mit einem guten Teleobjektiv samt Stativ (ja ich habe es auch dieses Mal wieder durch ganz New York geschleift – wie beim letzten Mal …. 😮 ) bekommt man das auch ganz gut hin. Mal sehen vielleicht kaufe ich mir hier in den Staaten noch ein weiteres Tele für die Canon, manchmal wünscht man sich einfach etwas mehr als die 200mm .. Bernd hat den Trip nicht mitgemacht und ist stattdessen los gezogen um seinen Laptop abzuholen, den ein Freund mit nach New York gebracht hatte um die Versandkosten zu sparen.

Da wir mittlerweile heiß gelaufene Füße hatten haben wir die Metro genommen um nach Chinatown an der Canalstreet zu kommen. Vietnamesen Markt in Tschechien schön und gut, aber das hier ist dann die XXXL-Ausführung – ein Shop neben dem anderen mit absolut günstigen Angeboten – Onur hat sich etwas geärgert, dass er nur 3 T-Shirts für 10$ an der Wall-Street bekommen hat, hier hätte er die doppelte Menge bekommen 😮 .

Langsam sind wir dann in Richtung SoHo und Greenich Village aufgebrochen, das sind die wichtigen Szene-Viertel in New York. SoHo ist eher das Künstler und Designer-Gebiet, während Greenich Village durch seine urbane aber irgendwie familiäre Atmosphäre besticht. Alte Backsteingebäude die etwas an die Speicherstadt in Hamburg erinnern und jede Menge kleinerer Restaurants und natürlich jede Menge Menschen – die Stadt pulsiert und lebt hier richtig auf. Im Washington Square-Park (einer der kleineren) haben wir dann nochmal etwas Pause gemacht, irgendwie doch anstrengend so ein Stadtbummel.

Nächstes Ziel: Empire-State Building, auf dem Weg dorthin am “Flatiron-Building” (Bügeleisengebäude) vorbei. Ganz wichtig: Ein Boxenstop bei Starbucks – aber nicht zum Auffüllen … Öffentliche Toiletten sind echt schwer zu finden …
Onur und Yusuf sind aufs Empire State raufgefahren, Sergej, Manuel und mir waren die 20$ zu teuer (ich war ja auch schon oben). Dafür haben wir dann noch “Grand Central” besichtigt, diese monumentale Halle mit den Sternbildern auf der Gewölbedecke ist jedes Mal überwältigend.

Reichlich fertig sind wir dann noch die 5th Avenue Richtung Central Park entlang gebummelt. Es wurde so langsam ja auch dunkel. Am Columbus Circle habe ich noch ein paar Langzeitbelichtungen gemacht – bevor wir mit der Metro zurück in die 103. Straße gefahren sind – nochmal Laufen wollten wir die Strecke nicht …

Kurze Verschnaufpause, wir haben uns mit ein paar weiteren Deutschen im Hostel unterhalten, bevor wir nochmal losgezogen sind, eigentlich wollten wir in Chinatown noch einen kleinen Imbiss nehmen – aber das war Wunschdenken. Die klappen dort scheints um 9:00h abends die Bordsteine hoch … Also waren wir Hühnchen bei Popey’s essen (einer Konkurrenz zu Kentucky Fried Chicken) – nicht überwältigend aber immerhin was im Magen.
Sergej und Bernd sind dann weiter gezogen, sie wollten eigentlich ins Hard-Rock Café. Der Rest ist auf die Manhattan-Bridge hoch und ich habe ein paar Bilder der Brooklyn-Bridge gemacht (diesmal war sie beleuchtet … nicht wie 2003). Eine ziemlich einsame Gegend aber wir waren ja genügend Leute, mit der Metro sind wir dann an den Time-Square und die 42. Straße. Wahnsinn, all die Discos, Kinos und natürlich alles wieder in XXL. Bernd und Sergej haben wir nicht getroffen, und auch das Hard Rock Café hatte schon zu. Also haben wir den Abend beschlossen und sind heimgefahren, eine ziemliche Odysee, denn einige Stationen sind wegen Renovierungen geschlossen oder es halten nur die Züge Richtung Downtown …
Im Hostel keine Spur von Sergej und Bernd – wie wir später erfahren haben, sind sie irgendwann morgens gegen halb 5 eingetroffen … nach einer Querung des Centralparks, da sie sich mit der 103. Straße befanden, aber dummerweise halt East und nicht West …

Eigentlich wollten wir um 10:00h wieder losziehen, aber wir waren derart platt, dass es kurz nach halb 12 wurde bis wir losgekommen sind. Haben noch einen Abstecher an St. Johns the Divine (große Kirche in neogothischen Stil) – auch immer wieder überwältigend. Da ich noch ein paar T-Shirts kaufen wollte sind wir nochmal nach Canal-Street gefahren, und ich habe einen echt guten Deal gemacht: 4 weiße T-Shirts (mit Aufdruck) und ein farbiges für 10$ – mal sehen wie sehr die beim Waschen noch schrumpfen … aber bei dem Preis kann man ja echt nix falsch machen…
Die Gruppe hat sich dann aufgesplittet: Bernd wollte das nachholen, was er am Vortag während der Laptopabholung (4h Metrofahrt) verpasst hatte, Ysusuf und Onur wollten noch an die Wallstreet.

Mit Manuel und Sergej bin ich nochmal durch SoHo – diesmal eine andere Route – geschlendert, kurzer Stop im Apple-Store … das iPad kommt leider erst am 3. April, denn das hätte ich gerne mal live gesehen.
Den Washington Park haben wir wieder als Stop gewählt, praktischerweise war ein kleiner Markt (vergleichbar mit einer Kerwe in Deutschland) gleich nebenan – dort haben wir uns mit Verpflegung (Thailändisch frisch zubereitet) eingedeckt.

Zum Abschluss sind wir an den Central Park gefahren, wir hätten beinahe die Metro-Station verpasst, so müde wie wir waren. Der Park ist immer wieder ein echtes Wunder – kaum ist man ein paar Schritte drin verschwindet der ganze Lärm der Stadt – ohne diese grüne Lunge wäre die Stadt glaube ich nicht lebensfähig. Wir haben uns in aller Ruhe ein paar Sachen angeschaut, auch den Conservation Garden, einer Art Miniatur von Schwetzingen – sehr schön angelegt und wir hatten darauf gehofft das die Toiletten offen sind … ich hatte den Fehler gemacht und nach Durst eingekauft: Also gleich die Gallone Wasser – die wollte dann halt auch so langsam wieder raus … Es sollte aber noch bis zurück ins Hostel (wo wir unser Gepäck geparkt hatten) dauern bis wir endlich einen offenen “Tempel der Erleichterung” gefunden haben.

Voll bepackt ging es ein letztes Mal mit der Metro Richtung downtown – zum Bus. Yusuf ist kurz vor der Abfahrt nochmal kurz verschwunden … und hat den gesamten Boardingprozess damit verzögert, von den verärgerten Kommentaren der Stewardess mal ganz abgesehen – zumal mein Name als Verantwortlicher der Gruppe auf der Liste stand.

Während der Fahrt habe ich dann versucht zu schlafen, das ging sogar, aber bequem ist was anderes. Kurz nach Mitternacht waren wir dann wieder in College Park an der Metro-Station. Nur noch 20 Minuten Fußweg bis ans Haus … aber nach der Tour in New York war das doch ein echter Klacks …

Heute früh dann erst mal den Wecker erschlagen. Kurz nach acht bin ich dann aufgewacht – ganz schnelles Frühstück, Zähneputzen und auf zur Arbeit … Nachdem jetzt der 5. Kaffee drin ist, bin ich langsam auch wieder arbeitsfähig. Zum Bilder aussortieren war ich immerhin schon fähig. Eine ganz hübsche Auslese – auch wenn ich wesentlich weniger Bilder als die anderen übrig habe (was daran liegt, dass ich eben nicht jeden Mist aufhebe …) – die werde ich jetzt gleich mal noch nach Hause uploaden.

Große Freude kurz nach Arbeitsbeginn: Ein Osterpaket von meiner Familie – mit Gummibärchen, Lakritz, einem netten Osterhasen, der jetzt meinen Schreibtisch ziert, Schleifstein für die Messer im Haus und einem Adapter sowie einer Mehrfahchsteckdose – hätte ja nicht gedacht, dass ich mich über sowas mal derart freuen würde!