Alles hat ein Ende, auch der Sommerurlaub 2025. Somit gilt es für diesen Sommer ein letztes Mal das Zelt zu verpacken und das Auto zu beladen. Immerhin: Wir haben ja nur das notwendigste ausgeladen, der Tetris-Faktor hält sich somit in Grenzen. Einen Lacher am Morgen haben wir noch: Direkt neben unserem Zeltplatz ist ein Sportplatz, den nutzt ein Heißluftballon für einen Start in den Morgen – leise ist das nicht gerade. Treffenderweise ist auf dem Ballon auch noch Werbung für ein Bauunternehmen in Form eines überdimensionalen Baggers abgebildet – das nächtliche Abladen eines derartigen Baufahrzeugs in Port-Neuf lässt grüßen.
Da wir noch Brot bestellt haben, können wir erst nach 9h abfahren, aber es zieht sich dann doch wieder etwas bis das Zelt abgebaut ist. Das Navi rechnet ungefähr sieben bis acht Stunden Fahrt. Das meiste davon über die Autobahn. Wir haben dabei keine größeren Verkehrsprobleme zu bewältigen – einige wenige Baustellen reduzieren die Geschwindigkeit etwas, aber selbst dort läuft es bei einspuriger Verkehrsführung einfach flüssig weiter. Bei Sens machen wir eine kurze Mittagspause, beim Einkauf in einem Ort kurz davor füllen wir auch den Tank nochmal auf. Unsere etwas flottere Fahrweise hat sich bei der Reichweite zwar bemerkbar gemacht, aber weniger gravierend als gedacht. Ärgerlicher sind die etwas angestiegenen Spritpreise. Ab Sens habe ich dann auch Pause bis ins Elsass, Marion fährt diesen Teil der Strecke. So lange wir auf der Autobahn unterwegs sind, haben die Kinder auch Entertainment mit Videos auf der Rücksitzbank, das Konstrukt mit dem Rapsi hat sich bewährt, aber ich möchte es noch etwas stabiler gestalten und die Menge „Drahtverhau“ etwas reduzieren.
Zum Abschluss des Urlaubs sind wir nochmal bei Marions Mutter zu Gast, wir sind passend zum Abendessen dort. Es fühlt sich ungewohnt an, wieder auf richtig festen Stühlen und einem Tisch im Innenraum zu essen. Man hat sich an das Campingleben doch schon etwas gewöhnt. Nach dem Abendessen und dem ersten Abgeben einiger Mitbringsel geht es auf die letzte Etappe bis nach Hause. Es ist doch schon wieder reichlich spät geworden, aber wir schaffen es trotzdem noch das Auto vollständig zu entladen und die wichtigsten Handgriffe nach der Heimkehr zu erledigen: Zelt zum Trocknen aufhängen und einen ersten Schwung Material wieder an seinen Lagerplatz räumen, damit es für den kommenden Einsatz wieder bereit ist.
Insgesamt waren es drei Wochen sehr interessanten Urlaubs und wir haben fast alle mitgeführten Utensilien auch mindestens einmal eingesetzt. Bewährt hat es sich, dass wir pro Campingplatz (mit Ausnahme von Amboise auf dem Rückweg) mehrere Tage geblieben sind. Es lohnte sich somit auch wirklich das Zelt aufzuschlagen und einzuräumen.
Ein Punkt der nicht geklappt hat und eigentlich doch der Auslöser für den Urlaub war, war meine zweite Teilnahme am Medoc-Marathon. Hier gab es in der Organisation scheints aber auch noch weitere Schnitzer, es gab angeblich eine sehr hohe Anzahl von Mitläufern die ohne Startnummer mitgelaufen sind, teilweise hatten sie sogar einen Startplatz aber aufgrund widriger Umstände hat es nicht geklappt die Startnummern abzuholen. Insgesamt hoffe ich, dass man hier die richtigen Schlüsse zieht, der Lauf an und für sich ist ja schon ein Highlight. Es dann kommerziell bis zum Maximum auszuschlachten passt nicht ganz zum Image des Laufs der eigentlich nur Spaß und Genuss vermitteln möchte.
Dinge die wir nicht vergessen werden wenn wir an den Urlaub zurück denken gibt es viele: Sei es der Besuch im Futuroscope oder die Besichtigung des Aquariums in La Rochelle. Auch hatten wir wieder einige verkehrshistorisch interessante Punkte: Sei es die Überreste des Aerotrain oder die Schwebefähre. In Bordeaux haben wir als Großstadt natürlich auch den ÖPNV inklusive Fährverbindungen (und einem etwas undurchsichtigen Tarif-System) ausprobiert.
Zu den eher kuriosen Dingen gehören die unterschiedlichen Tiere mit denen wir Bekanntschaft gemacht haben: Esel als Begleitung für auf dem Jakobsweg, Katzen verschiedener Größe und Herkunft, Eulen auf dem Campingplatz und natürlich einiges an Fisch und Muscheln auf dem Teller. Nervig und doch etwas erheiternd im Rückblick waren die frühen Ruhestörungen durch das Abladen eines Baggers in Port-Neuf (wer auch immer auf die Idee kam, gegen 3h in der Frühe einen Bagger für eine Baustelle am kommenden Tag anzuliefern: Vorher zu schauen, ob da nicht doch noch „Anwohner“ drum herum sind, wäre nett) bis hin zum Heißluftballonstart (mit Baggermotiv) direkt am Sportplatz nebenan.
Die Erfahrungen mit den Radwegen waren sehr gemischt, das Netz auf der Ile d’Oleron ist vorhanden und immerhin durchgängig beschildert, die Qualität der Strecken im Norden hat noch Luft nach oben. Die Wege der EuroVelo 3 werden wir so schnell nicht befahren, denn die Radwegführung dort ist sehr wellig und weckt Erinnerungen an unsere Allgäutour aus dem letzten Jahr. Deutlich besser hat uns da der Abschnitt der Velodysse gefallen, großzügig ausgebaut und sehr gut zu fahren. Die Fahrräder mitzuführen war definitiv kein Fehler, wir hätten sie ggf. noch etwas häufiger nutzen sollen.
Beim Gepäck haben wir insbesondere bei der Bekleidung deutlich zu viel eingepackt – die allermeisten Campingplätze bieten mittlerweile eine Waschmöglichkeit bzw. es gab auch mehrere Angebote mit Wasch-Salons, somit kann die Menge Bekleidung deutlich geringer ausfallen. Alternativ kann man natürlich auch umweltfreundlich einige Dinge (mit Sicherheit nicht alles) mehrere Tage in Folge benutzen, es ist immerhin ein Campingurlaub.
Einige wenige Neuzugänge im Equipment haben sich bewährt: ein zusätzliches Küchenmesser und auch ein Nudelsieb zu zusammenklappen machen vieles einfacher. Beinahe hätten wir ihn aus Platzgründen nicht eingepackt, aber er hat sich dennoch als sehr nützlich erwiesen: Der Dampfkochtopf – einerseits als ausreichend großer Topf (man kann ihn ja ohne Deckel bzw. Druck nutzen) aber auch für Reis und Kartoffeln ist er fast nicht weg zu denken. Beim nächsten Mal am Meer machen wir uns auch nochmal mehr Gedanken zum Thema Fisch: Da haben wir die Möglichkeiten nur sehr zaghaft genutzt.
Wie wir es in Zukunft mit dem Zelt machen wissen wir noch nicht ganz so genau. Es wird langsam doch etwas eng im Familienzelt mit nur einer Kabine. Es könnte sich als praktisch erweisen ein weiteres Zelt mitzunehmen und es bei Bedarf bzw. Möglichkeit aufzustellen. Nicht alle Campingplätze rechnen nach Zelt-Anzahl ab, oftmals bekommt man einen Platz zugewiesen auf dem man entsprechend viele Zelte stellen kann wie es der Platz hergibt. Einige andere Camper führen für den Aufenthaltsbereich dafür sogar Falt-Pavilions mit, für uns deutlich zu groß und unhandlich.