Das Wetter ist uns aktuell nicht ganz wohlgesonnen, im wahrsten Sinne des Wortes: Wir haben immer wieder Schauer und so dauert es denn auch etwas bis wir loskommen. Unser Tagesziel ist Blaye. Wie auch schon la Rochelle, Fort Boyard und auch Chateau d’Oleron war diese Stadt ein wichtiger militärischer Stützpunkt, wenn es mal wieder Ärger mit den Engländern gab. Auch hier war wieder einmal Vaubaun mit am Werk, ein Spezialist wenn es um Befestigungen ging.
Die Citadelle ragt hoch über die Gironde auf, so nennt sich der Meeresarm der sich nur wenige Kilometer oberhalb aus der Dordogne und der Girande bildet. Am Office de tourisme gibt es auch wieder einmal Rätsel für den Nachwuchs um die Erkundung der Citadelle zu begleiten. Wir machen uns dann auch direkt auf den Weg, leider lässt der nächste Regenschauer nicht lange auf sich warten und wir stellen uns direkt an der Porte Dauphne unter. Glens Rätsel erweist sich als schwieriger als gedacht, selbst als Erwachsene haben wir deutliche Schwierigkeiten das Kreuzworträtsel auszufüllen. Ich bin von eh und je her nicht gut was französische Vokabeln betrifft, erst recht wenn es um Spezialbegriffe aus der Architektur oder gar Militärgeschichte geht. Das Marion Probleme hat die richtigen Begriffe zu finden ist aber eher ungewöhnlich.
Wir arbeiten uns Schritt für Schritt bzw. Schauer für Schauer durch die Citadelle voran um die unterschiedlichen Aufgaben zu lösen. Insgesamt ein sehr umfangreiches Bauwerk. Man bekommt einen guten Eindruck darüber, dass die Befestigung seit langer Zeit existiert, dementsprechend wurde sie auch mehrfach an die Bedürfnisse angepasst. Anfänglich war es ein römisches Lager, später eine Art Burg, dann der Ausbau zur Citadelle. Wichtig war da noch, dass es insgesamt drei Befestigungen gibt, direkt in Blaye, eine auf der Insel in der Mitte des Fluss (Fort Paté) und auf der linken Flussseite (Fort Médoc). In der Moderne wurde das ganze dann auch noch um eine Atelilerie ergänzt. Vom höchsten Punkt aus hat man einen schönen Überblick über die gesamte Anlage um das Umfeld. Der Blick reicht bis nach Paulliac hinüber und auch bis zum nahegelegenne Atomkraftwerk. Irgendwie ist man in Frankreich nie all zu weit vom nächsten AKW entfernt.
Als wir uns auf den Weg Richtung Auto machen, passieren wir das zweite Tor, auch bekannt als Port Royale. Es dauert dann auch nur noch wenige Minuten bis der nächste Schauer niedergeht und wir uns nochmal unterstellen müssen bevor wir endlich wieder am Parkplatz sind. Wir gehen nach einer kurzen Trocknung noch zum Office de Tourisme, dort hat man auch erst Probleme das unvollständige Kreuzworträtsel zu lösen, aber am Ende klappt es dann doch – wir waren bei den meisten Begriffen gar nicht verkehrt, aber die gesuchte Bezeichnung für Schießscharte und dem vorgelagerten Festungspunkt ist uns partout nicht eingefallen. Immerhin gibt es noch ein Sammelheft und Aufkleber als Belohnung.
Vor der Heimfahrt geht es noch zum örtlichen Supermarkt, wir haben eine recht umfängliche Liste an Dingen die uns mittlerweile ausgegangen sind. Eigentlich hatten wir noch überlegt in Bourg eines der Weingüter anzufahren, aber dafür sind wir nun zu spät dran. Wir machen aber noch einen Stopp auf Höhe des Zusammenfluss von Dordogne und Garonne. Es gibt sogar eien Aussichtspunkt dafür, allerdings ist der Ausblick nicht wirklich schön. Man kann auf das Industriegebiet der Halbinsel zwischen den Flüssen schauen.
Auf Verdacht fahren wir noch an die Grotte „pair non pair“ (gerade, ungerade Höhle). Diese hat leider schon zu, wir nehmen sie uns für die kommenden Tage nochmal auf die Liste.
Nachdem es am Abend wieder einmal etwas Knatsch hinsichtlich Essen und Aufräumen gibt, nutze ich kurzerhand die Zeit und fahre noch eine Runde Fahrrad – immerhin ein wenig Sport als Vorbereitung auf den möglichen Marathon am kommenden Wochenende – eines ist sicher: Das wird kein einfacher Marathon mit der Extremform des Tapering, soviel ist schon mal sicher.