Nach unserer Beteiligung am Bildungstag und dem Besuch des Mittelaltermarkts in Obermoschel ging es für uns am Samstag weiter. Das Packen haben wir in der Frühe schnell erledigt und auch die Gunst der Stunde genutzt um nochmal ans Lager heran fahren zu können. Damit haben wir uns mehrere Gänge mit dem Bollerwagen zum Transport an den Parkplatz gespart.
Die Fahrt bis nach Köln zieht sich ein wenig und wir nehmen einige Gewitterschauer mit. Eine Vollsperrung auf der Autobahn umfahren wir dank Navi weiträumig. Je näher wir Köln kommen um so dichter wird der Verkehr und um so umfangreicher das Autobahnnetz. Man merkt dass man in einer Großstadt ist, die an vielen Stellen noch immer die Auswirkungen der „autogerechten“ Stadt aus den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erkennen lässt.
Unseren Campingplatz, direkt am Rhein gelegen finden wir sehr fix, auch der Aufbau des Zelts geht uns zügig von der Hand. Immerhin haben wir es letztes Jahr fast jeden Tag auf und abgebaut, da bekommt man eine gewisse Routine die man auch nicht mehr so leicht verlernt. Das Abendessen gibt es direkt vom Grill, dazu lassen wir uns noch einige Biere aus der Region um Obermoschel schmecken, die haben wir auf dem Weg beim Einkauf noch mitgenommen. Nachdem der Nachwuchs endlich zur Ruhe gekommen ist, machen wir noch einen kleinen Elternspaziergang entlang des nächtlichen Rheins. Mittlerweile ist aus auch wieder ruhiger geworden, zwischenzeitlich hatten eine kunterbunte Mischung diverser Musikrichtungen von einem Party-Boot frei Haus geliefert bekommen. Es war dabei alles geboten, von Schlager bis Rammstein – das muss man auch erst einmal hinbekommen.
Den Sonntag lassen wir etwas gemütlicher angehen, in der Frühe gibt es noch ein ordentliches Gewitter, aber das Zelt hält dicht. Auf den Wegen des Campingplatzes haben sich einige größere Pfützen gebildet, aber angesichts der sommerlichen Witterung sind diese auch schon bald wieder abgetrocknet. Wir schwingen uns auf die Räder, es geht entlang des Rheins von Kilometer 681 aus in Richtung Innenstadt. Das ehemalige Hafengebiet ist recht gut anzuschauen und es sind sehr viele Leute unterwegs. Am Schokoladenmuseum machen wir einen kurzen Halt und genießen die Aussicht auf die Stadt bevor wir weiter in Richtung Dom fahren.
In der Nähe des Doms parken wir die Fahrräder und setzen die weitere Erkundung zu Fuß fort. Es geht durch die Fußgängerzone – diese ist gesäumt von den üblichen Ketten und einigen Imbissen. Insgesamt wirkt die Innenstadt auf mich etwas trostlos, das kann aber auch daran liegen, dass natürlich am Sonntag die meisten Geschäfte geschlossen haben (bei einigen bin ich da sogar echt dankbar). Da wir alle Hunger haben landen wir wenig später am Heumarkt bei „Gilden im Zims„. Das Essen ist gut und reichlich, dazu gibt es ein Kölsch – an die Größe der Biergläser werde ich mich wohl nie ganz gewöhnen können, auch wenn das Bier lecker ist.
Da wir ja ÖPNV-Junkies sind und unser Kinder im wahrsten Sinne des Wortes auf U-Bahnen abfahren, darf natürlich auch ein Test der U-Bahn nicht fehlen, so fahren wir zwei Stationen vom Rathaus bis an den Appellhofplatz – von dort sind es nur noch wenige Meter zu Fuß bis zu einem besonderen Denkmal der Stadt. Vor dem Gebäudes des WDR steht eine Skulptur der „Maus“, bekannt aus der gleichnamigen „Sendung mit der Maus“ welche in Köln produziert wird. Die Fahrt mit der U-Bahn wird von uns allen als eher „durchschnittlich“ bewertet, da gibt es interessantere Systeme. Eine Fahrt zum ehemaligen Stadtarchiv welches aufgrund unsachgemäßer Bauarbeiten für die U-Bahn einstürzte machen wir aber nicht.
Wir spazieren zurück an den Dom und besichtigen diesen auch von innen. Die Glasmalereien auf den Fenstern sind schon sehr beeindruckend. Dazu die vielen Details des Bauwerks. Man könnte Stunden damit verbringen sich diese Details näher anzuschauen, aber unsere Kinder sind anderer Meinung. Sie wollen weiter ins Schokoladenmuseum. Daher radeln wir dorthin zurück, allerdings lassen wir die Besichtigung dann doch sein: Das Museum ist nur noch run 90 Minuten geöffnet und die Eintrittspreise sind überhaupt nicht süß sondern eher aus der Kategorie „gesalzen“. Das sorgt erst einmal für etwas Frust aber immerhin machen wir uns Gedanken über einen weiteren Besuch in Köln mit Fokus auf das Schokoladenmuseum.
Den Weg entlang des Rheins kennen wir ja schon, mit einigen Süßigkeiten aus dem Museums-Shop angefüttert sind die Jungs sogar richtig flott unterwegs. Kurz vor dem Campingplatz gibt es noch einen größeren Spielplatz auf dem sich die Jungs nochmal austoben können bevor es zum Abendessen geht. Wir gehen diesmal früher ins Bett, denn für den nächsten Tag steht das eigentliche Wunschziel des Nachwuchs auf dem Programm.
Der Zeltabbau und das Verladen ist recht fix erledigt und so sind wir zeitig unterwegs in den Norden Kölns. Unser Ziel ist das Aqualand, das haben unsere Jungs irgendwo im Fernsehen einmal gesehen und wollten dort unbedingt einmal wegen der vielen Wasserrutschen hin. Die Preise für die Tageskarte als Familie sind erträglich wenn man wirklich den ganzen Tag bleibt. An Rutschen wird wirklich viel geboten, und da wir am Montag dort sind und die Schüler in Köln keine Ferien haben ist es auch hinsichtlich der Besucherzahlen sehr entspannt.
Insgesamt merkt man dem Bad an, dass es in die Jahre gekommen ist. An einigen Stellen fallen anstehenden Reparaturen ins Auge. Kleinere Schäden und Reparaturen hat es in jeder derartigen Einrichtung aber die Menge fällt mir dann doch etwas auf. Das tut dem Spaß mit den Rutschen aber keinen Abbruch, die Kinder sind kaum zu halten, auch wenn unser jüngster noch nicht alle Rutschen nutzen darf. Natürlich darf Papa nicht kneifen und muss dann auch einmal die Looping-Rutsche testen. Ein interessantes Erlebnis, das muss man lassen. Aber mich mehrfach anzustellen habe ich dann doch keine Lust. Die Wettrenn-Rutsche und die „Red star“ gefallen mir letztlich am besten. Die Trichter-Rutsche hingegen ist etwas enttäuschend, das habe ich schon besser erlebt. Die Bergrutsche ist bei unseren Jungs der Hit. Das Konzept der Aqua-Conda mit Wasserdüsen im Reifen ähnelt eher schon einer Wildwasserbahn, es ist auf alle Fälle einmal etwas anderes.
Zum Mittagessen gehen wir in den Freibereich und essen was wir mitgebracht haben, das Restaurant sieht nicht schlecht gemacht aus, allerdings lesen sich die Kritiken im Netz nicht ganz so gut. Nach mehr als acht Stunden sind wir dann auch wirklich durchgeweicht und durchgerutscht. Somit wird es Zeit für den Heimweg. Insgesamt ein schönes Erlebnis für den Nachwuchs, aber ob ich das Bad so schnell wieder besuchen möchte weiß ich nicht. Es ist doch eine sehr weite Anreise und der Zustand ruft doch einmal nach einer umfangreicheren Sanierung oder auch Grundreinigung, der Preis ist für das Gebotene noch im Rahmen, für den Zustand aber schon eher an der Schmerzgrenze.
Wir legen noch einen Zwischenstopp in Rüsselsheim ein, dort essen wir auf der Terasse des Brauhauses. Das liegt direkt in der Einflugschneise für den Frankfurter Flughafen, die Kinder haben somit jede Menge zu schauen und dann Live-Tracking weiß man sogar woher die Flieger gerade kommen. Das Bier ist lecker und das Essen ist gut. Reichlich fertig erreichen wir Abends dann wieder unsere Heimat.
Insgesamt ein interessantes verlängertes Wochenende mit unterschiedlichen Schwerpunkten, vom Mittelalter über Stadtbesichtigung, ÖPNV bis hin zum Spaßbad. Da ist für jedes Familienmitglied etwas dabei gewesen.