Tageskilometer: 40km
Heute geht es weiter an der Iller entang, und stellenweise ist die Strecke schon fast langweilig. Es ist gut zu fahren auf dem Radweg, es geht immer ganz leicht bergab. Aber es mangelt an Abwechslung, da sind wir schon froh, dass es eine Fischtreppe zum Beobachten gibt, auch wenn mich die häufigen Stopps, die wir einlegen, ein wenig nerven. Ich würde gerne einmal auch wieder fünf Kilometer am Stück fahren. Aber es ist auch sehr warm und „die Sonne brennt uns sowas von auf die Mütze…“ Das Illertal ist fast in Nord-Süd-Richtung ausgebildet, somit haben wir den Mittag über auch keinen Schatten entlang des Wegs, egal auf welcher Flußseite wir uns gerade bewegen.
In Vöhrigen fahren wir in den Ort, wir benötigen dringend eine Mögichkeit zum Wasser auffüllen, unsere Vorräte am Fahrrad sind fast aufgebraucht. Im Ort finden wir nichts passendes. Kurzerhand nutze ich meine Erfahrung als Ultraläufer und steuere zielstrebig den Friedhof an, dort gibt es einen Brunnen mit Trinkwasser an dem wir auffüllen können. Bald darauf radeln wir wieder aus Vöhringen heraus, dabei umrunden wir einmal das Werk der Firma Wieland.
Anfänglich bin ich nicht wirklich erbaut, als der beschilderte Radweg die Iller verlässt und eine steile Steigung auf den Damm zum Mühlbach nimmt. Auch die Führung durch Illerzell finde ich nicht wirklich gut, zumal wir schon wieder einen Pinkel/Trinkstopp machen müssen.
Wir sind reichlich überhitzt und erschöpft und sind dann doch froh, dass der Radweg direkt am See in Senden vorbei führt. Den kostenfreien Badestrand nutzen wir gerne, um uns eine Abkühlung zu gönnen. Zudem gibt es noch eine Portion Eis bevor es weiter geht.
Wir nähern uns nun Illerkirchberg und somit einem Streckenabschnitt, den ich mit der Ulmer Laufnacht verbinde, denn die 100km Strecke verlief zum Teil direkt auf der gleichen Trasse. Nun bekomme ich den Abschnitt auch einmal bei Tageslicht zu sehen, ich kannte sie bisher nur um Dunkeln nachts um kurz nach drei. Es dauert nicht all zu lange, bis wir in Wiblingen am Kloster eintreffen, auch den Anstieg am Kloster habe ich in guter Erinnerung von meinem ersten 100km Lauf. Mit vollbeladenem Radanhänger ist er ähnlich knackig anstrengend. Die Besichtigung des Innenhofs muss leider entfallen, es ist gerade Gartenmesse, was ich etwas schade finde, denn die Versorgung habe ich in guter Erinnerung.
So umrunden wir den Klosterpark und verlassen Wiblingen entlang der Hauptstraße in Richtung Ulm. Die Radwegführung ist nicht gerade der Hit und wir müssen die Straße an einer ungünstigen Stelle queren, um auf den Radweg auf der gegenüberliegenden Seite zu folgen. Eine klarere Beschilderung wäre da echt wünschenswert. In Illerbrücken fädeln wir wieder auf die Laufstrecke ein, es gibt nun auch deutliche Motivationsschilder: es sind noch etwas mehr als zwei Kilometer bis zur Illermündung. Das gibt nochmal richtig Schwung, da macht es auch nichts, dass es nochmal rund 2km bis an den Verein der Ulmer Paddler sind. Da ich vom anderen Verein keinerlei Rückmeldung erhalten habe und es dort eine unkomplizierte Online-Anmeldung gibt, schlagen wir unser Zelt für die kommenden Tage direkt dort auf. Der Platz liegt in Sichtweite der Laufstrecke – ich muss aufpassen dass ich heute Nacht beim Pinkeln nicht doch die Laufschuhe anziehe und die Strecke ablaufe (bis zum Frühstück wäre ich wohl in Oberelchignen an der Napoleon-Rampe).