Tageskilometer: 32km
Die Nacht hat angesichts des Konzerts etwas später begonnen, entsprechend kommen wir etwas verzögert in die Gänge. Noch dazu hatte ich die Nacht einen Angriff auf meinen Server, weshalb mein e-mail-Postfach am frühen Morgen explodiert. Nach einer ersten Analyse ist aber außer der Welle Mails kein Schaden entstanden – es ist defintiv eine Herausforderung so etwas am Handy zu entschärfen bzw. zu beurteilen. Gut, wenn man Freunde zur Hand hat, die aushelfen können.
Nur wenige Meter nach dem Campingplatz geht die Aitrach in die Iller über, wir sind am Vortag also bereits die ersten Kilometer auf dem Iller-Radweg unterwegs gewesen. Im Vergleich zu den Vortagen ist die Strecke nunmehr fast langweilig: es geht immer flach entlang der Iller, der Untergrund ist eher ein Thema als die Steigungen – meist ist es ein geschotterter Wirtschaftsweg, bei dem nur die Fahrspuren befestigt sind und in der Mitte ein Grünstreifen. Für Fahrräder ist das weniger ein Problem, der Anhänger hingegen rollt beiderseits im Gras, immerhin bekomme ich auf diese Weise einen gewissen Trainingseffekt geboten.
An einer Staustufe werden wir bewundert, die ganze Familie, ohne e-Bike und alle ordentlich beladen. Die Gruppe Radler ist ebenfalls ohne Unterstützung unterwegs, allerdings mit deutlich leichterem Gepäck, da kein Zelt mitgeführt wird und die Tour auch nur das Wochenende über dauert.
Bei Buxheim ist dann auch erst einmal Schluss mit Iller-Radweg, aufgrund von Bauarbeiten gibt es eine Umleitung. Zudem müssen wir für die kommenden Tage noch einkaufen. Die Umleitung ist gut beschildert, allerdings ist der Weg extra frisch mit Split aufgefüllt worden. Das macht das Vorankommen etwas schwieriger und sorgt bei den kleineren Rädern für Frust. Noch dazu müssen wir in Buxheim eine Steigung bewältigen, um an den Supermarkt zu gelangen.
Während Marion einkauft, versuche ich die beiden potentiellen Campingplätze in Illertissen bzw. Sinningen zu erreichen. Leider weder per Telefon noch auf e-mail gibt es eine zeitnahe Reaktion. So rollen wir erst einmal ein wenig ins Ungewisse weiter auf der Umleitung. Eine Straßenquerung ist für eine Radumleitung eine echte Zumutung, der Verkehr ist sehr dicht und schnell – da wäre eine Bedarfsampel sehr hilfreich gewesen (oder der Hinweis, dass man in rund einem Kilometer Entfernung auch nochmal die Seite wechseln kann, dort hat es ohnehin eine Ampel).
Ab Heimertingen ist mit der wunderbaren Umleitungsbeschilderung schlagartig Schluss. Wir radeln etwas blind in die Ortschaft hinein. Dort verpassen wir beinahe die Abzweigung zurück an den Iller-Radweg. Die Querung in der Kurve ist schlecht ausgeschildert, der Verkehr auf der Hauptstraße auch wieder sehr dicht und die nächste Ampel liegt auf einer Kuppe, die man als Radler nicht hochfahren möchte.
Immerhin bestätigt sich bald darauf, dass wir auf dem richtigen Weg sind, wir landen direkt an der Sperrung der Baustelle und fädeln wieder auf den Iller-Radweg ein. Immerhin habe ich nun auch eine Rückmeldung aus Illertissen: Nichts zu machen, voll ausgebucht. Vom Camping Christopherus ist bisher auch keine Rückmeldung eingetroffen. Von daher radeln wir weiter ins Ungewisse. Das macht mir schon ein wenig Sorge und ich möchte eher früher als später am Platz eintreffen, um Gewissheit zu haben.
Wir radlen mit einigen Pausen ob der Hitze, aber es bleibt ein ungutes Gefühl, ob das alles gut geht. Nachdem wir die Autobahn unterquert haben, sollte es eigentlich nicht mehr weit sein und laut der Aussage eines Radlers „kann man den Platz nicht verfehlen“. Dennoch sehen wir irgendwann einen Wanderwegweiser, der uns entgegen nach Sinningen zeigt. Ein Blick in die Karte bestätigt uns: Wir sind an der Abzweigung vorbei geradelt, ohne es zu merken. Allerdings muss man auch sagen: es wäre wohl ein Trampelpfad gewesen. So umrunden wir den Badesee und erreichen den Campingplatz. Wir haben Glück und bekommen noch einen Stellplatz. Ganz so nervernaufreibend möchte ich das im Urlaub eigentlich nicht haben. Direkt vor der Rezeption haut es mich dann auch beim Losfahren noch vom Rad – nicht viel passiert außer einer ordentlichen Schramme am Knie.
Der Zeltaufbau zieht sich leider ein wenig hin, eigentich hätte ich gedacht, dass wir im Laufe der Woche da deutlich schneller werden. Immerhin reicht es dann doch noch für eine Erfrischungsrunde am bzw. im See. Ich mache auch wieder eine Runde Ausgleichssport – 700m Schwimmen kommen zusammen. Für die Kinder gibt es im Anschluss noch ein Eis, für die Eltern einen Bavarian Iso-Drink (Weizenbier). Zum Abendessen gibt es Bratwurst und Nudeln.