Radurlaub 2024 – Tag 10 – von Ulm bis Rottenacker (Ehingen) entlang der Blau

Tageskilometer: 53km

Ab heute sind wir fünf Radler und wir haben eine vergleichsweise lange Etappe vor uns. Da wir Armelle auch ein Highlight der schwäbischen Alb zeigen wollen, wählen wir die Alternative entlang der Blau.

Wie fast jeden Tag, gibt es gleich auf den ersten Kilometern reichlich Höhenmeter, als wir die Bahnstrecke überwinden müssen. Immerhin wird danach die Strecke flacher. Auf einer gut ausgebauten Fahrradstraße geht es durch die Bebauung in Ulm. Unser erstes Ziel ist Blaustein, etwas lästig ist eine altmodische Auto-Kreuzung am Ortsausgang: ein typisches 60er-Jahre Konstrukt, bei dem Radfahrer und Fußgänger eher lästiges Beiwerk für den Verkehrsplaner waren. Dementsprechend geht es untendurch und um scharfe Kurven, immerhin keine Drängelgitter. Bis nach Blaustein wird die Strecke dann aber deutlich radfreundlicher und es geht immer in der Nähe der Blau entlang.

In Blaustein erledigen wir die Einkäufe für den Tag. Danach geht es weiter, für mich folgen nun Streckenabschnitte mit Gänsehaut-Faktor. Am Schwimmbad bzw. der Lix-Halle hatte die Ulmer Laufnacht ihre Logistik-Zentrale mit Startnummernabholung und Spätzle-Party. Nur wenige Meter später fahren wir auf der Zieleinlauf-Strecke in Richtung Stadion (wenn es offen gewesen wäre, hätte ich auch eine Runde darin gedreht). Auch die kommenden Kilometer vergeht mir die Gänsehaut nicht wirklich, der Radweg verläuft auf der Laufstrecke, bis Arnegg geht das so, dann schwenkt die Laufstrecke nach links den Berg hinauf, wir bleiben im Tal.

Insgesamt ist der Radweg bisher angenehm zu fahren und vor allen Dingen ohne größere Höhenmeter. Kurz vor Blaubeuren ändert sich das, dort wird eine Brücke erneuert, weshalb es eine Umleitung gibt, die hat im Vergleich zur Originalstrecke aber einen saftigen Buckel. Immerhin rollte es sich danach bis fast an den Blautopf leicht bergab. Nur im Klosterhof ist nochmal eine Welle, die einem das Radler-Leben schwer macht.

Mit Ausblick auf den Blautopf machen wir unsere Mittagsrast, fast 20km liegen bereits hinter uns, ein guter Zeitpunkt sich zu stärken. Natürlich machen wir auch noch den Rundgang um den Blautopf, um die Schönheit dieses Naturwunders von allen Seiten gesehen zu haben. Als sehr hilfreich erweist sich der Trinkwasserbrunnen direkt am Blautopf, hier können wir unsere Wasserflaschen angesichts der Hitze wieder auffüllen. Yann hat einen Spaß, als er den Hahn etwas zu ruckartig aufdreht und in der Folge wir alle eine kräftige Dusche abbekommen, unerwartet aber erfrischend.

Der nächste Abschnitt der Strecke nach dem Ortskern ist weniger schön, es geht direkt an der Straße entlang, aber auch diese Kilometer vergehen und bald wendet sich der Weg wieder ab von der Straße und führt durch die Felder. Es gibt einige kleinere Anstiege aber nichts dramatisches.

In Schelklingen haben wir den Wechsel von der Ach (diese mündet bei Blaubeuren in die Blau) an die Schmiech (die fließt bei Ehingen in die Donau), endlich mal eine Wasserscheide, die man nicht gleich in den Beinen merkt. Das Freibad in Schelklingen liegt praktischerweise direkt am Radweg. Somit gibt es auch die wohlverdiente Abkühlung.

Die Etappe bis Ehingen ist dann auch nicht mehr weit, es geht vor allem stetig ganz leicht bergab. In Ehingen selbst geht es noch einige Wellen hoch und runter. Am Donautalcenter machen wir noch die letzen Einkäufe für das Abendessen, bis nach Rottenacker sind es dann nochmal rund 8km, diese sind aber dankenswerter Weise super flach.

Der Campingplatz direkt am See ist einfach ausgestattet, dafür ist er preislich der günstigste, den wir bisher hatten. Den See teste ich beim Kochen dann etwas unfreiwillig: das Wasser vom Nudelkochen schwappt etwas und mir über die Füße, natürlich kochend heiß, die schnellste Kühlung ist dann einfach direkt in den See. Zum Abendessen gibt es Nudeln mit Tomatensauce. Dafür, dass es die längste Etappe war, gab es erstaunlich wenige Steigungen, es rollt einfach recht gut voran.