Tageskilometer 28km gesamt 28km.
Sommer, Sonne, Radurlaub. In diesem Jahr sind wir wieder einmal in Deutschland und mit dem Rad unterwegs. Dieses Jahr haben wir keine vollständige Fernradtour entlang eines Fluss oder ähnlich geplant, sondern eine Kombination aus mehreren Abschnitten. Ganz grob soll es vom Bodensee über Ulm und dann entlang der Donau gehen.
Eigentlich wollten wir ab Regensburg die Donau aufwärts fahren, aber nach dem Frühjahrshochwasser war die Auskunft der Touristeninfo eher verhalten: noch sind nicht alle Campingplätze wieder hergerichtet und auch auf dem Radweg gibt es noch einige Schäden und Umleitungen. Daher haben wir kurzerhand entsprechend etwas umgeplant.
Die Anfahrt ab Schwetzingen erledigen wir mit der Bahn. Mit der S-Bahn geht es bis Karlsruhe, das klappt ohne größere Schwierigkeiten, auch wenn es etwas voller ist und man mit vollgepackten Rädern und Radanhänger doch etwas mehr Platz braucht.
In Karlsruhe ist der Umstieg auch schon eine gewohnte Routine – wir haben das ja schon häufiger zu Zeiten des 9 EUR-Tickets gemacht. Es ist schon reichlich voll auf dem Bahnsteig und die Ankündigung für die Schwarzwaldbahn verheißt nichts gutes: Ein Wagen weniger und bereits etwas Verspätung.
Wir glauben es schon fast nicht mehr, dass wir noch einen Platz im Zug finden, aber es klappt dann doch recht gut. Wir erleben wie freundlich und hilfsbereit das Bahnpersonal sein kann. So finden doch noch alle Fahrräder und der Anhänger Platz im Abteil.
Wir haben uns auch recht kurzfristig entschlossen, nicht direkt bis Markdorf mit der Bahn zu fahren. Das spart uns einen Umstieg und angesichts des vollen Abteils wäre das eine spannende Runde 3D-Tetris bzw. Sokoban geworden. Mit der Endstation in Konstanz knüpfen wir zudem an unsere Radtour aus 2016 an – damals nur mit einem Kind und das noch ohne eigenes Rad.
Ab Konstanz wollen wir die Fähre nach Meersburg nehmen. Ab dem Bahnhof ist es ein ziemliches Gekurve, bis wir am Fähranleger sind. Zudem gibt es die ersten Höhenmeter. Die Radinfrastruktur in Konstanz ist vor allem eines: sehr beengt. Die Überahrt selbst ist sehr entspannt, in Meersburg wird es dann wieder etwas hektischer, vor allem bis wir durch den unteren Stadtkern sind – völlig überlaufen und somit muss man ständig aufpassen wo man hinfährt. Der Anhänger hintendran macht es da nicht leichter. An einer der Wiesen machen wir dann noch einen kurzen Stopp zum sehr späten Mittagessen.
Wir nehmen eine Route, die uns erst einmal noch ein Stück weit entlang des Sees bis nach Hagnau führt. Danach geht es ans Eingemachte – weg vom See geht es richtig gut bergauf. Ich merke den Anhänger deutlich, Yann und Marion müssen schieben, so steil ist der Anstieg.
Danach wird es etwas besser, es geht mehr oder weniger wellig durch die Obstplantagen. Da sind nochmals ganz gut Höhenmeter zu bewältigen. Das schlägt sich auch auf die Stimmung durch, Marion ist ziemlich fertig und die Kids sprinten immer wieder vorraus, merken aber auch sehr bald wie anstrengend es sein kann, wenn es bergauf geht.
In Markdorf trennen wir uns kurzzeitig, ich radel mit den Kids schon einmal zum Campingplatz, der liegt leider auch nochmal etwas erhöht (und direkt hinter dem Friedhof). Wir werden herzlich empfangen. Während die Kids sich ausruhen, fahre ich Marion entgegen und nehme ihr die Gepäcktaschen ab.
Der Ausblick vom Platz über den See entschädigt. Der Campingplatz ist bewusst eigentlich eher für Jugendgruppen und Pilger gedacht und von daher auf das Notwendigste reduziert, aber viel mehr brauchen wir ja auch nicht. Der Zeltaufbau ist noch etwas schleppend, aber ich denke, das bekommen wir die nächsten Tage auch noch fließender hin. Das Abendessen ist dann auch sportlich einfach: Tortellini mit Pesto, das ist schnell gekocht, denn es wird ja auch langsam schon dunkel. Während die Nudeln kochen, habe ich sogar einmal ein wenig Zeit ein Buch zu lesen, so ganz analog und ohne Netz.