Tageskilometer 15km
Heute haben wir eher einen Ruhetag eingeplant, denn eine weitere Etappe auf unserer Tour. Wir hatten den Kindern schon länger einmal versprochen, das Ravensburger Spieleland zu besuchen. Beim letzten Allgäuurlaub war das etwas zu kurz gekommen.
Vom Campingsplatz aus sind es gerade einmal etwas mehr als 5km. Der Anfang ist auch recht locker, denn es geht bergab. Dass wir das auch wieder rauf müssen, blenden wir erst einmal gekonnt aus. Die Strecke führt uns dann entlang der Bundesstraße in Richtung Spieleland. Kurz vor Liebenau müssen wir eine Baustelle umfahren, der Weg ist aber ordentlich beschildert. Als wir an einem Autohaus vorbei kommen, frage ich kurzerhand nach einer Schraube für Glens Gepäckträger, diese hatte sich bei den ganzen Schlaglöchern gelockert und irgendwann auf nimmerwiedersehn verabschiedet. Die Mitarbeiter sind super freundlich und es findet sich ein passendes Ersatzteil gegen eine Spende in die Kaffee-Kasse. Somit besteht auch vorläufig keine Gefahr mehr, dass uns der Gepäckträger auseinander bricht.
Bis zum Ziel des Tages ist es dann nicht mehr weit, wobei der Wegweiser schon irgendwie für Eltern und Kinder in getrennte Richtungen weist: Eltern links ab ins Hopfenmuseum, Kids nach rechts zum Spieleland. Natürlich radeln wir alle bis zum Spieleland 😉 Der Radstellplatz ist durchdacht und liegt unter Bäumen im Schatten. Es gibt nur eine minimal Schlange vor dem Eingang, die Preise sind nicht zu verachten, aber man macht es ja nicht alle Tage.
Direkt nach dem Eingang nehmen wir erst einmal die Rundbahn (Brio-Style, wenn man schon im originalen Brio-Museum war, ist das ja schon fast eine Pflicht). Somit bekommen wir einen ersten Eindruck über die verschiedenen Bereiche des Parks. Es ist recht voll, aber nicht überfüllt. Ohne Anstehen geht dennoch fast nichts.
Auf dem Weg zum Futureland (im Gravitrax-Stil gehalten), nehmen wir noch Billy Biebers Rafting mit, angesichts der Hitze kommt die Abkühlung durch Spritzwasser und Co gerade recht. Highlights der Runde sind die große Rutsche zu Beginn (mit Raft-Aufzug) und der große Strudel.
Auch am Weg liegt das Rutschen-Paradies mit allerlei schrägen Rutschen in extra-lang bzw. steil: Eine Wellenrutsche, eine Röhrenrutsche und eine Free-Fall-Rutsch stehen zur Auswahl, der Andrang ist nicht wirklich groß und man kommt nahezu direkt an die Reihe. Bei der Free-Fall muss ich mich schon ein wenig überwinden, aber klar: Wenn die Kinder das vormachen, dann kann Papa gar nicht anders.
Am Futureland müssen wir uns dann wieder einreihen für die Achterbahn: Diese hat zwei verschiedene Gondeln: einmal Spinner (dreht in der Horizontalen gegenüber der Bahnebene) und Looper (dreht in der Vertikalen in Fahrtrichtung). Nach der ersten Runde tauschen die Eltern das Gefährt. Ich muss sagen: der Looper macht mir mehr Spaß, Glen hat nach der zweiten Runde dann etwas mit der Übelkeit zu kämpfen. Dennoch gehen wir weiter zum 4D-Kino, bei dem man einer Murmel hinterher rollt. Das ist dann für Glen zu viel und ihm wird richtig übel, so dass wir den Film unterbrechen müssen und das Kino verlassen.
Im Schatten auf einem der Spielplätze nebenan erholen wir uns und machen erst einmal Mittagessen. Danach drehen die Jungs einige Runden auf den Tret-Karts (Moon-Racer). Mit dem drehbaren Aussichtsturm verschaffen wir uns einen Überblick über die umgebende (hügelige) Landschaft. Zudem gönnen wir uns noch eine Cola (die Preise innerhalb des Parks sind echt unverschämt, gut, dass wir Wasser in Flaschen mitführen).
Die nächste Attraktion ist die „World of Memory“, auch wieder eine Art 4D-Kino mit Rundreise um die Welt, aber zusätzlich mit Interaktion, per Joystick wählt man Memory-Karten aus, um sich mit den anderen Mitfahrern im Wagen zu messen.
Ein echter Klassiker darf natürlich nicht fehlen: Das verrückte Labyrinth, allerdings in Lebensgröße. Verschoben werden allerdings nicht ganze Segmente, stattdessen gibt es (Schiebe-)Türen. Ziel sind wie im Vorbild vier verschiedene Punkte des Labyrinths, an denen man seine Spielkarte per Lochzange als erreicht markiert.
Als nächstes gibt es einen Familien-Wettstreit beim Feuerlöschen: erst zum Brandort kurbeln und dort dann per Kurbel das „Feuer“ lange genug löschen und natürlich auch die Rückfahrt muss gemeistert werden. Die Runde entscheide ich mit Yann knapp für mich.
Da hauptsächlich die Eltern bei dem Spiel in der Hitze aus der Puste gekommen sind, ist es gut, dass die Kids sich danach beim Schnecken-Scooter (der Alptraum eines jedes Kleingärtners) selbst beschäftigen können.
Wir finden noch weitere Attraktionen die wir noch nicht ausprobiert hatten: In der Baggermulde geht mit richtigen Minibaggern ans große Buddeln .“na wer steht denn so spät noch am Baggerloch ….“, Auch nicht schlecht und direkt nebenan ist die gigantische Wasserrutsche mit Gummiboten, auch hier gibt es wieder einen Wettbewerb auf zwei parallelen Bahnen. Das macht richtig Laune und erfrischt, denn es ist immer noch brütend warm.
Die Sommerrodelbahn hat man etwas aufgebohrt, statt nur mit Schwerkraft und Schlepplift geht es hier vollständig elektrisch zur Sache. Auch keine schlechte Idee – ich gebe natürlich Vollgas und so ist die Runde viel zu schnell wieder zu Ende.
Glen möchte noch einen Versuch am 4D-Kino in der Future World machen. Diesmal klappt es ohne Unterbrechung, auf dem Weg zum Ausgang gehen wir nochmal Memory spielen, gerade noch so: Wir sind fast die letzte Gruppe des heutigen Tages.
Einige Bereiche haben wir gar nicht erreicht, aber für den Tag ist nun auch Schluss, denn der Park schließt.
Wir radeln frohgemut zu einem Gasthof einen Ort weiter, laut Google sollte der im Gegensatz zum Gasthof in der Nähe des Campingplatz offen haben. Leider Fehlinformation: Montag und Diestag Ruhetag. Immerhin nicht zu viel Umweg, am Automaten des Hofs nehmen wir noch zwei Liter Apfelsaft zur Stärkung mit. Unser nächstes Ziel ist eine Pizzaria in Obereschach, die hat zwar auf, aber man beachtet uns als Gäste fast 20 Minuten nicht und vom Nachbartisch erfahren wir, dass man dort bereits seit einer Stunde auf eine Pizza wartet. Kurzerhand quittieren wir den schlechten Service und gehen wieder. Yann ist total gefrustet und macht die nächsten Kilometer lautstark darauf aufmerksam. Die letzte Chance, die wir jetzt anfahren liegt leider auf dem Berg: wir quälen uns nach oben ans Hofgut Hügle. Das ist dem Aussehen nach erst diese Saison eröffnet und ein vergleichsweise großer Komplex. Modern eingerichtet mit großem Freibereich. So ganz schlüssig ist das Konzept aus Restaurant und Selbstbedienung noch nicht, aber immerhin bekommen wir noch etwas zu Essen und zu Trinken. Wir lernen was eine Dinette ist: die lokale Art der Pizza bzw. Flammkuchen, belegt mit Speck und Kartoffeln – sehr lecker. Preislich ist das ganze nicht gerade ein Schnäppchen, aber immerhin endlich etwas.
Damit wir nicht wieder den Berg runter und wieder hoch müssen, um an den Campingplatz zu kommen, fahren wir über Gornhofen, dafür müssen wir nochmal ein wenig zusätzliche Höhenmeter in Kauf nehmen, was nicht gerade auf Gegenliebe stößt. Es wird schon richtig dunkel, als wir durch den Wald oberhalb des Campingplatz um den Weiher fahren, dort geht es größtenteils bergab auf geschotterten Wegen – gut zu wissen, denn morgen werden wir hier vermutlich nach oben strampeln.
Insgesamt ein sehr schöner und abwechslungsreicher Tag mit etwas Pech bei den Ruhetagen der Restaurants. Ziemlich müde fallen wir ins Bett bzw. kriechen in die Schlafsäcke.