Nachdem es am Morgen auch wieder regnet, verzögert sich unsere Abfahrt ein wenig, wir warten ab, bis zumindest der heftigste Guss durch ist. Dank unserem großen Vorzelt, können wir immerhin im Trockenen bereits frühstücken. Für heute steht eine etwas längere Etappe auf dem Programm, wir wollen bis Rochefort-Montagne kommen. Als Zwischenstation haben wir Vichy eingeplant, dort haben wir auch 2013 bereits Station gemacht.
Die Fahrt bis dorthin zieht sich etwas, vor allem bis wir durch die Randgebiete bis ins Zentrum kommen. Wir haben Glück, da in Frankreich Feiertag ist, sind die Parkplätze kostenfrei. Am Place de la Poste machen wir Mittagessen: Es gibt wieder einmal belegtes Baguette. Danach spazieren wir einmal zum Rathaus und von dort aus dann in den Kurpark. Der wird stellenweise gerade renoviert, aber die Hall des sources ist dennoch offen. Leider hat sich gegenüber 2014 nichts geändert: Nur eine der Quellen ist frei zugänglich, mit einem langen Arm kommt man immerhin an eine zweite heran, die eigentlich nur für Kurgäste gedacht ist. Das gibt zwar einen dezenten Hinweis, aber immerhin können wir dann die Quellen vergleichen. Geschmacklich sind die beide nicht der Hit, das findet auch der Nachwuchs.
Bevor wir Vichy wieder verlassen gibt es noch ein Pinkelstopp und ein Eis. Danach geht es weiter in Richtung des Massif Central. Das Navi lotst uns über diverse Nebenstraßen, einen kurzen Zwangs-Stopp müssen wir noch machen: Es ist an der Zeit, das Auto zu füttern, die Dieselpreise in Frankreich sorgen wirklich auch für eine gemäßigte Fahrweise, knapp 1,90 EUR pro Liter werden fällig. Immerhin sind wir mit einer Tankfüllung aber auch schon etwas mehr als 900km weit gekommen, und das trotz der vollen Beladung.
Wir fahren auch an der berühmten Quelle von Volvic vorbei, die Fabrik, in welcher auch diverse Frucht-Mischgetränke hergestellt werden, ist vergleichsweise riesig. Angesichts der zurück gelegten Strecke, ist es mir unverständlich, weshalb man Wasser aus dieser Region durch ganz Europa transportieren muss. Direkt im Anschluss geht es dann auch ans Eingemachte, aus der Entfernung hatten wir das Massif Central über die Ebene ja schon gesehen, jetzt folgen die Anstiege. Unter anderem geht es an die Anstiege, die ich bisher eher aus den Berichten zur Tour de France kenne: Puy de Dôme und Consorten. In diversen Orten sind auch noch Markierungen auf der Straße und Tour-Schmuck an der Strecke zu sehen. Es dauert dann auch noch etwas, bis wir in Rochefort-Montagne an unserem Campingplatz eintreffen, insgesamt ist die Streckenführung zumindest einmal abwechslungsreich, aber die zahlreichen Kurven und Kuppen fordern auch ihren Tribut an die Konzentration.
Da Feiertag ist, sind die Supermärkte größtenteils geschlossen, erst recht im Hinterland, in dem wir uns nun befinden. Daher gibt es diesmal Eintopf aus der Dose, das hat auch den Vorteil, dass wir langsam aber sicher etwas mehr Übersicht und Platz in unseren Kisten bekommen. Der Zeltaufbau klappt mittlerweile wieder recht routiniert. Wir haben für den aktuellen Campingplatz auch eine Pause eingeplant und werden zwei Nächte bleiben. Der Platz an und für sich ist recht nett, es gibt auch eine biologische Restverwertung, die übernehmen hier mehrere Gänse, Hühner und Ziegen.