Am Morgen regnet es noch etwas, aber diesmal müssen wir nicht groß aufwischen. Für Nachmittags hat Marion eine Pony-Tour für die Kinder gebucht. Bis dahin versuchen wir uns an einem der angebotenen Orientierungsläufe. Einer startet im Zentrum, der erste anzulaufende Punkt liegt aber fast direkt hinter dem Campingplatz. Ich gebe Glen das Handy mit der Karte, natürlich ohne GPS und Datenempfang und so ziehen wir los. Der erste Punkt ist denn auch recht schnell gefunden.
Beim zweiten müssen wir schon etwas suchen, er liegt etwas abseits des Wegs auf einem Hügel. Den Folgepunkt verfehlen wir erst einmal und finden dafür gleich den übernächsten. Also nochmal ein Stück zurück und so finden wir auch den übersprungenen Punkt mit der dazugehörigen Treppe.
Es geht nun aus der Bebauung hinaus in die Dünenlandschaft nördlich von Messanges. Der nächste Punkt ist sehr einfach zu finden, er liegt direkt an einer der Weggabelungen. Insgesamt macht die Tour richtig Freude, auch wenn, oder gerade weil man immer wieder etwas Knobeln muss. Zudem lernt der Nachwuchs ganz nebenbei das Lesen einer Karte und Orientierung in der Landschaft. Der nächste Punkt gibt uns dann allerdings wirklich eine harte Nuss. Wir finden zwar die Abzweigung kurz davor und wissen, dass der Punkt am steilen Hang in einer Art „Einbuchtung“ liegen muss, aber viel mehr auch nicht. Koordinaten haben wir auch nicht (sonst wäre es ja kein Orientierungslauf). Ein erster Ausflug ins Geäst bzw. die brusthohen Farne ist ohne Erfolg. Etwas weiter am Weg versuchen wir es erneut, wir finden zwar einen Markierungspfosten, es ist aber nicht der richtige. Kurzerhand wühlen wir uns noch etwas tiefer ins Dickicht. Für die Kinder ein echtes Abenteuer, zumal die Farne sie bei weitem überragen. Gut das beide jeweils einen Stock dabei haben, der wie ein Periskop aus dem Farn hervorschaut. Ich bin auch schon kurz davor, aufzugeben, als ich den Holzpfosten dann doch noch erspähe. Der Rückweg zum Weg ist dann etwas direkter und kürzer und man sieht auch, dass er gelegentlich begangen wird. Vom Weg aus selbst ist die Abzweigung aber fast nicht zu erkennen.
Es ist schon etwas spät geworden mit der Sucherei, daher nehmen wir nur noch den Punkt 7 der Strecke mit und kürzen dann ein wenig ab. Es geht nochmal durch die Heide bzw. Steppenlandschaft auf teilweise sehr schmalen und teilweise zugewachsenen Trails. Ich muss unweigerlich daran denken, dass Jürgen aus meiner Laufgruppe gerade beim Germany on Trails unterwegs ist, er hätte an dieser Passage sicherlich auch seine Freude. Der Nachwuchs ist aber langsam schon ausgepowert, das merkt man dann doch, auch wenn wir schon auf dem Rückweg sind. Eine der Markierungen des Parcours finden wir am Wegesrand dann noch, mit dem Trail haben wir allen Grund nochmal wieder zu kommen und es erneut zu versuchen.
Es sind dann auch nochmal fast zwei Kilometer bis wir wieder am Campingplatz sind, zwischenzeitlich muss ich Yann sogar auf die Schultern nehmen. Immerhin eine Art von Training, wenn auch sicherlich nicht übermäßig effizient für den bevorstehenden Marathon. Am Ende sind wir etwas mehr als drei Stunden unterwegs für um die 7km. Die Gesamtluftlinienstrecke zwischen den Punkten ist mit 5,6km angegeben. Ich schätze wenn man die Runde vollständig läuft, kommt man wahrscheinlich auf 12 bis 14km, unter anderem hängt es natürlich davon ab wie schnell und direkt man die Wegepuntke findet. Dass ich die Übung zum Orientierungslauf aus der Trainerausbildung so bald nochmal brauchen würde, hätte ich nicht gedacht, aber unverhofft kommt ja bekanntlich oft.
Am Zelt gibt es eine Stärkung während nochmals ein Regenschauer niederprasselt. Nachmittags haben wir dann noch eine Pony-Tour für die Kinder gebucht. Was ich nicht so geplant hatte, ist die Tatsache, dass die Eltern die 30 Minuten neben dem Pony mitlaufen müssen. Das Spazieren macht mir ja nichts aus, mit Pony am Arm ist das auch nochmal etwas anderes. Aber ganz so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Macht aber nichts, Hauptsache die Kids haben Spaß.