In der Nacht hat es deutlich abgekühlt, aber es ist immer noch sehr warm. Am frühen Morgen gab es auch einen minimalen Regenschauer, aber es reicht noch nicht mal, um den feinen Sand auf dem Auto auch nur näherungsweise anzufeuchten. Insgesamt ist es deutlich bewölkerter und vor allem auch windiger. Angesichts des Wetters überlegen wir bereits das Angebot des Orientierungslaufs im Ort zu testen.
Einen ersten Testlauf für die Strecken habe ich bereits am Morgen absolviert und seit Urlaubsbeginn endlich eine Laufeinheit gemacht. Für die nächsten Jahre müssen wir überlegen, wie man das besser organisieren kann, wenn möglich, sollte man die Wettkämpfe doch eher an den Anfang des Urlaubs legen oder vielleicht auch nur einen flotten Halbmarathon machen. Die Strecke um den Étang de Moïsan in Messanges ist recht abwechslungsreich und in den Morgenstunden auch noch recht kühl. Vor allem die etwas ausgebautere Strecke wimmelt schon fast vor Läufern. Deutlich anspruchsvoller sind da schon die Passagen auf den Pfaden durch die Wälder, stellenweise liegt sehr viel Sand, der das Vorankommen zur Herausforderung macht. Auch habe ich zum ersten Mal die Navigationsfunktion meiner Coros Pace2 Sportuhr getestet. Das klappt recht leidlich und gibt ein wenig Sicherheit, aber zumindest für die 7km hätte ich es im Nachinhein nicht unbedingt gebraucht.
Als die Wolken dann kurzzeitig wieder aufreißen, wird es aber gleich wieder sehr unangenehm warm. Daher planen wir nochmal um und fahren doch nochmal nach Messanges an den Strand. Man muss die Option nutzen, so lange es geht, Wanderungen gehen auch bei schlechtem Wetter und daheim, Strand mit Meer und Wellen gibts eben nur im Urlaub.
Der Aufenthalt am Strand ist sehr gemütlich, wenn da nicht zwei Jungs wären, die sich ständig um die Sandbauwerke streiten. Es ist ja nicht so, dass es zu wenig Sand und Fläche gäbe. Ich selbst nehme mir kurzerhand Ronja Räubertochter vor, das Buch habe ich gefühlt vor 30 Jahren in der Grundschulzeit das letze Mal gelesen. Am Nachmittag frischt der Wind noch ein wenig auf, die Aktivitäten am Strand werden damit vielfältiger: Eine ganze Reihe von Drachen steigt nach und nach über den Dünen auf.
Da sich die Jungs am Strand derart gestritten haben, gibt es nun erst mal keinen Strandbesuch mehr. Stattdessen gibt es, dem Wetter angemessen, einen Besuch im Dino-Park in Azur. Der Vergnügungspark ist irgendwo unterhalb der üblichen Vergnügungsparks, aber doch etwas anspruchsvoller als das Märchenparadis in Heidelberg einzuordnen. Für das Alter der Jungs gerade noch so richtig, aber ein weiteres Mal werden wir den wohl nicht besuchen (müssen).
Die ausgestellten und mechanisch animierten Dinos sind ganz nett anzuschauen und auch der Suchpacours für die Kinder ist ganz nett gemacht. Als etwas „abwegigen“ Zusatz, gibt es einen Bereich über Drachen (die ja auch irgendwie zu den gepanzerten Schuppentieren gehören sollen). Die Infos sind ganz nett, unter anderem ist der Drache nicht in allen Weltregionen als „böse“ eingestuft wie im Abendland. Diverse Assoziationen fallen uns während dem Besuch ein, unter anderem natürlich die zwingend notwendigen Referenzen auf Dragons und Dragons 2: unter anderem ist die Sound-Animaiton eines Modells defekt, daher muss das wohl ein „Ohne-Ton“ sein. Bei den chinesischen Drachen als treue Begleiter fallen mir natürlich die Szenen aus Mulan ein (erweckt den großen Drachen … oder auch die Feuerzeugfunktion des Drachen Mushu). Ebenfalls kommt mir natürlich der Drache Falameezar aus Bannsänger in den Sinn).
Die Attraktionen sind eher etwas für kleinere Kinder, immerhin das ein oder andere fahren wir dann doch noch mit. Die Achterbahn (Shark-Trip) ist als Einstieg sicherlich geeignet, aber wie wir beim Fahren feststellen, auch reichlich eng für Erwachsene. Mit Marion passe ich gerade so in die zweite Reihe des Gefährts. Insgesamt ist das Personal auch gefühlt etwas unterbesetzt, einige Attraktionen werden immer im Wechsel betrieben. Die Hüpfburgenlandschaft mit verschiedenen Angeboten ist für die Kids dann doch noch spannend, Glen kommt doch noch in den Genuss ein wenig „surfen“ zu üben: zumindest im Trockenen.
Zum Abendessen wollen wir die eingekauften Linsen aus der Auvergne machen, allerdings fehlen uns dazu noch einige Zutaten, wie etwa Karotten und Sellerie. Kurzerhand radle ich mit Yann nochmal zum nächsten Supermarkt. Das Angebot in den Supermärkten hier finde ich bezüglich der Auswahl an Obst und Gemüse sehr praktisch: Es gibt in der Regel sämtliche Angebote lose. Man muss also nicht immer übermäßig große Mengen einkaufen. Das kommt uns beim Camping natürlich sehr gelegen. Sogar beim Staudensellerie haben wir Glück. Es liegen bereits abgebrochene einzelne Stengel in der Box, genau die passende Menge zum Abendessen. Nachdem wir den Hinweg auf der Straße gemacht haben (die sogar als „non recommandé aux cyclistes“ ausgewiesen ist), nehmen wir dann doch die Route entlang der voie verte zurück. Etwas länger aber deutlich weniger Verkehr.
Beim Abendessen bewährt sich wieder einmal unser mitgenommener Dampfkochtopf, diesmal die flache Ausführung. Bei den Mengen habe ich mich aber wieder etwas verschätzt: Am Ende sind es fast drei Teller für jeden von uns, und das obwohl die Linsen eigentlich gut satt machen.