Es geht weiter in Richtung Heimat, Lübeck nehmen wir aber dann doch noch mit als Tagesbesichtigung. Die Stadt ist auf Touristen recht gut eingestellt und auch auf Gespanne bzw. lange Wohnwagen, dafür gibt es extra Parkplätze.
Direkt vom Ufer der Trave aus erkunden wir dann die historische Altstadt. Lübeck ist im wahrsten Sinne des Wortes mit Kirchen gesegnet, fünf alleine im Altstadtgebiet. Unsere Besichtigung führt uns natürlich auch an den Marktplatz mit dem berühmten Rathaus, das zeitweise auch als Zentrale der Hanse diente. Dort essen wir dann auch einen kleinen Snack als Mittagessen. Die Besichtigung der Marienkirche lassen wir weg, dort ist man sehr christlich und verlangt recht ordentlich Eintritt nur für die Besichtigung. Genauso wie für die Toiletten, da waren wir doch etwas verwöhnt in Schweden.
Stattdessen besichtigen wir den Turm von St. Petri, der ist auch nicht kostenfrei, bietet aber einen schönen Überblick über die gesamte Stadt. Zudem gibt es Rabatt für ehrenamtlich tätige Personen, gut, dass ich meinen Trainer-Nachweis bei mir habe. Leider gibt es kein Training, denn die Treppe nach oben ist nur für Notfälle, ansonsten muss man den Aufzug nehmen. Der Ausblick lohnt sich dann auch wirklich.
Die geplante Schleife über den Dom sparen wir uns, denn die Parkdauer ist leider doch begrenzt und wir haben noch ein gutes Stück Strecke vor uns. Natürlich darf zum Abschluss aber eine Besichtigung des Wahrzeichens der Stadt, das Holstentor, nicht fehlen. Das Tor ist schon eindrucksvoll, auch wenn es mittlerweile umspült vom Verkehr ist und es eigentlich einmal drei Tore dieser Art in der Stadtbefestigung gab. Bis zum Auto führt ein Fußweg entlang der Trave mit nochmals einem schönen Ausblick auf die Altstadt am anderen Ufer.
Unser Fernziel für den Tag ist Seesen, das liegt etwas südlich von Salzgitter. Da für Hamburg und die Autobahn Stau angekündigt ist und die Berechnungen unseres Navis den Anhänger mit der 80 km/h Beschränkung ohnehin nicht berücksichtigt, fahren wir kurzerhand über die Landstraßen, erst nach Lüneburg und dann in Richtung Braunschweig. Das lässt sich halbwegs gut fahren, auch wenn die Ortsdurchfahrten natürlich etwas langsamer sind. Immerhin besser als ständig im Stau zu stehen. Wobei wir einige Zeit auch einige Trödler vor uns haben – an gemütliches und konstantes Fahren mit Tempomat ist da nicht zu denken. Ab Braunschweig geht es dann auch endlich auf die Autobahn, wenn auch nur noch für knappe 50km.
Der Campingplatz in Seesen liegt etwas außerhalb, so bekommen wir auch noch eine Ortsdurchfahrt mit einem Blick auf das Mittelalterspektakel am Wochenende. Leider fängt es am Samstag erst gegen Mittag an, das ist für uns etwas zu spät, denn es liegen ja noch einige Kilometer für die Heimfahrt vor uns.
Der letzte Urlaubstag ist dann im Wesentlichen vom Anblick der Autobahn geprägt. Immerhin haben wir keinen Stau oder anderweitige unliebsame Überraschungen, die Strecke zieht sich natürlich mit 80km/h etwas länger hin, als wenn man ohne Anhänger unterwegs ist. Zudem zehren die vielen Steigungen der deutschen Mittelgebirge natürlich an der Reichweite und den Nerven des Fahrers. An einigen Stellen wünscht man sich etwas mehr der schweizer Affinität zum Tunnelbau, gefühlt würde das häufig einen Beitrag zum Umweltschutz durch geringeren Spritverbrauch leisten.
Wir erreichen unsere Heimat am späten Nachmittag, mit dem Abladen und der Grundreinigung des Fahrzeugs (insbesondere auf der Rückbank sieht es wild aus) kommen wir recht zügig voran. Gerade rechtzeitig vor dem nächsten Regenschauer. Ein schöner Urlaub geht zu Ende, auch wenn die kommenden Tage noch einiges an Aufräumen, Waschen und Putzen ansteht.