Auch wenn uns der Campingplatz in Ronneby sehr gut gefallen hat, heißt es nach einer Nacht wieder Zelt abbauen, alles verstauen und dann geht es weiter. Immerhin haben wir für heute unser erstes längeres Zwischenziel auf dem Plan. In Byxelkrok auf Öland wollen wir mehrere Tage bleiben.
Als Zwischenstation für eine kurze Tagesbesichtigung stehen Karlskrona oder Kalmar zur Auswahl. Wir entscheiden uns für Kalmar, für beide Stopps würde es etwas zu knapp, um Abends noch rechtzeitig in Byxelkrok anzukommen. Vom geplanten Abladen des Anhängers einmal ganz abgesehen. Die Fahrt bis nach Kalmar ist recht unspektakulär, es geht zügig auf der Landstraße voran. Teilweise ist die bereits vierspurig ausgebaut und stellenweise merken wir das Alter unseres Fahrzeugs samt der Navi-Daten: Einige Ortsumfahrungen sind noch nicht verzeichnet. Highlight ist ein Kreisverkehr, der mittlerweile zu einer kreuzungsfreien Anbindung umgebaut wurde.
In Kalmar haben wir richtig Glück und finden am Hafen einen Doppelstellplatz für unser Gespann. Das Einparken erfordert zwar Augenmaß und Fingerspitzengefühl, aber es passt auf Anhieb. Wir laufen zum Schlosspark, vorbei an der Tourismus-Information. Dort besorgen wir uns gleich einmal einen Stadtplan. Zurzeit ist Stadtfest, aber wir kommen dennoch erfolgreich am Rummel vorbei, ohne dass wir uns dadurch ablenken lassen.
Vom Schlosspark aus hat man einen guten Blick auf das Schloss. Auf die Besichtigung verzichten wir, das wäre zwar nett aber angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit und der Tatsache, dass eine Führung mit unseren Kids nur bedingt sinnvoll erscheint, verschieben wir das auf einen späteren Urlaub. Da wollen wir uns dann auch mehr Zeit für die Stadt ingesamt lassen. So machen wir nur einen schnellen Spaziergang durch die Neustadt. Dort ist reichlich Trubel wegen des Stadtfests. Insgesamt gefällt mir die Stadt recht gut, sie hat ein Schachbrettmuster wie Mannheim oder auch New York. Da findet man sich super zurecht, es fehlen nur mal wieder die patentierten Mannheimer Nummerierungen der Blocks. Am zentralen Platz hat es sogar einen Zielbogen, wenn auch keinen Lauf. Am Hafen machen wir noch ein etwas verspätetes Mittagessen. Eigentlich hatten wir überlegt auf dem Food-Festival im Schlossgarten etwas zu besorgen. Leider gibt es dort nur ausländische Spezialitäten aber leider nichts aus Schweden und wer fährt schon nach Schweden, um dann eine italienische oder griechische Spezialität zu verkosten.
Nun geht es weiter nach Öland, wir nutzen die Brücke über den Kalmarsund. Wider Erwarten ist die Brücke nicht mautpflichtig. Auf Öland angekommen liegen nur noch rund 90 km vor uns, wir wollen bis fast an die Nordspitze der Insel. Der Campingplatz liegt rund 7km südlich des Leuchtturms „langer Erik“ am nördlichtsten Punkt der Insel. Die Fahrt zieht sich ein wenig, immerhin habe ich bereits die Möglichkeit, ein erstes Mal Anteile der Laufstrecke der Lighthouse-Challenge für den kommenden Tag anzuschauen. Insgesamt wie erwartet recht flach, wenn es auch einige Hügel gibt. Zudem mache ich mir auch Gedanken über die wohl sehr langen Abschnitte ohne großen Schatten. An vielen Stellen ist die Insel eine Art Heide mit niedrigen Büschen.
Am Campingplatz Neptuni geht die Anmeldung sehr flott. Wir haben sogar freie Platzwahl unter den verfügbaren Plätzen. Leider alle ohne großen Schatten, dafür haben wir reichlich Platz rechts und links des Anhängers, um uns auszubreiten. Zum ersten Mal im Urlaub laden wir den Anhänger vollständig ab – also auch die Biertischgarnituren und vor allem die Fahrräder. Bis dann endlich alles steht und sortiert ist, sind wir fast 90 Minuten am Rödeln. Danach noch eine kurze Testfahrt mit den Rädern zum Supermarkt im Ort und ein paar Kleinigkeiten zum Abendessen besorgen. Es gibt natürlich reichlich Nudeln und Tomaten-Sauce, damit die Glykogenspeicher für den kommenden Tag auch wirklich gut gefüllt sind. Noch letzte Abstimmungen und ein Blick in die Karte und dann beginnt für mich eine kurze Nacht, denn der Lauf startet um 5h, dazu um 4:30h Streckenbesprechung und ich muss die 7km auch noch zum Start radeln, denn um die Uhrzeit die Familie wecken kommt nicht in Frage.