Die Rundfahrt ist vorbei und wir geniesen die letzten Tage des Urlaubs in Nürnberg. Eigentlich hatten wir es ja geschickt geplant, mit dem Campingplatz direkt neben dem Freibad am Stadion. Leider hat uns das durchgezogene Unwetter da einen kräftigen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Bad ist noch immer wegen Sturmschäden geschlossen. Rund um den Campingplatz sind überall noch Aufräumarbeiten im Gange – fast ständig hört man Kettensägen oder einen der großen Häcksler.
Das Westbad ist verschont geblieben und daher unser Ziel für den Tag – allerdings sind es bis dorthin nochmal rund acht Kilometer zu radeln – attraktiv ist die Streckenführung dabei an den wenigsten Stellen – wir müssen mitten durch den Stadtverkehr, auch wenn ich versuche uns von den größten Straßen ein wenig fern zu halten und durch die Wohngebiete zu fahren.
Das Freibad in der derzeitigen Fassung kenne ich noch nicht, es wurde erst 2010 und 2011 grundlegend saniert. Das Ergebnis kann sich auch nach mehreren Jahren noch sehen lassen – ausreichend große Schwimmerbecken, mehrere Rutschen am großen Nichtschwimmerbecken und mehre Becken für die Allerkleinsten mit unterschiedlichen Tiefen. Obendrauf gibt es einen großen Spielplatz mir Sandkasten und viel Matsch. Unsere Kids sind damit fast mehr beschäftigt als mit dem Schwimmen oder Planschen. Ich nutze nochmals die Gelegenheit mich auf den Triathlon vorzubereiten. Auf die angedachte Besichtigung meiner alten Laufstrecke habe ich zu Gunsten der Familie und dem Freibad verzichtet. Vielleicht ergibt sich ja doch noch eine Möglichkeit.
Abends wollten wir eigentlich noch aufs Stadtfest, das in direkter Nachbarschaft zum Dutzendteich stattfindet. Allerdings ist Yann derart übermüdet und wir alle reichlich fertig, dass wir es dann doch sein lassen. Statt drei im Weckla gibt es dann Kartoffelbrei aus der Tüte und sonstige verbliebene Reste der Tour – die müssen wir schon nicht mehr mit heim nehmen.
Der Samstag steht ganz im Zeichen des Tiergartens – wir haben uns mit Helga und Heinrich aus meiner Praxis-Semesterzeit dort verabredet und verbringen den ganzen Tag mit der Besichtigung der verschiedenen Tierarten. Ein Highlight ist wie immer die Seehund- und Delphin-Fütterung mit kleiner Showeinlage. Auf dem Spielplatz toben sich die Kinder nochmal richtig aus bevor es zum Mittagessen in die Waldschänke geht. Das Essen dort ist reichlich und sehr lecker. Frisch gestärkt machen wir uns dann auf den Weg um die Raubtiere zu bestaunen – anfänglich versteckt sich der Tiger noch, als wir schon am Weitergehen sind taucht er dann doch noch in voller Pracht auf einem der Podeste auf. Natürlich darf auch eine Fahrt mit der Kleineisenbahn, einem 1:2 Nachbau des legendären Adlers (erste Eisenbahn in Deutschland von Nürnberg nach Fürth) nicht fehlen. Zum Abschluss essen wir noch ein leckeres Eis in der Eisdiele in Mögeldorf, bevor wir uns verabschieden. Ich bin ja aber nicht lange weg – am dritten Oktober ist Stadtlauf, da bin ich schon wieder in Nürnberg.
Zum Abschluss des Urlaubs gehen wir am Abend noch über das Volksfest, das ist recht umfangreich mit zahlreichen Fahrgeschäften und Buden. Mit den Kindern fahren wir eine Runde Riesenrad und genießen den Blick über die erleuchtete Umgebung. Zudem gibt es noch eine Runde Kinder-Achterbahn für alle – die große heben wir uns für in ein paar Jahren auf. Da wir noch etwas Hunger haben, holen wir die „drei im Weckla“ noch nach. Dazu ein leckeres Rotbier für die Eltern. Was uns beim Überprüfen auffällt: Es werden in Nürnberg Lebkuchenherzen verkauft die nicht in Nürnberg, also der Lebkuchenstadt schlechthin, produziert wurden. Irgendwie schon etwas schräg.
Der Sonntag ist der Tag der Abreise – wir bauen unser Zelt ab, praktischerweise ist es sonnig und trocken. Danach fahren wir noch mit der U-Bahn in die Innenstadt. So kommt Glen auch endlich wieder in den Genuss mit der führerlosen U-Bahn zu fahren – das ist besser und günstiger als Geisterbahn (ich überlege ob es nicht möglich wäre zu Halloween einige Plastik-Zombies in die Tunnel zu hängen …). Erstes Ziel ist der Flughafen, nachdem wir in Haimendorf ja in der Abflugschneise unseren Zeltplatz hatten, wollen die Kids natürlich auch mal sehen wo die Flieger denn nun starten. Danach geht es weiter in den Altstadthof – der legendären Brauerei an den Felsengängen. Leider kommen wir wieder einmal zu spät – das Bieramisu ist schon wieder aus. Stattdessen gibt es eine Vesperplatte und ein paar Nürnberger. Dazu ein frisches, fruchtiges Sommerbier. Im Brauereiladen decken wir uns mit Knabbermalz ein und ich tausche meine leeren Altstadhof-Bierflaschen wieder einmal gegen volle (wenn die nicht immer so schnell leer wären). Schwer bepackt geht es dann mit der U-Bahn ans Auto.
Die Heimfahrt auf der Autobahn ist leider das Gegenteil der Anreise – wir haben immer wieder Stau und stockenden Verkehr, die Fahrt zieht sich recht lange hin bis wir endlich wieder daheim sind. Dort steht dann noch das große Abladen an – Fahrräder wieder in die Garage, Radtaschen und Zubehör nach oben tragen.
Insgesamt ein recht schöner Urlaub, wenn auch für eine Radtour etwas zu feucht. Für die kommenden Touren müssen wir einmal sehen wo es uns hinverschlägt, vorteilhaft wäre eine Strecke mit besserem Wetter und weniger Steigungen. Beides hat uns doch etwas zu schaffen gemacht. Auch beim Gepäck müssen wir nochmal etwas anpassen – beim Auspacken sind mir Dinge in die Hand gefallen, die ich überhaupt nicht gebraucht habe. Die werden wir beim nächsten Mal nicht mehr mitschleifen.