Nach der ganzen Fahrerei lassen wir es am dritten Urlaubstag etwas ruhiger angehen – der Anhänger muss noch entladen werden und auch der Inhalt der Koffer will auf die verschiedenen Schränke verteilt werden. Das Material auf dem Anhänger hat den Transport ohne größere Schäden überstanden, der Griff des Radanhängers hat wohl gegen irgendetwas gescheuert, auf der Rückfahrt werden wir ihn daher nochmal besser polstern müssen. Aber die Räder sind intakt und es gibt dort keine Schrammen oder verbogene Teile.
Das Wetter spielt auch hervorragend mit, es ist wunderbar sonnig. Das erleichtert natürlich das Abladen des Anhängers, auch wenn wir ihn ggf. in die hauseigene Garage schieben könnten – in dieser wäre auch für diesen noch ausreichend Platz. So nutzen wir den Platz um die Räder und das Zubehör abfahrbereit aufzustellen.
Nachmittags erkunden wir mit dem Rad die Umgebung – wir machen einen kurzen Stopp am Hafen, dort ist wegen des Feiertags wenig los, aber einige Boote können wir dennoch beobachten. Viel interessanter für Glen und Yann ist dann natürlich der Strand mit dem vielen Sand. Ich nutze die Gelegenheit und prüfe die Wassertemperatur – zum Baden und Planschen ist der Atlantik noch etwas zu kalt – zum sportlich Schwimmern würde es wohl reichen. Mit Glen widmen wir uns dann einer anderen Herausforderung: Wie baut man eine möglichst hohe Sandburg?
Nach den Strandbesuch fahren wir noch ein wenig den ausgeschilderten Radweg und kehren dann um in Richtung Léchiagat. Für den kommenden Tag müssen wir uns definitiv eine Karte der Radwege besorgen. Insgesamt muss man sagen: Die Ansätze und die Ausschilderung sind vielversprechend, an der Qualität der Radwege und insbesondere dem Belag besteht noch deutliches Verbesserungspotential. Immerhin ist ein Teil des Radwegs schon auf einer alten Bahntrasse geführt – man hat leider auch das Gefühl direkt auf dem Schotterbett zu fahren. Auch die Schranken und Steine, die verhindern sollen, dass ein Auto auf den Radweg fährt, sind nicht wirklich praxistauglich angeordnet – mit dem Fahrrad alleine kein Problem, aber mit dem Kinderanhänger hintendran ist zentimeter genaues Navigationsgeschick gefragt.
Für den Dienstag steht vor allem eines auf dem Programm: Einkaufen, denn nach dem Feiertag ist kaum noch etwas zu Essen im Haus. Außerdem verlangt das Auto nach einer Fütterung. Kurzentschlossen machen wir uns auf den Weg in Richtung Concarneau. Immer entlang der Küste soweit das möglich ist. So bekomme ich auch einmal die ganzen Strecken zu Gesicht, die ich bisher nur nachts und mit Anhänger gefahren bin. Pont-l’Abbé müssen wir durchqueren, das macht auch ohne Anhänger nicht so richtig Spaß, die Verkehrsführung und die Straßen sind dezent chaotisch. Wir haben ganz bewusst auf das Navi verzichtet, nichts ist nerviger als wenn man mal eben irgendwo einen Abstecher machen will und dann erst mal dem Gerät das Mundwerk stopfen muss. So ein einfacher Pause-Knopf wäre da echt praktisch.
Vor Bénodet machen wir noch einen Abstecher an den Strand um die Bucht anzuschauen. Kurz danach geht es schon über die Brücke mit Ausblick auf den Yachthafen. Das ist dann auch unser Ziel, dort gibt es einen kostenlosen Parkplatz. Gleich daneben hebt ein Kran ein Boot aus dem Wasser – ein echtes Highlight für Glen zum Zuschauen. Zur Mittagszeit machen wir dann eine kleine Tour entlang der Bucht, auch auf der Suche nach etwas zu Essen.
Am Ende nehmen wir doch die Empfehlung aus dem Reiseführer – le Transat direkt am Hafen. Das Wetter ist aufgeklart, wir sitzen daher im Freien auf der Terrasse. Ich entscheide mich für einen Schwung gegrillte Sardinen, für Glen gibt es Muscheln mit Pommes (von denen Papa am Ende noch mehr als die Hälfte essen darf). Marion entscheidet sich für Langustinen und eine Art Krebs. Wie sich zeigt ist das eine echte Herausforderung so etwas zu essen. Bis man an das Fleisch heran kommt ist man gut beschäftigt. Man braucht also definitiv Zeit um so etwas zu genießen. Fazit für uns: Nur bedingt geeignet wenn man mit kleinen Kindern unterwegs ist.
Frisch gestärkt gehen wir die nächste Etappe an, jetzt geht es nach Concarneau – die reizvolle Strecke entlang der Küste, mit allerhand spannenden Einlagen und engen Ortsdurchfahrten. Nicht fehlen dürfen natürlich die Kreisverkehre auf der Strecke. Es wundert mich, dass die französischen Autohersteller noch keine Kreisverkehrsautomatik serienmäßig verbauen, so viele wie es von den Dingern hier gibt.
In Concarneau besichtigen wir die Festung, auf dieser kann man einmal um den historischen Kern herum spazieren, mit allerhand Ausblick auf den Hafen und die Boote dort. Zum Abschluss gehen wir noch die zentrale Straße, diese ist natürlich absolut auf Touristen eingestellt. Ich möchte mir gar nicht vorstellen wie es hier im Sommer zugeht.
Auf dem Heimweg folgt dann noch der Großeinkauf für die kommenden Tage – französische Supermärkte sind einfach sehr groß und dafür aber auch sehr gut sortiert. Fast nichts was man nicht bekommt. Neben den üblichen Dingen kaufen wir natürlich einige Spezialitäten ein, unter anderem auch eine Auswahl lokales Bier mit verschiedenen Geschmacksrichtungen und Zutaten. Ebenfalls nicht fehlen im Einkaufskorb dürfen Käse aus der Region und verschiedener Brotaufstrich.