Kaum zu glauben – gefühlt ist die Geburt von Glen erst gestern gewesen – zumindest die Erinnerungen daran sind noch superfrisch. Aber in Realität sind es schon drei Wochen, die wir nicht mehr zu zweit sondern zu dritt sind.
Mittlerweile sind einige Dinge recht gut eingespielt, Windelwechseln klappt mittlerweile auch schon fast im Halbschlaf und bei der Interpretation des „Wääääh!“ bzw. „Rabäääähhh!“ machen wir auch Fortschritte. Die Nächte sind entgegen der Horror-Visionen, welche uns immer wieder erzählt wurden recht ruhig.Und selbst wenn man nachts einmal aufstehen muss – so schlimm finde ich das gar nicht. Das liegt aber auch daran, dass ich zur kritischen Zeit Elternzeit genommen habe – so ist es eben egal: Wenn man morgens um sechs noch etwas gerädert ist, dreht man sich eben nochmal um und schläft bis um zehn.
Einschlafen Abends kann etwas aufreibend sein – aber auch hier haben wir mittlerweile eine passende Technik entwickelt – Glen im Schlafsack auf den Arm nehmen und rund 20 Minuten um den Tisch im abgedunkelten Wohnzimmer laufen. Ich werde mir noch einen „Rundenzähler“ basteln, damit ich diese Geh-Einheit(en) dann auch zu meiner wöchentlichen Laufleistung hinzurechnen kann.
Den Großteil der Behördengänge haben wir mittlerweile auch erledigt. Selbst das Elterngeld hat sich nach einer kurzen Beratung als vergleichsweise harmlos herausgestellt, allerdings hatten wir im ersten Anlauf auch einige typische Fehler gemacht, mit denen uns der Anspruch verweigert worden wäre. Ich werde da noch einen separaten Blog-Eintrag dazu machen, auch damit ich für weitere Episoden in Sachen Nachwuchs eine Merkhilfe habe…. Noch problematisch sind die Anforderungen des französischen Konsulats – die geforderten Papiere gibt es scheinbar in Mannheim nicht oder nur mit sehr viel Nachdruck und gegen Gebühren. Aber auch hier sind wir wohl einfach nur Anfänger – beim nächsten Durchlauf wissen wir dann schon wie der Hase läuft.
Diesen Freitag gab es ein Novum für Glen: Zum ersten Mal Baden in der Baby-Badewanne auf dem Tisch. So wie es aktuell aussieht sind die Taucher- und Triathlon-Gene voll auf ihn übergegangen, er fühlt sich im Wasser pudelwohl. Auch die befürchtete Flutung des Wohnzimmers ist ausgeblieben – ich wüsste ja aber diesmal gleich wo ich anrufen muss und welche Schreinerei nicht in Frage kommt.
Insgesamt bin ich echt sehr froh meine Elternzeit direkt nach Geburt genommen zu haben – es gibt so viel zu tun im Haushalt. Ich denke, es wäre auch zu schaffen wenn ich tagsüber arbeiten würde, allerdings wäre der Stress um ein Vielfaches höher und einiges würde an Marion hängen bleiben. Dabei ist Stillen und Nachwuchs bespaßen doch eigentlich schon ein Vollzeitjob. Manchmal steht man auch einfach nur da und hat drei Fragezeichen über dem Kopf schweben: „Was hat er nun schon wieder ?!“ – teilweise ist man auch einfach selbst total fertig – dadurch dass man dann aber einfach mal „Schichtwechsel“ von Mama zu Papa oder umgekehrt machen kann, hat jeder Elternteil auch die Chance immer wieder etwas durchzuschnaufen. Wie wäre es wohl ohne Elternzeit.
Nebenher fallen mir auch immer wieder Dinge im Haushalt auf, die ich „endlich mal“ erledigen wollte – angefangen vom Aufhängen einiger Bilder, bis hin zum längst überfälligen Fensterputz – der Boden in Küche und Bad kommt dann am Montag dran, sofern es sich mit Glens Wachphasen vereinbaren lässt. Auch einige Kleinigkeiten aus meiner Schriftführer-Tätigkeit für die DJK herrühren, die sonst eher relativ hektisch und fast schon übers Knie gebrochen wurden kann ich in Etappen erledigen. Etwa die Vorbereitungen für den Versand der jährlichen Vereinszeitschrift und die Vorbereitung der Geburtstagskarten für das kommende Jahr. Und auch ansonsten gehen mir die Ideen und kreativen Arbeiten wohl so schnell nicht aus. Als nächstes werde ich mich der Reparatur unseres Trockners widmen – die Ersatzteile sind endlich eingetroffen, ich muss nur noch einen Termin finden wann ich mit einem Kumpel die beiden Elektronikbauteile auf der Platine tauschen kann. Auch zu dieser Reparatur werde ich eine ausführliche Beschreibung bloggen – denn so wie es im Netz beschrieben ist, ist der Fehler doch irgendwie ein „geplanter Serienschaden“ bzw. fällt unter das Thema „geplante Obsoleszenz“ – warum ich aber einen neuen Trockner für mehrere hundert Euro kaufen soll, wenn Bauteile für noch nicht einmal 5 EUR defekt sind erschließt sich mir einfach nicht.