Fast wie im Flug sind die Wochen vergangen. Der Urlaub nähert sich dem Ende als wir in Hartford am Motel aufbrechen. Ein wenig schade ist es schon, aber angesichts der Kälte freuen wir uns morgens schon auf unsere Ankunft in Deutschland als wie die Wettervorhersage lesen: 10°C.
Vor uns liegen noch etwa 150km Highway in Richtung New York City, an den JFK-Airport. In Bridgeport machen wir noch einmal Station, Mitagessen im Auto – es gilt die Reste unserer Vorräte zu vernichten, da Lebensmittel nicht eingeführt werden dürfen, bzw. nur unter recht strengen Auflagen, die man sich gar nicht alle merken will. Alles schaffen wir nicht, wir heben es auf für später am Tag.
Auf der Interstate kommen wir eigentlich ganz gut voran, das Navi schickt uns aber auch noch eine gut ausgebaute Abkürzung in Connecticut entlang. Mit der Nähe zu New York wird der Verkehr immer dichter, immer wieder gibt es Stau an Einmündungen. Das liegt vor allem daran, dass es keine echten Beschleunigsstreifen gibt, und an einigen Einmündungen auf die Autobahn sogar ein Stopp-Schild steht. In New York stehen wir dann natürlich richtig kräftig im Stau, bis wir eine Baustelle hinter uns gelassen haben. Diesmal haben wir uns für die kostenpflichtige Route entschieden, sie erspart uns den Umweg über Manhattan mit dem Feierabendverkehr. Kurz vor dem Flughafen wird der Verkehr wieder etwas besser – wir rollen nochmal an eine Tankstelle ran und füllen das Auto auf. Rund 6 Liter trotz Stau haben wir auf den letzten 150km benötigt. Das kann sich sehen lassen.
Nach dem Abgeben beginnt das große Warten – den Wagen mussten wir bis 16h abgeben, was wir fast exakt einhalten. Unser Flieger geht aber erst um kurz nach halb acht. Also jede Menge Zeit die es im Flughafen zu verbringen gibt. Als erstes entledigen wir uns unserer Koffer, nur mit dem Handgepäck sind wir deutlich flexibler unterwegs. Wir versuchen noch zwei Postkarten am Flughafen einzuwerfen, allerdings gibt es in keinem der Terminals Briefkästen (weshalb kann uns keiner recht erklären) aber der Mann am Visitor-Center ist so freundlich und nimmt die bereits frankierten Postkarten mit und wirft sie ein. Briefe gehen auf diese Art nicht, das dürfen die nicht annehmen.
Vor der Sicherheitskontrolle vernichten wir die letzten Reste Lebensmittel bis auf einen kleinen Teil Trailmix, den bekommt man ohne Probleme auch in den Sicherheitsbereich. Am Klo trinke ich noch einen letzten Schluck amerikanisches, chlorhaltiges Leitungswasser – zum Abgewöhnen. Die Schlange an der Kontrolle ist zwar lang, aber es geht recht zügig voran. Die Kontrollen sind im Vergleich oberflächlich – auf Liberty Island wurde gründlicher gesucht. Wir machen es uns am Abflug-Gate gemütlich. Noch sind es etwa anderthalb Stunden. Ich versuche ein wenig vorzuschlafen, aber das klappt auch nicht so recht.
Rund eine Stunde vor Boarding gibt es dann noch einmal Gate-Lotterie, wir nutzen die Chance und gehen noch im Duty-Free-Shop vorbei, allerdings gibt es nichts was wirklich günstig wäre – der Whiskey ist sogar teurer als auf der Fähre nach Schottland – außerdem gibt es keine Verkostungsoption. Das Boarding geht dann doch recht fix, allerdings sitzen wir noch einige Zeit am Gate fest, da auf einen Fluggast eines anderen Fluges gewartet wird. Mit rund 20 Minuten Verpätung heben wir ab, was uns aber nichts ausmacht, wir haben mehr als genügend Puffer für den Zug nach Mannheim eingeplant.
So schaue ich mir in aller gemütlichkeit nochmal „Despicable Me 2“ an – einfach als Ablenkung. Nach dem Essen schaue ich mir mit Marion dann „Frozen“ (die Eiskönigin) an. Den Film wollten wir eigentlich schon im Dezember im Kino sehen, allerdings gab es damals kein Angebot in Englisch. Somit holen wir das nun nach – in gewisser Weise passt das ja auch zu unserem Urlaub, es war ja die meiste Zeit einfach zu kalt. Der Film an sich ist einfach unterhaltsam, die Story einem Märchen nachempfunden. Die einzelnen Charaktere reißen es dann aber wieder raus – vor allem Olaf der Schneemann.
Für den Rest des Fluges versuche ich zu schlafen, aber das will nicht so recht etwas werden. Also schaue ich mir dann doch noch einen Film an – Startrek „First Contact“. Bis der Film fertig ist, haben wir Großbritannien schon überflogen und sind bereits wieder über europäischem Festland. Wenig später landen wir endlich in Frankfurt, auf der neuen Landebahn Nordwest. Die Einreise ist unkompliziert, allerdings sind die Wege recht lang – im Terminal 2 machen wir dann erst nochmal Pause nachdem wir alle Formalitäten hinter uns haben.
Die nächste Etappe ist die Strecke vom Terminal 2 bis an den Fernbahnhof – wir lassen uns Zeit und machen auch nochmal Pause vor dem Bahnhof. Es zieht sich alles wie Kaugummi – zu fast jedem Schritt müssen wir uns aufraffen. Kurz nach elf sitzen wir dann endlich im ICE nach Mannheim – nochmal eine halbe Stunde entspannen. Wir freuen uns aber über die Fahrt mit dem Hochgeschwindigkeitszug – endlich wieder moderner Schienenverkehr mit dem man auch voran kommt. Von den 200km/h zwischenzeitlich kann die amerikanische Eisenbahn Amtrak nur träumen.
In Mannheim gilt es nochmal eine halbe Stunde durchzuhalten – mit der Straßenbahn geht es in Richtung nördliche Stadtteile. Einerseits natürlich nicht so flott wie eine U-Bahn in New York, aber insgesamt moderner und angenehmer.
Endlich daheim – wir hauen uns nur noch aufs Ohr – obwohl es gerade mal kurz nach Mittag ist… Nun ist der Urlaub also endgültig vorbei. Anstrengend teilweise, vor allem frostig aber auch wunderschön.