Da sag noch einer man müsste über die Faschingstage sich zwingend in einen ewigen Stau auf der Autobahn anstellen um sich dann in einem der Wintersportgebiete in den Alpen oder sonstwo aus zu toben. Ich habe derzeit keinen Urlaub und auch nicht den zwingenden Bedarf mich in den Gebieten zu tummeln, wenn dort ohnehin schon alle unterwegs sind, die an die Schulferien gebunden sind. Leider wird es die nächsten Wochen so schnell auch nichts mit Urlaub (einige Ereignisse werfen langsam aber sicher ihre Schatten in der Organisation voraus).
Was bleibt ist das Genießen der Landschaft die man direkt vor der Haustüre hat. Das reguläre Training am Abend ist ob der noch recht spärlichen Beleuchtung nicht sonderlich abwechslungsreich (wenn man vom stark gestiegenen Pegel des Neckars mal absieht). Dafür habe ich am Wochenende genügend Zeit um auch lange Einheiten zu trainieren.
Am vergangenen Sonntag war ich mit einer Gruppe gemütlich durch den Viernheimer Wald unterwegs – ganz langsam, aber das war mir durchaus recht – immerhin steckte mir der Muskelkater vom Sprinttraining Freitags in den Knochen. Nun liegt der Wald ja keine 10km von meinem Wohnort entfernt und den ein oder anderen Flecken oder Ecke kannte ich dann doch, aber so in der Gesamtheit habe ich den Wald dort noch nicht belaufen. Immerhin waren wir etwas länger als 2h unterwegs – am Ende nur noch zu zweit mit etwas flotterem Tempo und auf einer Extraschleife, aber es hat sich gelohnt. Die Strecke ist vergleichweise flach und meistens gerade aber genau richtig um lange Distanzen zu trainieren – je nach Lust und Laune kann man Schleifen anhängen um die Einheiten anzupassen. Das Wetter war nicht schlecht, wenn auch kein strahlender Sonnenschein. Dafür jede Menge Matsch, da es doch etwas über 0°C hatte.
Dieses Wochenende ging es wieder mal auf eine mir nur teilweise und vor allem von anderen Aktionen her bekannte Strecken – Start in Leutershausen, dort erst mal kräftig den Berg hoch – fast wie in Oberelchingen, auch hier am Friedhof vorbei. Den Parkplatz oberhalb kenne ich noch aus Kinderzeit – dort sind viele Touren zum Spazieren/Wandern gestartet, auch bei Schnee und Eis. Diesmal ist es auch herrlich weiß – wenn auch zu Beginn noch so neblig, dass man die Häuser von Leutershausen nur erahnen kann – vom Rest der Rheinebene mal ganz zu schweigen. Mit einigen Schlenkern geht es auf die Kunz’sche Mühle im Tal bei Großsachsen zu, dabei gibt es die erste Trail-Einlage des Tages. Anfänglich habe ich einen unserer Mitläufer noch um seine Stöcke (er trainiert für diverse Trail-Läufe) belächelt – auf dieser Passage wird mir klar wie nützlich die Dinger sind. Der erst Schnee findet dann auch zielsicher den Weg in die Schuhe, aber es hält sich in Grenzen.
Von der Mühle aus geht es das Tal langsam aber stetig nach oben, kurzer Stopp in Rittenweiher am Pferdehof, bevor es den „Apfelbaumweg“ nach Rittenweier in Serpentinen nach oben geht. Kurz vor Rittenweier erkenne ich eine altbekannte Rodelstrecke wieder, die ich früher häufig genutzt habe (ca. 4-5 Minuten Abfahrt, dafür dann 45 aufwärmen bergan). Weiter geht es über den Eichelberg, dort hat sich die Bürgerinitiative gegen die Windkraftanlagen versammelt – wir lassen uns nicht beirren und laufen weiter zur Ursenbacher Höhe. Dort geht es nochmal über einen Bergrücken und dann erst mal kräftig bergab. Eigentlich will unser Tourenplaner eine Runde um einen der Bergköpfe machen um die angepeilten 25km zusammen zu bekommen, aber irgendwie verpassen wir im Schnee den passenden Abzweig und machen daher eine Erkundung eines völlig unbenutzten Weges. Mit dem vielen Schnee fällt das Laufen um so schwerer – mittlerweile werden die Füße nicht nur feucht sondern auch nass und kalt. Um so ärgerlicher, dass wir die Strecke wieder hoch müssen 😐
Nachdem wir den rechten Weg wieder gefunden haben, geht es auf schon bekannter Trasse in Richtung Leutershausen, ein Teil der Gruppe kürzt ab und läuft über die Saatschule, ich entschließe mich es richtig zu machen und hänge noch einige Kilometer an – die haben es aber nochmal ganz schön in sich wie ich merken muss. Am Ende geht es auf dem Burgen/Blütenweg immer der Bergformation nach – mit einigen richtig kräftigen Trails die absolut zugeschneit sind – ich bin richtig froh als endlich der Parkplatz oberhalb von Leutershausen auftaucht. Immerhin werden wir jetzt durch ein herrliches Panorama entschädigt, der Nebel hat sich aufgelöst. Nur noch bis ins Tal joggen, dann sind die 25km auch geschafft. Gefühlt waren es einige mehr, was wohl auch an den diversen Höhenmetern liegt – wie wir später vermessen waren es 1000 positive und 1001 negative … dazu noch der Schnee – schon fühlt man sich als hätte man 35km gemacht. Zumal ich auch am Freitag wieder das Training in der Halle nicht sein lassen konnte.
Insgesamt kann ich nur sagen: So ein Kurzurlaub für einige Stunden in den Odenwald oder die sonstige Umgebung ist immer wieder schön – aber ich freue mich jetzt auch drauf, wenn es langsam wieder warm wird und die Bergstraße dann in voller Blüte steht, dann bleiben hoffentlich auch die Schuhe wieder dauerhaft trocken.