Für Sonntag sind wir von Richards Tauchclub zum Tauchen und Grillen eingeladen – ganz uneigennützig ist das ja nicht, aber auch der Club profitiert. Es gibt seitens des British Sub Aqua Club eine Aktion zur Strandreinigung. Eigentlich ist der Strand an dem wir tätig werden als sauber eingestuft, der Tauchgang soll aber Gewissheit und ggf. Sauberkeit bringen.
Wieder sind wir im Loch Long unterwegs – nach dem Treffen geht es noch ein paar Kilometer weiter bis an den vorgesehenen Strand. Der ist sehr flach abfallend und gut mit Kelp bewachsen. Zusätzlich zum Müll werden wir noch etwas anderes sammeln, dass sich am Strand reichlich findet: Jakobsmuscheln – frischer bekommt man die nicht. Wichtige Regel: Sie müssen größer als der Handteller sein, sonst sind sie nicht tauglich.
Anfänglich gestaltet sich die Suche nach Verunreinigungen etwas mühsam – eine einzelne Dose schwimmt lange Zeit als einziges Beutestück im Netzbeutel. Dafür finden wir Stück für Stück Jakobsmuscheln. Bald darauf wird der Strand endlich etwas tiefer und es findet sich auch nach und nach mehr Müll im Sammelbeutel. Vor allem Flaschen in verschiedenen Formen, bis hin zur Schampus-Flasche finden sich an. Aber auch Porzellanteile, Blechteile und diverser anderer Schrott – einiges ist schon etwas bewohnt – die Bewohner in Form von Muscheln und Krebsen topfen wir kurzerhand ins umliegende Kelp um.
Am Ende ist der Sammelsack doch reichlich gefüllt als ich ihn aus dem Wasser ziehe – 10 Muscheln haben wir eingesammelt – für jeden fünf die auf den Grill kommen – sehr feine Sache so frisch aus dem Wasser. Die Zubereitung ist etwas kräftezehrend und endlich ein sinnvoller Einsatz für ein Tauchermesser …
Danach noch etwas Taucher-Smalltalk und gemütliches beisammen Sitzen, ich unterhalte mich mit diversen Leuten vom Tauchklub, eine Taucherin kommt ursprünglich aus dem Raum Stuttgart – ihren Akzent in der deutschen Sprache kann sie auch nach mehreren Jahren in Großbritannien nicht verbergen. Abschließen machen wir noch einen Entspannungstauchgang zum Fotografieren – nur knappe 30 Minuten um die Flaschen noch etwas zu entleeren – beim ersten Tauchgang waren wir anstelle der geplanten 30-35 Minuten 50 Minuten unterwegs …
Abendessen gibt es dann wieder im nahegelegenen Einkaufszentrum, diesmal laufen wir hin – das sind nicht einmal 10 Minuten, aber wir haben ja auch keinen Koffer dabei und niemanden der noch in die Nähe des Flughafens muss. Ich halte mich diesmal etwas zurück, aber ein Nachtisch muss dann doch noch sein. Der Hauptgang ist diesmal italienisch: Pizza. insgesamt ok, aber da bin ich doch etwas verwöhnt vom Pizza-Angebot bei jedem besseren Italiener in Deutschland.
Nach dem Verdauungsspaziergang genießen wir noch eine gemeinsame Runde Scotch – wieder muss ich feststellen: Die stark getorften und sehr rauchigen schmecken mir nicht so gut – die aus der Speyside finde ich deutlich angenehmer.