Was soll aus dieser Woche noch werden – irgendwie habe ich gerade das Gefühl es geht bergab und zwar nicht mit einigen wenigen Prozenten sondern so richtig kräftig. Aber ich nehme mal an, das ist wieder mal so ne Phase wo sich vieles einfach verdichtet und angesammelt hat, was jetzt dann so richtig durchkommt.
Falls sich einige geneigte Leser mal wieder fragen sollten, warum ich sowas hier reinschreibe – das hat eine recht einfache Erklärung: Ich habe jahrelange vieles immer wieder in mich hineingefressen und nach außen hin getan als wäre alles in bester Ordnung. Aber das war es eben nicht – also mache ich mir mittlerweile gewisser Maßen „Luft“. Das geschieht nicht völlig unreflektiert, aber ich habe die Erfahrung gemacht: Aufgeschrieben und veröffentlicht und schon fühlt man sich etwas besser – ob das jemand liest und Anteil nimmt ist erfahrungsgemäß völlig egal, auch wenn ich mich über Feedback natürlich freue.
Angefangen hat es am Montag – nach der kurzen Nacht aufgrund des Public-Viewings war ich sowieso nicht ganz auf der Höhe – richtig fit wäre etwas anderes gewesen. Aber so rödelt man sich halt durch den Tag – Arbeit gibt es genug. Auch wenn mir so recht keine kreativen Ideen kommen wollen, die Hauptarbeit geht doch irgendwie auch ohne große Ideen.
Nach getaner Arbeit noch Einkaufen und dringendst die Bilder für die Dia-Show am Dienstag vorbereiten (das hatte ich der Laufgruppe versprochen, daran halte ich mich dann auch) – so recht in Schwung gekommen bin ich dabei nicht, vielmehr schleppte sich das sehr zäh hin. Immerhin: das große Sortieren hatte ich schon erledigt, einzig das Zusammenstellen fehlte noch. Was erstaunlich aufwändig ist, sind die Titelfolien und Erläuterungen zwischendrin – hätte ich so nicht erwartet aber man lernt ja.
Nebenher wollte ich mich mit mit jemanden aus Freiberg per Chat unterhalten – statt ein paar netten Worten bekomme ich eine ziemlich gesalzene Kritik bezüglich meinem letzten Blogeintrag um die Ohren gehauen – mit der Konsequenz das ich wohl an die Freiberger Ecke erst mal einen Haken dran machen werde und sie wohl die nächsten Wochen und Monate einfach meiden werde (zeitlich bin ich sonundso knapp dran). Innerlich fühle ich mich nach der Aktion einfach komplett „abserviert“ und „fertig“. Die Arbeit an der Dia-Show ist damit nicht weniger geworden – im Gegenteil es schleppt sich noch mehr hin – aber irgendwann mache ich dann doch einen Schlussstrich – es ist mal wieder nach 0:00h geworden. Der Rest muss Just-in-time erfolgen – immerhin habe ich ja die Möglichkeit der Gleitzeitnutzung.
Mit dem Gedanken jetzt mal wieder völliger Single zu sein und dem innerlichen Druck mit der Präsentation fertig zu werden schlafe ich überhaupt nicht gut. Mehrfach bin ich aufgewacht – bleierne Müdigkeit am Morgen ist dann nur noch eine bekannte Folge. Immerhin packe ich es am Morgen dann recht zügig die noch fehlenden Bildbeschreibungen einzuarbeiten. Lehre: Früher anfangen und nächstes Mal nicht mehr soweit kommen lassen, dass es just-in-time sein muss.
Auf Arbeit wird der Stress auch nicht gerade weniger, zudem hat sich für heute ein Bewerber um eine Praktikumsstelle angesagt. Eigentlich hatte ich ihn für 14:00h einbestellt – er taucht aber nicht auf. Um 17:00h meldet sich dann die Pforte bei mir, er wäre jetzt doch da … ich bin gerade schon damit beschäftigt meine Sachen fürs Lauftraining zusammen zu packen. Aber dennoch nehme ich mir die halbe Stunde Zeit, wenn er schon mal da ist.
Ich freue mich richtig aufs Training und auch auf den Bilderabend im Anschluss – schon im Training ergibt sich, dass wohl wenige Leute kommen – da ich keinen intensiven Kurzstreckenlauf vor der anstehenden Ulmer Laufnacht brauchen kann, bin ich nach kurzer Zeit dann doch wieder alleine unterwegs. Ob das so gut ist weiß ich in dem Moment nicht so recht. Da ich auch meinen Pulsmesser daheim vergessen habe, jogge ich völlig ohne Kontrolle wie zu meinen Anfangszeiten – recht bald habe ich aber einen Rhythmus gefunden der mir angehm ist. Nun, nachdem die körperliche Seite eingestellt ist beginnt der Kopf zu arbeiten – diverse Dinge gehen mir durch den Kopf, ich fühle mich selbst teilweise unfähig, teilweise allein gelassen, das ganze Spektrum der Emotionen ist geboten, größtenteils negativ geprägt von eigenen Vorwürfen, Versäumnissen etc. So trotte ich weiter konstant vor mich hin, komme nach Ladenburg, dem Wendepunkt meiner Strecke – zurück geht es auf der anderen Neckarseite – bis an die Ebertbrücke will ich kommen, bis zur Kurpfalzbrücke laufe ich am Ende dann doch – die 1,5km mehr machen es auch nicht mehr fett. Die Stimmung wird langsam besser, eine gewisse innerliche Ruhe kehrt ein. Gut wäre immer noch etwas anderes, aber zumindest das schlimmste Tief habe ich hinter mir gelassen, so kommt es mir zumindest vor.
Am Sportplatz ist schon keiner der wenigen Kollegen mehr anwesend, ich dusche und fahre zum Treffpunkt für den Bilderabend – dort erfahre ich dann: Wir wären nur zu dritt, daher lassen wir es gleich ganz. Frust keimt auf, für was habe ich dann die Nacht- und Frühschicht gemacht? – Egal sei es drum, kann man nix machen. Immerhin komme ich diesmal früher ins Bett.