Kurzfristig ergab sich für mich die Möglichkeit zur Fortbildung im THW. Thema diesmal Führungssystem für Unterführer – erster Teil eines zweigeteilten Lehrgangs. Da ich ja mittlerweile einen Truppführerposten übernommen habe, war es nur noch eine Frage der Zeit bis dieser Lehrgang fällig würde.
Auf dem Lehrplan standen unter anderem die Kernbereiche Ausbildung und Führung. Während Ausbildung für mich als ehemaligen Jugendbetreuer doch ein alter Hut ist, war in Sachen Führung doch einiges an Neuland dabei. Nichts was ich nicht schon mal grundlegend gehört gehabt hätte, aber jetzt ist es doch mal ganz gut alles im Zusammenhang zu kennen.
Höhepunkt in Sachen eigner Ausbildung war sicherlich die Erkundungsübung nach einem angenommen Unfall in Hoya. Dies hat den doch sehr stark theorielastigen Lehrgang deutlich aufgelockert.
Donnerstag stand dann die Prüfung samt sogenannter Lehrprobe an – mit ein wenig Vorbereitung war die Prüfung aber ohne weiteres machbar. Auch wenn man sich jeden Abend noch der Kameradschaftspflege im Treffpunkt gewidmet hat. Wie immer: Alles mit Maß und Ziel und Abwägung – dann klappt es alles.
Die Lehrprobe war mich schon fast kalter Kaffee – ich habe es vielmehr als Möglichkeit warhgenommen mal wieder einen Vortrag zu halten und dabei etwas zu Üben und zu experimentieren. Das Thema war frei wählbar – ich habe mich dann der Berichterstattung auf Websites und die zugehörigen Bilder angenommen. 20 Minuten – einige Leute empfanden das als echte Herrausforderung – für mich eher weniger – denn wer einen ganzen Tag mit praktischer Ausbildung für einen Sack Flöhe (aka Jugendgruppe) regelmäßig erfolgreich gestaltet hat für den sind erwachsene Zuhörer und eine kurze Zeitspanne ja schon fast Erholung.
Erholung war der Lehrgang für mich auch in anderer Hinsicht, wenn auch nicht in der Entspanntheit wie ich mir das gewünscht hätte. Eine vollständige Loslösung von meiner Arbeit war nicht möglich. Noch auf der Hinfahrt habe ich just-in-time eine neue Funktionalität für das Datenbanksystem eingebaut. Alles andere als erfreulich, aber manchmal geht es nicht anders.
Das ich dann auch noch während des Lehrgangs abends Bugs nachverfolgen musste und diverse e-mails aufgelaufen sind, war so nicht geplant und hat mich doch etwas unter Stress gesetzt. Den hätte ich nicht unbedingt noch gebraucht. Auch wenn ich den Lernaufwand für absolut überschaubar halte. Die Prüfung war absolut im Rahmen, da bin ich anderes gewohnt, wohl auch eine der Nachwirkungen aus der Uni und FH-Zeit.
Entpsannung habe ich mir dann aber auch verschafft und bin duch die herrliche Landschaft gejoggt. Leider ist die Vielfalt der Wege etwas eingeschränkt, vor allem sieht man gleich zu Beginn wo man am Ende sein will. Die Gegend ist einfach nur flach – von ein paar Einschränkungen der Weitsicht durch Bäume/Sträucher etc. mal abgesehen. Wer jetzt denkt das ist alles locker flockig zu Laufen, der hat die Rechnung ohne den Wind gemacht. Auf dem Hinweg habe ich mich noch ein wenig gewundert, warum alles so locker flockig läuft und ich so zügig unterwegs bin. Der Rückweg war denn um so anstrengender – was ich sonst an Steigungen übe, übt man im Flachland einfach gegen den Wind. Man ist sogar richtig froh um jedes Bisschen Bewuchs rechts und links der Wege – Wahnsinn wie viel Wind das doch abhält.
Insgesamt ein sehr guter Lehrgang und eine interessante Woche, auch wegen der Erfahrungsaustausches mit anderen Helfern.