Kaum hat das Jahr angefangen schon steht man wieder voll unter Strom. Da will man endlich ein neues, vom Chef lang gefordertes Feature implementieren und baut aufgrjnd der.Erfahrungen erst mal einen Prototypen als Diskussionsgrundlage.
Beim Gespräch fliegen dann mal wieder bald die Fetzen, von konstruktiver Zusammenarbeit oder nur einem Feedback ist gar nichts mehr zu sehen. Stattdessen wird wieder mal alles auf den Kopf gestellt, sämtliche Ansätze sind grundsätzlich falsch – immerhin in diesem Punkt bin ich mit meinem Chef einer Meinung: uch finde seinen Ansatz nämlich auch völlig an der Realität vorbei, genau wie er meinen nicht nachvollziehen kann.
Insgesamt merke ich in der Abteilung immer mehr, wie sich mein Chef isoliert. Das liegt auch an der Art und Weise wie er sein Management betreibt – anstelle sich um die Aufgaben seiner Abstraktionsebene zu kümmern und dafür zu sorgen, dass der untergeordnete Mitarbeiter effektiv arbeiten kann, regelt et alles immer tiefer bis ins letzte Detail. Ein typischer Mikromanager, wie er im Buche steht. Damit wirft er immer wieder erarbeitete Lösungen der Mitarbeiter über den Haufen. Das sorgt für noch mehr Chaos auf den Servicestellen. Leider merkt er nicht was da genau schiefläuft und warum es schiefläuft. Mit den ständig neuen Ideen haben die Mitarbeiter vor Ort überhaupt keine Chance mehr einen geregelten Arbeitsablauf zu entwickeln.
Leider muss ich feststellen, dass sein Beispiel teilweise Schule macht. Diverse Leute lassen sich auch immer wieder dazu hinreißen ihre Stellung zu benutzen um sich überall einzumischen, auch wenn sie mal wieder gar nicht wissen worum es geht.
Systematisches Arbeiten, wie es von einigen Leuten gefordert und auch versucht wird, landet gleich wieder in der Ecke „Sonderling“. Dennoch soll jetzt ein Feature entwickelt werden, das genau dieses Arbeiten unterstützen soll. Allerdings nur für 10% der Arbeiten. Diese sollen dann von oben herab vorgegeben werden. Da ist der Knall in meinen Augen doch vorprogrammiert. Denn der Verantwortliche vor Ort wird das Tool nach kurzer Zeit nicht mehr nutzen, weil es ihm nichts bringt, wenn er damit nicht seine Arbeit unterstützt sondern eher noch erschwert bekommt. Wenn Planung und Statusverfolgung vor Ort dann muss es durchgängig sein und keine weitere Nischenlösung.
Dazu passt auch irgendwie die Nutzungsstatistik der Datenbank: der Chef nutzt sie vergleichsweise unregelmäßig. Von den Leuten die regelmäßig damit arbeiten kommt auch das notwendige Feedback und das ist immer konstruktiv.
Ich habe auch schon das gegenteilige Management erlebt, auch das geht nicht immer gut, es ist wie üblich eine Sache der Abwägung und der Abstimmung es richtig zu treffen. Man wird sehen wie sich das weiter entwickelt.
In diesem Sinne ein schönes verlängertes Wochenende..