Ja es ist schon wieder Dezember, auch wenn das Wetter im November noch gar nicht so richtig auf das Jahresende eingestimmt hat – wie bekannt war es ja viel zu warm und zu trocken. Auch jetzt ist es für Dezember immer noch irgendwie zu warm – zumindest wenn ich es mit dem letzten Dezember vergleiche, bei dem ich ja jede Menge Schnee und Eis erlebt habe. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.
Wie in jedem Jahr bin ich auch dieses Jahr mit meinem Freund Christian nach Nürnberg gefahren – das hat seit 2005 bei uns Tradition. Damals wollten wir eigentlich nur mal das Erlebnis aus der Schulzeit wiederholen, bei dem wir das Doku-Zentrum am Reichsparteitagsgelände besucht hatten und zum Abschluss den Christkindels-Markt (was wichtiger war, ist glaube ich ziemlich subjektiv …).
Damals wusste ich noch nicht, was mich in Nürnberg alles erwarten würde und wie viel Zeit meines Lebens ich dort verbringen würde. Über verschiedene Herbergen sind wir seit nunmehr drei Jahren jedesmal in Kornburg untergekommen – eine nette Herberge zu günstigen Preisen. Etwas außerhalb des Trubels gelegen, aber dennoch mit Bus und Bahn sehr gut erreichbar.
Die Hinfahrt war etwas chaotisch – trotz aller Planung und Notizen habe ich es nicht so wirklich getroffen mit den Mitfahrern – zudem machte mir mein Anbieter O2 mal wieder Murks – rund um den Hauptbahnhof hat man zwar angeblich volles Netz, aber telefonieren kann man vergessen – ich habe noch nicht feststellen können woran das liegt. Prompt habe ich natürlich jemanden verpasst – das kotzt mich dann doch an, denn Unzuverlässigkeit ist nichts was ich mir auf die Fahnen schreibe. Eher das Gegenteil.
Auch die Fahrt an sich war reichlich nervenaufreibend – schlechte Sicht und der seit langem angekündigte Regen. Allerdings hat es den ganzen Schmadder von der Fahrbahn dann auch hochgewirbelt und der hat sich herrlich auf der Scheibe verteilt – ganz tolle Sache – muss man echt lassen. Zudem teilweise Autofahrer, die scheints noch nie bei schlechtem Wetter gefahren sind, oder es innerhalb der letzten 6 Wochen verlernt haben. Abstand? Teilweise echt Fehlanzeige – dafür lieber immer wieder mal heftig auf die Bremse getreten. Dazu die üblichen Elefantenrennen (ich habe Verständnis für jeden LKW-Fahrer der einen deutlich langsameren Verkehrsteilnehmer auf der rechten Spur überholen möchte – nur sollte das mit etwas Augenmaß geschehen) – über 20 Minuten ging es nur mit knapp 90 oder weniger voran, weil ein LKW eine andere Kolone überholt hat und es nur zwei Spuren gab.
Aber eigentlich wollte ich mich ja auf den Kurzaufenthalt freuen. Beim Absetzen der Mitfahrer dann das erste positive Erlebnis: Im Parkhaus war ein Fahrzeug liegen geblieben – Batterie nach mehreren Tagen Stand leer und wahrscheinlich altersschwach. Klar habe ich ein Starthilfe-Kabel dabei – große Freude bei der Fahrerin. Und wieder mal zeigt sich, wie kraftvoll der Corsa doch sein kann – auch ein Audi A6 lässt sich mit dem kleinen Hupfer überbrücken. Man muss nur genügend Gas dazu geben.
In Kornburg dann ein weiteres positives Erlebnis: Obwohl es schon reichlich spät war und die Küchenmannschaft im grünen Baum langsam Feierabend machen wollte – für ein Schnitzel und Bratwürste hat es immerhin noch gereicht. Dazu das wohlverdiente Entspannungsbier.
Den Samstag haben wir mit aller Gemütlichkeit angefangen – ein wenig länger Schlafen – für uns als Ingenieure nicht immer eine Selbstverständlichkeit (die Studienzeiten waren herrlich …). Gemütlich Kaffee zum Frühstück und dann auf in die Innenstadt. Den ersten Bus haben wir gleich mal nur noch von hinten gesehen als wir aus dem Bäcker kamen, aber der alternative kam gleich ein paar Minuten später. Erstes Ziel natürlich der Weihnachtsmarkt in der City – auch wenn er mittlerweile einen doch deutlich kommerziellen Einschlag hat, bemühen sich die Macher doch sichtlich darum, dass es nicht ausartet und der Focus klar auf Advent und Weihnachten liegt. Nicht zu vergessen natürlich ein paar Glühwein (gut, dass wir mit Bus und Bahn unterwegs waren) – die Witterung war weiterhin angenehm mild, aber irgendwie doch arg feucht – daher haben wir uns dann in die Altstadtbrauerei geflüchtet – wie immer gut besucht und für mich blieb nur noch ein Stehplatz, aber die Gaststätte hat einfach Flair. Das Bier ist zudem immer lecker, genauso wie die hervorragenden Bierbrände die wir verkostet haben.
Nachmittags dann ein kurzes Orgelkonzert in der Lorenzkirche – da es dort reichlich kühl war, haben wir hinterher gleich mal wieder die Glühweindepots aufgefüllt damit uns wieder warm wird. Außerdem haben wir die Shopping-Runde eingeläutet – bei Nanu-Nana gab es Rotweingläser im Sonderangebot – insgesamt ein Dutzend haben wir abgegriffen. Zudem sind wir noch zum Fabrikverkauf der Firma Pfann nach Schniegling – seit Jahren mache ich dort immer Großeinkauf für die Familie – meist sogar mehrfach im Jahr (ungefähr im Monatsrythmus: Zum Stadtlauf im Oktober, zum LGA-Indoor-Marathon Anfang November und zum Abschluss dann nochmal im Dezember). Auch dieses Mal bin ich wieder einige Kilo schwerer aus dem Laden rausgekommen – man waren das noch Zeiten als ich im Praxis-Semester das auf mehrere Wochen verteilt habe.
Just-in-time sind wir dann bei der nächsten Etappe angekommen – Helga und Heinrich hatten für den Abend einen Tisch im Doktorshof – einer echt empfehlenswerten kleinen Gaststätte in Mögeldorf – einen Tisch und Schäufele organisiert – sozusagen der Abschluss der Laufsaison aus kulinarischer Sicht. So gestaltete sich der Abend denn doch recht kurzweilig – jetzt habe ich auch ein Video über den LGA-Indoor-Marathon, nochmals herzlichen Dank an Heinrich für das Aufnehmen und Zusammenstellen. Reichlich spät sind wir dann auch wieder nach Kornburg rausgefahren.
Dort habe ich es mir dann nicht nehmen lassen, aus den umherliegenden farbigen Notizzetteln doch wieder einen Bacetta-Stern zu basteln – das Vorjahres-Exemplar stand ja auch im Zimemr bereit – am meisten Mühe hat mir die Rekonstruktion des Grundelements gemacht, das Zusammenstecken war dann eher der angenehmere Teil.
Sonntag war dann wirklich Erholung angesagt, nochmal gemütlich durch die Altstadt laufen, beim Lederer auf dem Weg nach Fürth kurz Station gemacht und ein herrliches Kroko (Kellerbier) getrunken – die Franken haben das einfach drauf mit dem Bierbrauen.
In der kleinsten Großstadt mit U-Bahn (so wird Fürth auch genannt) gibt es eine herrlichen kleinen Weihnachtsmarkt in der Altstadt – dieser ist vollständig auf handwerkliche Erzeugnisse ausgerichtet – vom Glasbläser bis zum Porzellan und Schmuck ist alles vertreten – richtig angenehm und bei weitem nicht so überlaufen, wenn auch gut besucht. Es macht unglaublich Spaß den Künstlern und Handwerkern beim Arbeiten zuzusehen – Glasbläserei, Drechseln – alles Dinge die man eben selbst nicht so ohne weiteres machen kann – ans Drechseln müsste ich mich mal ranmachen, das Werkzeug habe ich ja ggf. zur Verfügung.
Auf dem Hauptweihnachtsmarkt dann noch etwas zum Aufwärmen (diesmal alkoholfrei) bevor wir wieder in Richtung Nürnberg weitergezogen sind. Während der Fahrt haben wir uns dann Gedanken über das Volumen bzw. die Höhe eines Bascetta-Sterns den Kopf zerbrochen – eigentlich war ich ja mal richtig gut in Sachen dreidimensionaler Berechnung, aber so ganz ohne Skizze und Formelsammlung ist uns das dann doch nicht gelungen – mal sehen ob ich irgendwann die nächsten Tage mal die Zeit finde das nachzuholen – immerhin weiß ich ja dank Wikipedia jetzt dass meine Idee mit dem Ikosader richtig war.
Gegen fünf am Nachmittag haben wir uns dann auf den Weg nach Röthenbach gemacht – dort hatte ich das Auto bereits am Treffpunkt für die Mitfahrer abgestellt – diesmal hat es bis auf ein wenig „Finde-Schwierigkeiten“ im Parkhaus ganz leidlich geklappt – auch das Aufsammeln in Schwabach hat einwandfrei funktioniert – es war wohl eine der vollsten Packungen die ich im Auto jemals dabei hatte – 5 Personen, ordentlich Gepäck und ein Hund.
In Mannheim bzw. Umgebung dann noch eine große Regionaltour zum Absetzen der Mitfahrer – Friedrichsfeld, Ludwigshafen-City, Worms und Käfertal. Nebenher habe ich dann noch den Anhänger bei Martin abgeholt, das muss ich dann heute nicht mehr erledigen – auch etwas wert. Gut das ich heute Urlaub habe – jetzt kann ich die ganzen Dinge erledigen die am Wochenende dann liegen geblieben sind….