Das Landesjugendlager in Baden-Württemberg steigt dieses Jahr in Riedlingen. Auch da ich doch einige alte Hasen mal wieder treffen wollte, zu denen ich längere Zeit keinen Kontakt hatte war ich am Wochenende als Gast dort. Mehr war leider aufgrund des knappen Urlaubs nicht drin. Hätte ich etwas anders disponieren müssen – aber auch hier lerne ich ja immer noch dazu – immerhin muss ich mich zum ersten Mal an feste Urlaubstermine halten und bin in der Menge der Urlaubstage limitiert.
Die Anreise erfolgte erst ab Samstag – ich hatte eigentlich auf den Freitag spekuliert, aber auch das war zu verschmerzen. Vorher habe ich bei Martin noch einige Kleinigkeiten in die Reihe gebracht – Schränkchen und auch die Dateifreigabe für den Schneidplotter funktioniert endlich – gar nicht so einfach heute noch unter Windows 98 Treiber und eine passende CD zu finden. Keine Bange – der Rechner kommt definitiv nicht ins Internet – das wäre wohl da größte Scheunentor das man sicherheitsmäßig dort aufmachen kann. Von Virenscannern und aktuellen Browsern mal ganz zu schweigen….
Die Fahrt nach Riedlingen bietet reichlich Abwechslung – mit mir ist Steppes unterwegs – auch er will einige Leute aus der alten Jungendzeit mal wieder sehen. Bis kurz hinter Stuttgart geht es mühelos auf der Autobahn – kein Stau – die sind alle in der Gegenrichtung. Ab Echterdingen geht es auf die Bundesstraße – durch Reutlingen und dann durch die Landschaft der schwäbishen Alb. Einige Orte kenne ich noch von früheren Familien-Urlauben – so unter anderem Ehingen, Hayingen, Pfronstetten und Zwiefalten. Die Strecke macht teilweise richtig Freude, auch wenn man ein wenig aufpassen muss, weil in den Ortsdurchfahrten diverse fiese Blitzer stehen. Am meisten Freude bereiten mir die Serpentienen bei Lichtenberg und kurz vor Zwiefalten. Im Familienurlaub freute sich mein Vater immer über die kurvigen Strecken – mittlerweile kann ich das voll und ganz nachvollziehen.
In Riedlingen bin ich kurt ratlos, aber der MTW aus Biberach weißt mir recht bald den Weg, und auch Martin sammeln wir auf dem Weg wieder ein. Insgesamt ist es doch ein wesentlicher Unterschiede ob man als Betreuer, Teilnehmer, Organisator oder Gast am Lager teilnimmt. Die Rolle des Gastes ist natürlich sehr edel: fertig aufgestelltes Zelt – keine weiteren Verpflichtungen. Richtig erholsam im Vergleich zu dem was sonst so ansteht. Natürlich habe ich auch meine Dienste zur Verfügung gestellt – ist ja nicht so dass ich mich auf die faule Haut legen will – das THW lebt von der Team-Arbeit. Den Abend und auch einen Teil der Nacht verbringe ich gemütlich am Lagerfeuer – im Laufe des Abends trifft man sich mit diversen Leuten die man lange nicht mehr gesehen hat. So ein Austausch ist doch immer mal wieder interessant und ich fühle mich bestärkt in meiner Entscheidung sowohl den Ortsverband als auch den Landesverband gewechselt zu haben. So manche Entwicklung freut mich, andere sehe ich mit Sorge. Aber insgesamt überwiegt doch die gute Stimmung und die Freude über ein geglücktes Wiedersehen.
Den Sonntag nutzen wir als Gästegruppe für zwei Ausflüge: Einerseits an den Federsee mit einem steinzeitlichen Museum und diversen Hausrekonstruktionen – wir erhalten einige praktische Informationen für das Neolith-Haus in Mannheim – insbesondere bei der Dachbedeckung kommen wir ein gutes Stück weiter.
Nachmittags gehts nach Zwiefalten ins Kloster – nein keine Bange – Martin will nicht dort eintreten (das wäre so ziemlich das letzte was er wohl tun würde) aber so sakrale Prunkbauten haben schon was. Wikipedia auf dem Streak ersetzt den nicht vorhandenen Reiseführer. Danach ein kurzer Imbiss und etwas Ausruhen.
Nach dem Abendessen bereiten wir noch alles für Martins Schwedenstuhl-Workshop vor – kurz vor acht schwingen wir uns dann wieder auf die Landstraße gen Norden nach Mannheim. Ich bin etwas müde und lasse Steppes fahren – eine Hand wäscht die andere und Fahrpraxis kann man als junger Fahrer doch immer brauchen. Kurz vor Mitternacht bin ich wieder daheim – ein tolles Wochenende – und es hat irgendwie etwas in mir angeregt: So ein Zeltlager hat schon etwas, dass man nicht missen möchte – ich habe mich jetzt mal für das Bundesjungendlager als Unterstützung gemeldet – auch weil 2013 womöglich das hessische Landesjugendlager in Lampertheim stattfinden soll – Erfahrung schadet da sicherlich nicht.