Der Winter hat Deutschland fest im Griff – fast überall lag in den letzten Wochen mehr oder weniger Schnee. Zusammen mit der kühlen Witterung gab es dann natürlich nicht nur die schöne weiße und glitzernde Form des gefrorenen Wassers – vielmehr leider auch die popo-glatte Variante auf diversen Straßen und natürlich auch auf den Laufstrecken.
Im Winter sind sowieso schon weniger Läufer unterwegs aber entsprechendes Schmuddelwetter oder widrige Streckenverhältnisse entlarven dann doch recht schnell den richtig harten Kern der Läufergmeinde.
In Mannheim hatte ich die letzten Wochen die unterschiedlichsten Verhältnisse: Am Mittwoch der übliche Lauf durch den Waldpark – da war vieles dabei: von freien Strecken auf Asphalt und Pflaster, über diverse Rutschpartien wegen Vereisung und Eisplacken, bis hin zum angenehmenen Winterlauf auf der Reiss-Insel mit leichter Schneedecke. Das Wetter war ok und wohl auch deshalb sind mir ein Dutzend Läufer begegnet.
Der Freitag war dagegen recht unspektakulär: Fast alles geräumt oder zumindest nur eine festgestrampelte Schneedecke. Fast schon langweilig am Neckar entlang – wenigstens hatte ich Begleitung – die Temperaturen hatten angezogen – sicherlich mit ein Grund warum sonst kaum Läufer unterwegs waren – obwohl ein Großteil der Strecke wunderbarst beleuchtet ist – sogar die ganze Nacht. Wenn man also Langweile hat oder nicht schlafen kann, dann empfiehlt sich der Neckardamm bis Riedbahnbrücke oder ggf. auch bis Neuostheim :-O
Montag war dann mal wieder so richtiges Schmuddelwetter – Schneeregen, feucht kalt, einfach nur noch ekelhaft. Die letzten Wochen habe ich bei so Wetter den inneren Schweinehund gewähren lassen. Diesmal nicht, ich habe mich aufgerafft, und das obwohl mein Kollege leider keine Zeit hatte. Also ganz allein abends in die Dunkelheit – Kopfleuchte für das Allernötigste aber ansonsten muss man sich auf die Hintergrundstrahlung der Beleuchtung im Rhein-Neckar-Dreieck verlassen. Gut, dass die Strecke gegenüber der BASF entlang führt, die ist immer gut erleuchtet und so hat man wenigstens etwas Licht. Kurz nach der Halbzeit bin ich denn auch noch in eine Pfütze getreten, die ich für eine Eisfläche gehalten habe … naja, pienzen hilft nicht, also weiterlaufen und zusehen, dass die Füße warm genug sind.
Insgesamt sicherlich kein leichter Lauf bei Schneetreiben und der geringen Sichtweite, auch sonst nix los an der Strecke bis auf einige wenige Hundebesitzer. Aber es hat schon etwas weihnachtliches – alles ist still um einen rum, nur die Geräusche des Windes und das Gurgeln des Rheins neben einem, hat schon was. Und es gilt wie immer: Was uns nicht tötet macht uns nur um so härter.
Ich kann nur jedem Läufer empfehlen auch einmal bei niedrigen Temperaturen und bei Schnee laufen zu gehen – es ist einfach ein unbeschreibliches Erlebnis. Man kann so richtig schön abschalten, alles um einen herum wird unwichtig, nur noch der Weg vor einem, den man eigentlich schon auswendig kennt, der aber doch so neu erscheint.
Zur Ausrüstung ist zu sagen: Es ändert sich nicht viel bei mir gegenüber der üblichen Herbst/Winter-Kleidung: Wie üblich eine lange Laufhose bzw. bei mir eine Radlerhose mit Windstopper, ein langes Funktions-Shirt (bei mir das aus Frederick vom Marathon in den USA – ganz andere Temperaturen …) darüber ein Fleece und eine dünne Windjacke. Nicht zu vergessen: Handschuhe und Stirnband, sowie die Stirnlampe.
An die Füße kommen die ganz normalen Laufsocken und die Laufschuhe – welche für etwas Trails sind empfehlenswert, aber nicht unbedingt notwendig.
Streckenmäßig sollte man es nicht übertreiben – und sicherheitshalber eine Strecke wählen die zumindest etwas beleuchtet ist, und Möglichkeiten bietet ggf. abzukürzen, falls man merkt, dass das Wetter absolut ungeignet wird.
Ansonsten: Viel Spaß beim Nachlaufen…