Endlich darf ich einen neuen Laptop mein Eigen nennen. Damit endet eine fast 2 Monate währende Durststrecke. Mein alter T30 ist ja bekannter Maßen in den USA verblieben, da die Verbindung zum Monitor den Geist aufgegeben hat.
Da ich wieder ein Thinkpad wollte (wenn auch etwas moderner), und es mir immer von den hohen Investitionen graut war für mich recht bald klar: So ein Leasing-Rückläufer ist doch echt keine schlechte Lösung: Gute Geräte, die Kinderkrankheiten sind nach 1-2 Jahren dann auch ausgestanden und der Wertverlust beim ersten Einschalten ist auch nicht so schmerzhaft.
Problematisch beim Leasing-Rücklauf ist die Spot-Markt-Charakteristik der Verfügbarkeit – man hat nicht viel Zeit und muss ggf. mit dem Vorlieb nehmen was gerade verfügbar ist.
Nun war es endlich soweit und mein neues Gerät ist ein Lenovo Thinkpad T60p geworden und das zu einem für mich sehr akzeptablen Preis … technisch und optisch ist das Gerät (wie schon der Vorgänger) einwandfrei, ein paar Schwachpunkte werde ich Stück für Stück beheben – so zum Beispiel die für meine Bedürfnisse etwas zu klein geratene Festplatte mit 40 GB (immerhin SATA) und auch bei der RAM-Ausstattung werde ich mir wohl ein Upgrade gönnen, denn 1 GB ist vielleicht auf die Dauer etwas schwach.
Ansonsten ist das Gerät gut gerüstet für die nächsten Jahre – WLAN, Bluetooth, IR (für meinen Pulsmesser wichtig), endlich USB2.0 (also nicht mehr Ewigkeiten warten bis endlich die Bilder von der Kamera runter sind) und auch das Display ist auf 15 Zoll etwas gewachsen.
Ein Kollege hat für sich und die Familie auch gleich zugeschlagen und wollte die Rechner von mir eingerichtet haben. Bereits die Installation des Betriebsystems (Windows XP) ist etwas heikel, denn eine CD gab es nicht mitgeliefert und das vorinstallierte System hat mal wieder allerhand Ballast an Bord (etwa Symanschreck und sonstige Softwarebeigaben die man nicht wirklich braucht) – aber immerhin ein I386-Ordner mit den Installationsdateien. Daraus lässt sich dann doch eine CD erstellen – man sollte nur die passenden Treiber für den SATA-Controller nicht vergessen, denn der ist auch bei einem integrierten Service Pack 3 leider nicht dabei.
Von Haus aus ist der Admin ja faul … also habe ich gemäß der Anforderungen einen Rechner fertig konfiguriert und eingerichtet (teilweise auch mit Konfigurationen für bestimmte Programme). Cloning ist im Rechneralltag ja ein alter Hut, da es sich um identische Geräte handelt, also gar kein Problem…. sollte man meinen.
Leider ist die Sache etwas komplizierter als man denkt, vor allem wenn man kein Geld für etwaige Software aka Acronis(tm) oder Symantec Ghost(tm) ausgeben will. Die Tools sind sicherlich wunderbar, aber halt auch kostspielig. Aber es gibt ja Alternativen, wie etwa das Live-Linux Clonezilla. Das funktioniert im Regelfalle auch prächtig und ich habe damit auch mehrfach ganze Platten inklusive mehrerer Partitionen und Betriebssysteme migriert – auch auf dem alten Laptop war das mehrfach fällig (immer dann wenn zu wenig Platz da war).
Nun stellte sich leider raus, dass die Rechner doch nicht alle zu 100% identisch waren – einer der Rechner des Kollegen hat nämlich eine 60 GB Platte – ärgerlicherweise genau derjenige den ich als Master ausgewählt hatte. Damit kommt Clonezilla nämlich an eine Beschränkung: Es kann in der aktuellen Version nur von kleineren Platten auf größere klonen – umgekehrt geht es nicht, selbst wenn die Partition nur zu einem sehr kleinen Anteil belegt ist. Die anderen Rechner haben alle nur eine 40GB Platte.
Momentan hantiere ich gerade noch etwas herum aber hier mal die prinzipielle Lösung (wenn auch etwas kompliziert und dank einiger Bugs muss man ein paar Extra-Touren machen):
1) Besagte Partition schrumpfen (parted magic)
2) Windows neu starten (ntfscheck)
3) Image der kleineren Partition (nicht der gesamten Platte) mit Clonezilla anfertigen (wenn der Parameter für das ignorieren von nicht sauberen NTFS-Partitionen funktionieren würde könnte man sich den Reboot zwischendrin sparen – leider derzeit nicht …)
4) Partition wieder vergrößern (parted magic)
5) Wiederherstellen des Images auf dem Zielrechner: aufpassen wo die Partion landet, sonst darf man sich mit dem MBR Error 1 rumschlagen … (man sollte prüfen ob die Partition auch wirklich am Anfang der Platte liegt – bei mir lag sie nicht dort … bis man darauf kommt)
6) Windows wegen ntfscheck starten
7) Parted Magic nehmen und die Partion auf die gewünschte Größe aufblasen, falls man es nicht ganz getroffen hat (oder einfach weil man etwas Sicherheitspuffer bei der Quellpartition gelassen hat)
8) Windows starten und freuen …
9) Fertig!
Fazit: Es wäre schön wenn Clonezilla an der Stelle noch etwas an Features zulegen würde – ggf. werde ich mir mal den Source-Code der Skripte zur Brust nehmen …
Nachtrag: Sollte – Sche… – ist nicht … Irgendwas ist an der Kiste gerade grundlegend faul … ich installiere jetzt das Windows doch wieder händisch … :-O
Danach werde ich auf alle Fälle mal eine Kopie der kleinen Festplatte machen …..
und mir vielleicht doch mal die Preise für ein professionelles Tool anschauen …
Nachtrag II: Ich habe jetzt kurzerhand bei ebay zugeschlagen und mir ein professionelles Werkzeug zugelegt – für 20 EUR kann man eigentlich nichts falsch machen….. Wie ich sonst auch schon immer gemerkt habe: Besser man investiere einmal in was Gescheites als sich mehrfach über irgendwelchen Mist aufzuregen…