Heute früh saß ich gemütlich beim Frühstück – nichts besonders, ein wenig Müsli vom Free-Food-Shelf und eine Portion Kaffee, damit kann der Tag doch starten. Nebenher kam man noch ins Gespräch mit dem Herbergsvater, bzw. dem Team, dass die Herberge jetzt demnächst übernimmt. Richtig coole Leute, alles sehr famliär gehalten und supernett. Man erzählt was man so erlebt hat und wo man schon überall war. Dabei habe ich nebenher auch erwähnt, dass ich eben 2003 schon mal hier in der Gegend um LA war und auch am Lake Arrowhead, aber wahrscheinlich nicht genügend Zeit haben werde um den dortigen Teil meiner Verwandten zu besuchen. Da meinte einer nur lapidar „Du weißt aber das Lake Arrowhead hier gerade mal 45 Minuten weg ist, also für amerikanische Verhältnisse gerade mal eben um die Ecke.
Bis ich dann endlich losgekommen bin und auch mein Zelt und meinen Topf ans Hostel vermacht hatte (die haben sich richtig gefreut) war es dann kurz nach elf. Meinem Navi habe ich dann erst mal Lake Arrowhead eingetrichtert und versucht den Weg dorthin aus dem Kopf zu rekonstruieren, leider mit mäßigem Erfolg. Ich bin einmal um den See gekurvt – richtig klasse mit der Halbautomatik. Dann habe ich doch zum Telefon gegriffen, denn ich hatte ja nur die Postfach-Adresse von Ann und Herman. So haben wir uns dann doch noch getroffen. Ich war gar nicht so verkehrt mit meiner Intuition. Aber 7 Jahre sind doch eine lange Zeit.
Wir haben uns wunderbar den Nachmittag lang unterhalten. Sowohl über mein Praktikum als auch über die Familie und wie es allen derzeit so geht. Nachdem ich ja der PC-Fachmann bin, durfte ich dann auch gleich noch ein paar Probleme mit Skype hier lösen. War aber nicht all zu gravierend. Zudem haben wir die Bilder meiner Reise gesichtet, während ich ein wenig darüber berichtet habe. Waren doch alle recht beindruckend, auch wenn ich liebendgerne vorher noch einiges an Müll aussortiert gehabt hätte – aber man kann eben nicht alles haben.
Ehe man es sich versieht war es dann auch schon kurz nach sechs abends – kurz noch bei Stan und Betsy anrufen, und dann ging es auch schon wieder los – den Berg runter. Eine wahre Freude mit dem Auto – ich habe auf dem Weg nach unten allerhand BMW, Audi und Mercedes (alles Sportversionen) mit einem VW Jetta versägt – das hätte sich in Deutschland kein Fahrer bieten lassen. Aber hier bremst man ja auch im Scheitelpunkt der Kurve – außerdem habe ich halt im Gegensatz zu vielen anderen die Halbautomatik und muss nicht in die Eisen steigen um zu Bremsen – runterschalten reicht meist schon – und dann aus dem Scheitelpunkt raus beschleunigen.
Jetzt bin ich bei Stan und Betsy angekommen, wir haben gerade gemütlich zu Abend gegessen – nicht mal mehr 48 Stunden und mein Aufenthalt hier in den Staaten endet. Wahsinn wie viel Zeit vergangen ist und wie viel ich erlebt habe. Morgen noch ein wenig Sightseeing und vielleicht vom restlichen Geld auf dem amerikanischen Konto noch eine neue Sonnenbrille kaufen (meine fällt jetzt echt auseinander). Außerdem geht es morgen noch an den Pazifik und wenn möglich noch kurz an die Hall of Fame in Hollywood. Danach ist kommt dann noch die Königsdisziplin im Reisen: „Ich packe meinen Koffer“ und zwar so, dass er ohne Extrakosten mitfliegt – das wird noch lustig – aber ich habe ja nix mehr zusätzlich eingekauft, von daher dürfte das alles irgendwie machbar sein.