Gestern abend bin ich mit den drei Schweizern aus meinem Zimmer noch in die örtliche Brauerei gegangen – eine der vielen Micro-Breweries hier – deutlich besser als das was man sonst hier so als Bier verkauft bekommt. Meistens haben die auch gleich noch eine ziemlich umwerfende Anzahl an Sorten zur Auswahl. Wir haben daher dreimal einen Pitcher bestellt, der reicht jeweils für 4 Gläser – jedesmal eine andere Sorte.
Angefangen haben wir mit dem Lizard Ale – leicht und richtig angenehm süffig. Nächster Kandidat war das Porcupine Pilsener – auch nicht schlecht, halt ein Pils. Das letzte war dann ein leichter Schock für die Geschmacksnerven: Dead Horse Ale – und der erste Schluck schmeckte auch ungefähr so. Aber im Prinzip auch nicht verkehrt wenn man sich mal dran gewöhnt hatte. Was mich etwas wunderte – die klappen hier um kurz nach elf schon die Bordsteine hoch. Wir haben unsere dritte Runde Pool aber noch zu Ende spielen können.
Musste aber feststellen: Das ist einfach nicht mein Spiel.
Heute früh habe ich mich dann wieder auf den Weg in den Arches National Park gemacht um mir den Rest von Devils Garden angeschaut – diesmal den etwas abgelegeneren und anstrengenderen Trail der mit dem Hauptrudelweg eine Schleife bildet. Hat sich aber gelohnt, richt schön und man sieht halt auch Dinge die man sonst so wahrscheinlich nicht gesehen hätte – inklusive einer kleinen Schlange (ca. 40 cm lang) – leider ist die so schnell wieder im Unterholz verschwunden, dass es nicht mal für ein Bild gereicht hat.
Das Ende des Trails ist ein freistehender Felsblock, der sich Dark Angel nennt, weil er eine schwarze Oberfläche mit diversen Ausbrüchen hat. Ganz nett mal dort gewesen zu sein. Dann natürlich noch der der Double O Arch, das sind 2 Arches übereinander sehr schön.
Auf dem Rückweg ist mir diesmal dann erst so richtig das Trümmerfeld neben dem Weg aufgefallen – das ist der „once upon a time arch“ (es war einmal Arch) – früher nannte man den mal Wall-Arch. Martin hat glaube ich noch Bilder davon wie er mal aussah.
Nächstes Ziel war das Wahrzeichen Utahs – der Delicate Arch – den findet man hier auch als Emblem auf den Auto-Kennzeichen. Da er am besten bei Sonnenuntergang sein soll, bin ich dort nachmittags rauf – wie geplant inklusive Stativ – zwar eine ziemliche Plackerei die 150 m Höhenunterschied, aber das lohnt sich wirklich. Da ich etwas zu früh drann war habe ich mir auch noch was zu Essen mitgenommen und dort oben dann erst mal Picknick gemacht und mir in aller Ruhe den Arch angeschaut. Ich konnte mir meinen Platz fürs Stativ noch frei aussuchen, als es dann gegen kurz nach sieben langsam auf den Sonnenuntergang zu ging, war das nicht mehr möglich – der ganze Rand um den Arch rum war mit Touristen und Fotografen vollgepflastert. Sogar jemand der sich die Mühe gemacht hat und Bilder auf Film in 6×6 aufgenommen hat – schon lustig zu beobachten.
Auf dem Heimweg noch Tanken – Utah ist da etwas komisch, hier gibt es noch billigeren Sprit als sonstwo – nicht mal die üblichen 87 Oktan, sondern nur 85 Oktan – das mag der Jetta aber nicht – für amerikanische Verhältnisse sind die 3 US$ pro Gallone schon reichlich teuer, für mich als Europäer ist das immer noch erträglich, auch wenn der Jetta doch einiges wegschluckt – die Verwendung der Klimaanlage gestern im Park, zusammen mit den kurzen Strecken zwischen den Aussichtspunkten hat sich da negativ bemerkbar gemacht. Nach dem Abendessen bin ich nochmal in die Brauerei gelaufen und habe mir noch zwei weitere Sorten Bier angetan – ein leckeres Hefeweizen und ein dunkles Bier, das dezent an Guiness erinnert.
Ich habe jetzt gerade mal meine Planungen für die letzten Tage hier etwas aktualisiert, da ich noch Zeit habe, werde ich morgen nach Mesa Verde fahren, das sind ein paar antike Ruinen der Ureinwohner – kein großer Nationalpark, aber es es eine gute Zwischenstation auf dem Weg an den Grand Canyon (Südseite), denn nochmal will ich die ganze Strecke nicht en block fahren.
Mal sehen wie ich das mit der Strecke vom Grand Canyon bis nach LA mache – das ist auch nochmal ein richtig langes Stück und irgend ein Zwischenstopp wäre interessant – aber wenn sich nichts findet werde ich das halt auch durchfahren, ggf. auch wieder durch die Nacht, da ist das Fahren hier weniger stressig.