Heute wars endlich soweit – das Konzert in Wolftrap stand auf dem Programm. Richtig gut, auch wenn es nicht so anfing … ich habe in der Hektik des Aufbruchs prompt meine Karte im Fraunhofer Schreibtisch eingeschlossen gelassen und es am Parkplatz vor Wolftrap erst gemerkt. Fluch, Grummel. Aber ist ja alles sehr amerikanisch hier – manchmal sind die sogar richtig hilfsbereit. Gegen eine Gebühr von einem Dollar bekommt man dann ein Ersatzticket. Naja das ist auszuhalten. Der Stau auf dem Beltway hätte eine Umkehr unsinnig gemacht.
Picknick mit Raimund und Sebastian war dann richtig cool. Nudelsalat von mir, Wassermelone von Sebastian, Raimund hatte eine Runde Weizen und Hühnchenteile organisiert – ich habe geistesgegenwärtig morgens noch die passenden Gläser bei uns aus dem Schrank ausgeliehen. Lecker so ein dunkles Weizen!
Nach der Vorgruppe ging es denn auch richtig gut los im „National Park of the performing Arts“ wie Wolftrap auch heißt. Teilweise Gänsehaut-Stimmung wie etwa bei der Akustik-Version von „We belong to the night“, aber auch Richtig Party und Mitsingen wie etwa zu „Hit me with your best shot“, den sie eigentlich nicht mehr spielen will, aber jedesmal von den Fans überredet wird, bzw. die Fans dann den Song singen. Abschluss war dann mit „Love is a battlefield“ – live kommt das gleich nochmal ganz anders rüber. Bei vielen der Lieder hätte ich ja gerne meine Freundin hier dabei gehabt, aber sie ist ja in Deutschland.
Dafür das Pat Benetar mittlerweile 57 Jahre alt ist – also gerade mal ein paar Jahre jünger als meine Eltern, muss ich sagen: Singen kann sie noch immer klasse!
Nach einer kurzen Umbaupause ging es dann auch weiter mit REO Speedwagon. Etwas lauter und rockiger aber auch klasse – auch weil ich eigentlich zu wenig über die Band wusste (teilweise war ich zu deren Welterfolgstagen noch nicht mal in Planung!), ich war aber überrascht, das etwa so Lieder we „keep on loving you“ auch von denen stammten. Und natürlich „worldwide“ für Band Aid – das kenne ich wohl, weil ich vor dem Radio aufgewachsen bin – 1985 – verstanden habe ich damals wohl kaum etwas von dem Song, aber die Melodie ist irgendwie doch vertraut. Ebenso natürlich „Can’t fight this feeling“, Wahnsinn was die drauf haben. Aber nicht nur Rock und schrille E-Gitarre sowie kräftig Schlagzeug waren geboten. Es gab auch einen Akustiktitel „Can’t stop“ loving you – ein neues und nicht auf Platte erhältliches Stück. Der Sänger witzelte noch über den 10 tägigen Regen in Los Angelas, und beschwerte sich das die Temperaturen auf 85°F Fahrenheit gefallen waren – das sind knapp unter 30 °C. Und das zu einer Zeit während die meisten der Anwesenden hier fluchend ihre Autos aus dem 3. Schneesturm des Winters ausgebuddelt haben.
Der Song „Golden Country“ hat ungewollt eine gewisse Aktualität erhalten – auch weil es in dem gezeigten Video um die damaligen Problem wie Ausbeutung und Krisen ging, und auch um so Dinge wie den Vietnamkrieg und die Ölverknappung. Irgendwie doch immer noch aktuell – beim Anblick der Ölpumpen musste wohl fast jeder zwangsläufig an das Desaster am Golf von Mexico denken. Und nun ist es halt nicht mehr Vietnam sondern Afgahnistan oder Irak – was macht das für einen Unterschied, eigentlich keinen.
Mir klingeln immer noch etwas die Ohren nach dem Konzert, aber es hat sich auf alle Fälle gelohnt, mal sehen ob ich im Programm noch was finde und nochmal dort vorbei fahre. Raimund hat mich zusammen mit Sebastian vor der Haustüre abgesetzt, ich habe Sebastian dann noch heimgefahren. In ein paar Stunden heißt es schon wieder aufstehen, aber auch das werde ich packen. Abends steht dann noch eine Runde Lauftraining auf dem Programm – das musste ja heute ausfallen.