Ja, zumindest bei Fraunhofer ist es ausgebrochen … die an sich großzügig bemessene Internetleitung lahmt während der Spiele doch teilweise etwas – lustig sind die unterschiedlichen Verzögerungen mit denen dann einige Leute bei uns jubeln – aus der Ferne sieht das dann aus wie eine Laola Welle.
Ich begnüge mich meist mit dem sekundären Genuss, verpassen kann man ja nix – bei den Deutschlandspielen bleibe ich dank Webradio auf dem Laufenden. Sonst würde ich mit meiner Diplomarbeit noch langsamer voran kommen. Ich habe einen ersten brauchbaren Entwurf an meinen Prof in Mannheim geschickt. Da kamen einige kleinere Empfehlungen zurück, was ich von der Struktur noch ändern sollte, aber auch ein kleines Lob, dass die Arbeit doch schon recht gut dokumentiert ist.
Einige Kollegen merken es hier gerade, wie viel Arbeit so ein Bericht doch sein kann, wenn man ihn die ersten drei Monate hat schleifen lassen – die Informatiker müssen ja auch noch wöchentliche Berichte schreiben. Da lobe ich mir den Praktikumsbericht in der Form unserer Fakultät N – ein etwas umfangreicheres Dokument am Ende, das reicht doch mehr als aus.
Diese Wochenberichte haben irgendwie für mich so den Stallgeruch permanenter Überwachung und Messung. Scheints der übliche Dokumentationswahnsinn. Wir haben nicht viel erreicht, aber dafür ist es alles sauber und gemäß internationaler Standards dokumentiert. Irgendwie ist das nicht ganz meine Welt – es fühlt sich immer ein wenig an, als wären die Mitarbeiter in solchen Firmen Kleinkinder oder totale Hohlbrote, bei denen man ständig hinterher sein muss. Das passt irgendwie nicht mit dem Bild des selbständig arbeitetenden akademischen Mitarbeiter zusammen. Das soll nicht heißen, dass es keiner Kontrolle bedarf – alles ein Frage von Maß und Ziel. Aber das Maße hier in den Staaten ja etwas komische Einheiten haben, wissen wir ja schon, und Ziele? Na ich hätte da gerne als etwas konkretere Vorgaben für meine Arbeit, in welche Richtung das denn gehen soll.
Aber so langsam zeichnet sich das Ende des Aufenthalts und der Diplomarbeit ja schon zaghaft am Horizont ab: Als Sebastian am Laufwendepunkt meiner Halbmarathonstrecke am Northeast-Branch gemeint hat, „noch 6 mal kommen wir hier wahrscheinlich vorbei“ – da musste ich prompt mal nachzählen. Wenn nichts dazwischen kommt werde ich wohl 10 oder 11 Mal (je nachdem was ich in der halben Woche zwischen Arbeit und Urlaub in Kanada mache) dort vorbei kommen. Das ist wirklich nicht mehr viel, zehneinhalb Wochen bis Ende August. Mal schauen ob ich in den letzten 4 Wochen in denen Sebastian nicht mehr da ist, meinen Laufumfang wieder weiter nach oben schraube – denn der 3. Oktober in Nürnberg steht schon fest.
Aber Nürnberg ist auch ein anderes gutes Stichwort – heute kam von Helga die Ausschreibung zum LGA-Indoor Marathon beim TÜV in Nürnberg. Kribbeln tut mich diese Veranstaltung ja wirklich – 42,1 km durch das TÜV-Gebäude – auf 2 Ebenen, mit jeweils zwei Treppeneinheiten pro Runde – einmal runter, einmal hoch … dafür optimale Versorgung – jede Runde kommt man am Getränkestand vorbei … Regen ist auch irrelevant. Allerdings muss ich mich da jetzt zügig entscheiden, denn die Teilnehmerzahl ist eng limitiert, ob der Enge auf den Fluren. Wenn ich ja wüsste wann dieses Jahr der Amberger Ultra steigt – 2008 fiel das beider auf das gleiche WE und ich habe mit mit ordentlich Muskelkater zum Anfeuern von Helga und Co zum TÜV bewegt – wobei das schon eine geniale Leistung wäre, beide an einem WE zu absolvieren – so als Ersatz für die Ulmer 100km. Für die hat sich Helga ja jetzt angemeldet und macht eine „Baustellenbesichtung“ für mich – für 2011 steht die auf alle Fälle auf dem Programm. Aber das ist ja noch mehr als ein Jahr hin.
Jetzt hau ich mich aber erst mal in die Falle – erstens bin ich ziemlich fertig vom Laufen (es war heute um die 30°C heiß und ausnahmsweise nur um die 50% Luftfeuchte), außerdem geht morgen das WM-Fieber bei Fraunhofer weiter – es wurde spontan ein Frühstück/Brunch unter den Mitarbeitern organisiert (es sind halt doch viele Deutsche dabei) um morgen ab 7:30 das Deutschlandspiel zu schauen und ein wenig später spielen ja denn auch die USA. All das werden wir auf dem Großbildfernseher mitverfolgen. Überstunden habe ich auf alle genügend.
Am Wochenende mache ich dann wieder selbst Sport – es geht nochmal ins Hydes Quarry zum Tauchen – diesmal will ich es mit Raimund wenn möglich einmal komplett umrunden. Bilder wird es diesmal leider keine von Unterwasser geben, da die Powershot ja nicht funktioniert.