Ja, es sind tatsächlich schon wieder zwei Tage vergangen seit diesem denkwürdigen Lauf in Frederick. Das schöne ist: Der Muskelkater gestern war nicht so schlimm wie erwartet, dafür an unerwarteter Stelle: Im Rücken hatte ich nach so einem Lauf noch nie Probleme, vielleicht war es aber auch nur diese Matraze hier in meinem Bett. Heute ging es mir schon wieder so gut, das ich ein vorsichtiges Training gewagt habe. Die Temperaturen waren ähnlich, wenn auch die Luftfeuchte deutlich niedriger ausgefallen ist. Außerdem muss ich in Zukunft nicht mehr alles alleine Joggen, unser Neuzugang Sebastian will sich auch regelmäßig bewegen, und da kommt meine Erholungsphase nach dem Marathon gerade recht. Aber es sind für mich dann doch wieder rund 15km geworden, wenn auch ganz locker gelaufen.
Im Laufe des Tages gab es dann noch einige weitere erfreuliche Erlebnisse. Gegen Nachmittag kam noch mein bestelltes Päckchen mit den beiden letzten Bänden Harry Potter an – zusammen mit den beiden Büchern zum Geburtstag dürfte ich jetzt wohl mit Lesestoff bis ans Ende des Praktikums versorgt sein.
Ein Blick auf die Website von Marathonfoto hat gezeigt: die ersten offiziellen Bilder sind online, wenn halt auch nur als Thumbnailvorschau. Die Seite ist etwas krude gemacht und gaukelt einem erst mal Kostenfreiheit vor, leider nur bis man sich für ein Produkt mal näher interessiert – dann bekommt man die tatsächlichen Kosten angezeigt, die mich erst mal auf den Hosenboden gesetzt haben: knapp 40 Dollar für ein einzelnes Bild 😯 – ich sehe ja ein, dass die Firma auch ihre Ausgaben für Personal und Ausrüstung und die ganze Arbeit mit dem Verschlagworten der Nummern hat, aber der Preis ist dann doch etwas arg hoch. Aber wer suchet, der findet: Es gibt auch ein Angebot alle Bilder herunter zu laden für 50 $. Heute Abend waren dann auch endlich alle Bilder verfügbar und ich habe durchgezählt: 19 Bilder vom Lauf für 50$, macht rund 2,65$ pro bild also etwas mehr als 2 EUR / Bild. Das hat mich dann doch überzeugt und ich habe die Bilder zum Download bestellt – volle Auflösung, mindestens 8 Megapixel – also bestens geeignet um auch Ausdruck zu machen – und eine Erinnerung an meinen Lauf in den Staaten, das soll es mir dann doch wert sein. Beim Lauf mit Sebastian hatte ich ja festgestellt, das ich im Vergleich zu anderen pro Monat rund 50$ spare, da ich kein Mitglied im Recreation Center bin – nach 3 Monaten habe jetzt dann also doch genügend Reserven um mir den Lauf, die Autofahrt samt Sprit und die Bilder zu leisten. Sonst ist mein Sport ja nahezu kostenneutral, die Laufstrecke hier kostet nix.
Was die Verschlagwortung der Bilder betrifft, so muss ich mich mal schlau machen – wenn es schon GPS-Empfänger für in den Blitzschuh gibt, deren Daten direkt als EXIF-Info mit in der Datei landen, dann sollte es doch auch möglich sein eine Elektronik zu entwickeln, die automatisch den Chip der Läufer ausliest – das wird bei Gruppen dann etwas schwieriger, aber immerhin kann man einen Teil der Arbeit automatisieren. Oder ich frage mal bei Prof. Wirnitzer nach, ob es nicht ein Möglichkeit gibt einen entsprechenden Barcode auf die Startnummern zu drucken, der auch auf die Entfernung automatisch erfassbar ist.
Die letzte erfreuliche Nachricht kam dann gerade eben: Erwin vom Team Bittel hat meinen Bericht online verfügbar gemacht, sowohl in Deutsch als auch in Englisch. [url]www.teambittel.de/content/news_detail_sicht.asp?News_ID=579[/url]. Der Laufgruppe und einigen anderen Leuten hatte ich ihn schon vorab mal per Mail zukommen lassen. Hier nochmal herzlichen Dank für die ganzen Glückwünsche!
Und noch etwas gutes hat der Marathon scheints mit bewirkt – ich habe wieder einen freien Kopf bekommen und es gab heute einige deutliche Fortschritte in Sachen Diplomarbeit – manchmal muss man einfach den Körper mal so richtig auspowern, dann klappt es auch wieder mit dem Denken. Ich frage mich gerade wie der menschliche Körper das macht – ob er in der Verzweiflung einfach Denkblockaden hernimmt und sie als „Brennstoff“ für die Muskeln recycelt? Nette Vorstellung auf alle Fälle …