Ja so kommt es mir gerade mal wieder vor … Ich hatte heute ein Status-Meeting zu meiner Diplomarbeit. Ich bin eigentlich alles andere als begeistert, wie das gerade läuft. Mein Chef ist derzeit voll ausgelastet, daher muss ich mit meiner Team-Mitarbeiterin als Betreuerin zufrieden geben. An und für sich ja halb so wild.
Nur stoßen hier gerade mal wieder zwei verschiedene Welten aufeinander: Einerseits das typisch pragmatische des technischen Informatikers, und auf der anderen Seite das etwas abgehobene und stark abstrahierte Denken der reinen Software-Entwickler. Ich soll mir mehr Gedanken über Anwendungsfälle machen… wenn ich denn überhaupt wüsste was der Anwender eigentlich will. Und ich soll die Software an den Benutzer anpassen und nicht umgekehrt … das Problem ist: Wir kommen als „Experten“ zum Kunden und empfehlen ihm einen Prozess um sein Unternehmen zu führen. Was machen wir denn dann anderes als einen Prozess auf den Kunden anzuwenden. Und dann soll die Software auf den Kunden angepasst sein, wenn sie einen von uns entworfenen Prozess wiederspiegelt?? Irgendwie ist mir das nicht ganz geheuer.
Meine Arbeit über die Visualisierungen sind angeblich auch nicht so ganz der Sinn der Sache, denn sie würde (man ahnt es schon) ja nicht das wiederspiegeln was der Kunde möglicherweise sehen will. Also ich weiß auch hier nicht was das bedeuten soll. Wenn ich etwas darstellen will, dann mache ich mir doch erst mal Gedanken, was es überhaupt für Möglichkeiten gibt einen Graphen darzustellen. Zumal ja schon durch den Prozess und die Beschreibung fest steht, das ein Graph bei rauskommen muss. Also braucht man sich doch meines Erachtens nach keine großen Gedanken mehr darüber machen wie man einen Graph sinnvoll darstellen kann. Das Thema ist nunmal schon sehr gut durchgearbeitet in der Theorie. Da braucht man das Rad doch nicht nochmal neu zu erfinden. Ich schaue mir als Ingeneur halt erst mal an, was es an Werkzeugen gibt und überlege mir dann wie damit etwas entwickeln kann was dem Anwender nutzt.
Aber hier meint man scheints erst mal dem Anwender das blaue vom Himmel herunter versprechen zu müssen, irgendwie wird man es schon umgesetzt bekommen. Egal wie widersprüchlich es ist … aber wird sind ja in den USA und hier gilt ja auch 1=2 für große Einsen – machen wir halt was gefordert wird.
Gut das ich heute nochmal ein Lauftraining auf dem Programm hatte, das habe ich dann genutzt um den ganzen Frust abzubauen über das Projekt. Dementsprechend war dann auch nix mit einem ruhigen Abschlusslauf … der Frust musste irgendwohin … also nix wie raus damit. Der Pulsmesser hat zwar gemeint ich bin total neben der Spur, selten das der Puls irgendwo kleiner 160 Schläge/Minute war … jetzt weiß ich was es heißt auf 180 zu sein … (ein Puls den ich sonst eher selten erreiche, aber diesmal war das gar kein Problem). Die Zeit war denn auch überragend – für die knapp 13 km habe ich nur 58 Minuten gebraucht … ob es jetzt so gut war das vor dem Marathon durchzuziehen, bezweifle ich … aber ich fühle mich jetzt deutlich besser …
Das war jetzt dann auch der letzte Eintrag vor dem Marathon, den nächsten gibt es am Sonntag abend (oder in Deutschland ggf. auch Montag früh) nach dem Lauf und der Heimfahrt. Bin ja mal echt gespannt wie es wird.