Schwedenurlaub 2022 – Tag 6 und 7 Trollskogen, Böda Sand, Byxelkrok

Ausruhen auf Schwedenstühlen in Schweden

Es ist der Tag nach der Lighthouse Challenge, für mich steht daher vor allem Regeneration auf dem Programm, außerdem müssen wir noch ein wenig Ordnung schaffen. So kommen wir erst gegen kurz vor Mittag los zum Trollkogen, dem Zauberwald an der Nordspitze Ölands. Eigentlich hatten wir ja überlegt, ob wir das per Rad machen, aber Marions Knie spielen leider nicht mit. Daher dann eben doch mit dem Auto. Der Weg zum Naturum, ist super ausgeschildert.

Ab dort gibt es einen ausgeschilderten Wanderweg ca. 4,2km durch das Naturschutzgebiet. Für die Kinder gibt es eine Bingo-Karte mit Elementen, die es im Wald zu entdecken gibt. Verschiedene Pflanzen, Blüten und einige Sehenswürdigkeiten gilt es zu finden und abzuhaken. Der Weg ist gut ausgebaut und somit auch gut zu laufen, auch wenn ich deutlich langsamer bin als gestern. Wir erreichen recht bald die Küste und damit auch das Schiffswrack der Sviks, einem Schoner, der vor rund hundert Jahren auf eine Sandbank vor der Küste aufgelaufen ist, die Besatzung konnte sich auf Öland retten. Mit der Zeit wurde das Wrack dann von der Sandbank an die Küste im Trollskogen geschwemmt. Die nächste uns bekannteste Station ist die Trollseken, die Zaubereiche. Dies wird auf rund 900 Jahre geschätzt und ist ein Naturdenkmal, sehr beeindruckend und noch immer treibt sie ordentlich grüne Blätter. Somit ist auch fast die Hälfte des Rundwegs bezwungen, nun wird er etwas unwegsamer, eher schon ein Trail denn ein ausgebauter Wanderweg. Es geht an verschiedenen Ausgrabungsstätten vorbei bis wir einen Ausblick auf die nördliche Bucht Ölands erreichen. Auf der anderen Seite ist der lange Erik gut zu sehen.

Nach der Wanderung machen wir noch ein wenig Erholung und fahren nach Böda Sand, einem der Sandstrände der Insel. Gut, dass wir schon in der Nebensaison sind, der Campingplatz ist riesengroß und sehr professionell, mit allem Schnick-Schnack, den man sich beim Campen denken kann. Ich war zwar selbst nie an den Touristenstränden in Deutschland, aber was ich von Bildern und Berichten her kenne, handelt es sich hier wohl um das schwedische Äquivalent zu Sylt oder der französischen Côte d’Azur. Entsprechend happig sind auch die Parkgebühren, 50 Kronen für 2 Stunden, umgerechnet derzeit rund 5 EUR. Da waren die Parkplätze bisher ja echt ein Schnäppchen. Der Sandstrand ist ganz nett, aber auch dort ist der Tourismus für die Massen sehr dominant: Rafting mit Beschallung und Entertainment. Immerhin gibt es genügend Platz, ich möchte hier nicht zur Hauptsaison sein. Das Wasser ist nicht übermäßig warm, vor allem aber ist der Strand sehr flach, man muss ein gutes Stück gehen, bis es ausreichend tief zum Schwimmen ist. Aber für die Kids ist es natürlich hervorragend geeignet. Zudem kann man natürlich herrlich im Sand buddeln und eine Sandburg bauen. Ich selbst finde die Möglichkeit, die Waden etwas abzukühlen sehr angenehm, denn die 80 km von gestern stecken mir doch noch etwas in den Muskeln. Continue reading

Lighthouse Challenge – 50 miles / 80 km on Öland (english version)

Like with almost every travel we do, there needs to be a highlight with running. Already when planning I poked around and found the Marathon in Jönköping, but it would have been hard to fit into our plans. Looking at the map of Öland I thought, this island with its proportions almost screams for a long run, e.g. by circumventing it in multiple days. Digging a bit more I found all the races taking place on Öland. The marathon took place while we were still at home. But who needs a marathon if there is a suitable ultra marathon? As a bonus this would be a premiere: The Lighthouse-Challenge runs from the northern lighthouse (long Erik) to the southern lighthouse (long Jan), in total 100 miles or 161km. This was far too much for me, as I was looking for something that fits into a vacation that also should be kind of relaxing. As alternatives there is a 50km race and one 50 mile (equivalent to 80,46km) race, so everything very clearly in the ultra marathon range. As I already did quite a few 50K races this year and the longest distance was 73,6km at the Rennsteig, the choice was an easy one: 50 miles it is.

Signing up for the race was no big deal, except that most of the website is in Swedish. Luckily I was backed up by Marion, who helped me as well with some of the later updates about the race that were posted later on. So I am well aware of all the required equipment, a list that is usually a bit longer for ultra races. At least for the 161km a reflective jacket and a headlight are required, as the race will well quite sure extend into the night. Looking at the list of participants it soon becomes clear that this will be a small and cosy event. Just 36 runners have signed up. At least until some days before our departure to Sweden, it looks like all I have to do is to arrive at the finish line to get a place on the podium: only 6 participants for the 50 miles are registered, three female, three male. Until the race takes places the numbers raise slightly, there are nine runners (m/f) in total, so at least some kind of effort will be required …

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Lighthouse Challenge – 50 Meilen / 80,46 Kilometer auf Öland

Wie bei fast jeder Fernreise darf natürlich auch ein läuferisches Highlight nicht fehlen. Ich hatte vorab schon mit dem Marathon in Jönköping geliebäugelt, allerdings passte der nicht so ganz in unsere Reiseplanung. Beim Blick auf die Insel Öland und deren Abmessungen dachte ich mir, die bietet sich ja förmlich an für einen Lauf – z.B. einmal rund rum in Etappen. Ein wenig weiteres Suchen lieferte mir dann die ganzen Läufe auf Öland. Der Marathon dort lag leider außerhalb unserer Reisezeit. Aber wer braucht einen Marathon wenn es einen passenden Ultralauf gibt? Noch dazu eine Premiere: Die Lighthouse-Challenge geht insgesamt vom nördlichen Leuchtturm (langer Erik) bis zum südlichen Leuchtturm (langer Jan), insgesamt 100 Meilen also 161km. Das war mir dann doch etwas zu viel des Guten für einen Lauf im Urlaub, bei dem es ja auch um Entspannung geht. Alternativ gibt es einen 50km Lauf und einen 50 Meilen Lauf (entsprechend 80,46km), also alles deutlich im Ultra-Bereich. Da ich ja bereits einige 50er dieses Jahr gemacht habe und die dieses Jahr längste Distanz 73,6km beim Rennsteig waren, fiel die Wahl nicht schwer: 50 Meilen sollen es sein.

Die Anmeldung war absolut unproblematisch, davon abgesehen, dass die Website größtenteils natürlich auf schwedisch ist. Aber Marion hilft mir da dankenswerter Weise aus, genauso wie bei einigen weiteren Informationen die kurz vor dem Lauf veröffentlicht werden. So kann ich sicher sein, wirklich alles dabei zu haben was vorgeschrieben ist, gerade bei Ultras ist die Liste ja doch gerne einmal etwas länger. Unter anderem sind Warnwesten und Stirnleuchte für die 161km Pflicht, denn es geht mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Nacht. Auch bei den Anmeldungen zeichnet sich bereits ab: Das wird eine kleine, familiäre Veranstaltung. Gerade einmal 36 Anmeldungen über alle Distanzen liegen vor. Bis einige Tage vor unserer Abreise sieht es sogar noch so aus, als müsste ich wirklich nur ankommen um einen Podestplatz sicher zu haben: Gerade einmal sechs Anmeldungen für die 50 Meilen liegen vor, dreimal weiblich, dreimal männlich. Bis zum Start werden es dann doch noch neun Teilnehmer (m/w), ein wenig anstrengen muss ich mich dann wohl doch….

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Schwedenurlaub 2022 Tag 5 Ronneby – Kalmar – Öland – Byxelkrok

Auch wenn uns der Campingplatz in Ronneby sehr gut gefallen hat, heißt es nach einer Nacht wieder Zelt abbauen, alles verstauen und dann geht es weiter. Immerhin haben wir für heute unser erstes längeres Zwischenziel auf dem Plan. In Byxelkrok auf Öland wollen wir mehrere Tage bleiben.

Als Zwischenstation für eine kurze Tagesbesichtigung stehen Karlskrona oder Kalmar zur Auswahl. Wir entscheiden uns für Kalmar, für beide Stopps würde es etwas zu knapp, um Abends noch rechtzeitig in Byxelkrok anzukommen. Vom geplanten Abladen des Anhängers einmal ganz abgesehen. Die Fahrt bis nach Kalmar ist recht unspektakulär, es geht zügig auf der Landstraße voran. Teilweise ist die bereits vierspurig ausgebaut und stellenweise merken wir das Alter unseres Fahrzeugs samt der Navi-Daten: Einige Ortsumfahrungen sind noch nicht verzeichnet. Highlight ist ein Kreisverkehr, der mittlerweile zu einer kreuzungsfreien Anbindung umgebaut wurde.

In Kalmar haben wir richtig Glück und finden am Hafen einen Doppelstellplatz für unser Gespann. Das Einparken erfordert zwar Augenmaß und Fingerspitzengefühl, aber es passt auf Anhieb. Wir laufen zum Schlosspark, vorbei an der Tourismus-Information. Dort besorgen wir uns gleich einmal einen Stadtplan. Zurzeit ist Stadtfest, aber wir kommen dennoch erfolgreich am Rummel vorbei, ohne dass wir uns dadurch ablenken lassen.

Vom Schlosspark aus hat man einen guten Blick auf das Schloss. Auf die Besichtigung verzichten wir, das wäre zwar nett aber angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit und der Tatsache, dass eine Führung mit unseren Kids nur bedingt sinnvoll erscheint, verschieben wir das auf einen späteren Urlaub. Da wollen wir uns dann auch mehr Zeit für die Stadt ingesamt lassen. So machen wir nur einen schnellen Spaziergang durch die Neustadt. Dort ist reichlich Trubel wegen des Stadtfests. Insgesamt gefällt mir die Stadt recht gut, sie hat ein Schachbrettmuster wie Mannheim oder auch New York. Da findet man sich super zurecht, es fehlen nur mal wieder die patentierten Mannheimer Nummerierungen der Blocks. Am zentralen Platz hat es sogar einen Zielbogen, wenn auch keinen Lauf. Am Hafen machen wir noch ein etwas verspätetes Mittagessen. Eigentlich hatten wir überlegt auf dem Food-Festival im Schlossgarten etwas zu besorgen. Leider gibt es dort nur ausländische Spezialitäten aber leider nichts aus Schweden und wer fährt schon nach Schweden, um dann eine italienische oder griechische Spezialität zu verkosten.

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