Die andere Seite der Laufveranstaltung – Herbstlauf 2013

An einer Laufveranstaltung teilnehmen ist eine Sache – je nach Streckenlänge auch entsprechend anstrengend aber jedesmal ein tolles Erlebnis für mich. Auch nicht zu verachten ist aber der Schritt auf die andere Seite, hinter die Kulissen. Mit der Organisation des Herbstlaufs 2013 der DJK habe ich auch dieses Jahr den Schritt wieder getan. Mittlerweile liegt die Veranstaltung etwas mehr als eine Woche zurück – Zeit ein wenig zurück zu blicken.

Nach dem Lauf ist vor dem Lauf – so ungefähr war das Credo nach der ersten Durchführung des Herbstlaufs 2012 – zum ersten Mal hatte die Triathlon-Abteilung die Organisation vollständig übernommen, zudem wurde erstmals eine Chipzeitmessung eingesetzt. Klar das da einiges noch nicht flüssig lief und die eine oder andere Erkenntnis mühsam gewonnen werden musste. Somit begann es bereits nach der ersten Nachbesprechung mit konkreten Beschaffungen – in diesem Jahr erleichterte uns schon ein Gabelhubwagen an vielen Stellen die Arbeit erheblich. Zudem wurde die Markierung der Strecke optimiert. Auch die Erfahrungswerte in Sachen Software und Hardware zahlten sich dieses Jahr aus: WLAN im Feld ist zwar nett, aber nicht zuverlässig genug. Daher diesmal gleich Kabel, das dauert auch nicht viel länger im Verlegen, wenn alles vorbereitet ist.

Die richtig heiße Phase ab Freitag beim Aufbau verlief denn auch entsprechend kühl, innerhalb weniger Stunden stand die IT-Infrastruktur vollständig zur Verfügung und der Annahmebereich für Nachmeldungen und die Abholung war eingerichtet. Auch der restliche Aufbau war sehr bald abgeschlossen. Einzig die Reinigung der Strecke zog sich etwas in die Länge, beim Herbstlauf hat man nunmal mit etwas Laub zu tun, sonst wäre es ja kein Herbstlauf. Die Beschaffung von Getränken und Werbematerial war auch flugs erledigt und so konnten wir deutlich vor der geplanten Zeit in die letzte Nachtruhe vor dem Lauf gehen. Abgesehen von einer Back-Aktion, der Kuchen für den Verkauf sollte ja frisch sein – aber auch das ist ja kein Drama, so ein Blechkuchen ist ja flugs gemacht und gebacken.

Da dieses Mal die Online-Voranmeldung recht gut lief, hatten wir deutlich weniger Nachmeldungen, und auch zusätzliches Personal bei der Eingabe – somit entfiel ein erkannter Flaschenhals. Auch der Trouble-Desk war diesmal auffällig ruhig, bis auf einige kniffelige Spezialfälle war nichts spektakuläres dabei, die üblichen defekten Startnummern aber alles sehr entspannt.

So konnte ich am Hauptlauf sogar noch fleißig Bilder machen, insgesamt etwas mehr als 2300 mal habe ich abgedrückt. Deutlich zu oft wie ich im Nachinein feststellen muss, dazu weiter unten etwas mehr. Schon sehr bald nach dem letzten Zieleinlauf konnte der Abbau hinter den Kulissen beginnen – wie üblich verlief das nochmals schneller als der Aufbau. Innerhalb weniger Stunden war alles Material verladen, verräumt und teilweise sogar schon retourniert. Durch die Verlegung des Erfassungsrechners in den Anmeldebereich konnte direkt in der Nähe des Druckers weitergearbeitet werden, während gleichzeitig der Abbau der Verkabelung am Zielkanal erfolgen konnte. Bis das demontiert war, konnte das Netzwerk schon wieder ein Stück weiter abgeschmolzen werden – so lange bis am Ende ein simples Cross-Over-Kabel für zwei Rechner erhalten blieb an denen noch gearbeitet wurde. Sämtliche anderen aktiven Komponenten wie Switches und APs konnten derweil schon abgebaut werden. Auch der Backup-Drucker war zu Hochzeiten zwar hilfreich, konnte aber für die wenigen Korrekturdrucke abgezogen werden. Nach und nach stapelten sich diverse Kisten für die Verladung ins Auto. Alles noch einladen – fertig.

Ebenso fix waren die Kollegen an anderer Stelle – nur noch wenige Einzelteile galt es zu verladen oder ins Lager zu schaffen. Somit konnte bereits deutlich vor der geplanten Zeit mit den Helferfeierlichkeiten begonnen werden. Natürlich freut das die Helfer, wenn sich nicht alles ewig hinzieht.

Etwas “Nachwehen” gab es denn doch noch – das IT-Material musste ich bei mir auch wieder verräumen, auch wenn dank Vorsortieren das recht bald als “erledigt” abgehakt werden konnte. Zudem noch den geliehenen Anhänger zurück bringen, aufgrund des matschigen Geländes musste der aber auch noch geschrubbt werden. Mein Auto hat dafür auch gleich eine Reinigung erfahren, damit es sich wenigstens lohnt.

Erstaunlich aufwändig gestaltete sich die Auslese der Bilder bzw. deren weitere Verwendung. Einerseits war es das schiere Datenvolumen, dass alleine anderthalb Tage Dauerlast am DSL-Anschluss benötigte um die Bilder auf einen Server zu übetragen. Ferner bringen Bilder einer Laufveranstaltung nichts, wenn sie nicht nach Startnummern gefiltert werden können. Mit meiner Erfahrung habe ich kurzerhand eine kleine Software in PHP geschrieben, die sich der Verwaltung und Ausgabe der Bilder annimmt. Auch dabei habe ich wieder etwas gelernt – diesmal über automatische Nachbearbeitung von Bildern auf der Kommandozeile, also praktisch im Blindflug. Mit einigen Hilfsmitteln kann man Bilder gleich passend rotieren lassen (ohne alles nochmal durch die JPEG-Mühle zu drehen). Die Verwaltung übernimmt dann eine Datenbank in der ich die Bilder direkt als Datensatz abgelegt habe, das erspart Probleme bei doppelten Dateinamen und die Verwaltung von Meta-Informationen ist auch deutlich leichter. Dennoch habe ich die folgenden Abende damit zugebracht die 2300 Bilder mit Nummern zu versehen, eine Multi-User-Fähigkeit muss ich noch einbauen, Ideen dazu habe ich schon. Auch am Layout muss ich noch ein wenig was machen, aber die Funktionalität stand ja erst einmal im Vordergrund.

Insgesamt wieder eine tolle Erfahrung die mein Leben bereichert hat, auch ich habe wieder einiges dazu gelernt – vor allem werde ich nächstes Mal weniger Bilder und dafür besser komponierte machen, Qualität schlägt Quantität. Wer Interesse an der Software hat,  kann sich ja einmal bei mir melden – ich denke wir sind nicht der einzige Verein, der viele Leute mit Kameras hat, aber keinen professionellen Bilderdienst engagiert.

Tiefschläge in kurzer Folge

Was soll aus dieser Woche noch werden – irgendwie habe ich gerade das Gefühl es geht bergab und zwar nicht mit einigen wenigen Prozenten sondern so richtig kräftig. Aber ich nehme mal an, das ist wieder mal so ne Phase wo sich vieles einfach verdichtet und angesammelt hat, was jetzt dann so richtig durchkommt.

Falls sich einige geneigte Leser mal wieder fragen sollten, warum ich sowas hier reinschreibe – das hat eine recht einfache Erklärung: Ich habe jahrelange vieles immer wieder in mich hineingefressen und nach außen hin getan als wäre alles in bester Ordnung. Aber das war es eben nicht – also mache ich mir mittlerweile gewisser Maßen “Luft”. Das geschieht nicht völlig unreflektiert, aber ich habe die Erfahrung gemacht: Aufgeschrieben und veröffentlicht und schon fühlt man sich etwas besser – ob das jemand liest und Anteil nimmt ist erfahrungsgemäß völlig egal, auch wenn ich mich über Feedback natürlich freue.

Angefangen hat es am Montag – nach der kurzen Nacht aufgrund des Public-Viewings war ich sowieso nicht ganz auf der Höhe – richtig fit wäre etwas anderes gewesen. Aber so rödelt man sich halt durch den Tag – Arbeit gibt es genug. Auch wenn mir so recht keine kreativen Ideen kommen wollen, die Hauptarbeit geht doch irgendwie auch ohne große Ideen.
Nach getaner Arbeit noch Einkaufen und dringendst die Bilder für die Dia-Show am Dienstag vorbereiten (das hatte ich der Laufgruppe versprochen, daran halte ich mich dann auch) – so recht in Schwung gekommen bin ich dabei nicht, vielmehr schleppte sich das sehr zäh hin. Immerhin: das große Sortieren hatte ich schon erledigt, einzig das Zusammenstellen fehlte noch. Was erstaunlich aufwändig ist, sind die Titelfolien und Erläuterungen zwischendrin – hätte ich so nicht erwartet aber man lernt ja.
Nebenher wollte ich mich mit mit jemanden aus Freiberg per Chat unterhalten – statt ein paar netten Worten bekomme ich eine ziemlich gesalzene Kritik bezüglich meinem letzten Blogeintrag um die Ohren gehauen – mit der Konsequenz das ich wohl an die Freiberger Ecke erst mal einen Haken dran machen werde und sie wohl die nächsten Wochen und Monate einfach meiden werde (zeitlich bin ich sonundso knapp dran). Innerlich fühle ich mich nach der Aktion einfach komplett “abserviert” und “fertig”. Die Arbeit an der Dia-Show ist damit nicht weniger geworden – im Gegenteil es schleppt sich noch mehr hin – aber irgendwann mache ich dann doch einen Schlussstrich – es ist mal wieder nach 0:00h geworden. Der Rest muss Just-in-time erfolgen – immerhin habe ich ja die Möglichkeit der Gleitzeitnutzung.

Mit dem Gedanken jetzt mal wieder völliger Single zu sein und dem innerlichen Druck mit der Präsentation fertig zu werden schlafe ich überhaupt nicht gut. Mehrfach bin ich aufgewacht – bleierne Müdigkeit am Morgen ist dann nur noch eine bekannte Folge. Immerhin packe ich es am Morgen dann recht zügig die noch fehlenden Bildbeschreibungen einzuarbeiten. Lehre: Früher anfangen und nächstes Mal nicht mehr soweit kommen lassen, dass es just-in-time sein muss.

Auf Arbeit wird der Stress auch nicht gerade weniger, zudem hat sich für heute ein Bewerber um eine Praktikumsstelle angesagt. Eigentlich hatte ich ihn für 14:00h einbestellt – er taucht aber nicht auf. Um 17:00h meldet sich dann die Pforte bei mir, er wäre jetzt doch da … ich bin gerade schon damit beschäftigt meine Sachen fürs Lauftraining zusammen zu packen. Aber dennoch nehme ich mir die halbe Stunde Zeit, wenn er schon mal da ist.

Ich freue mich richtig aufs Training und auch auf den Bilderabend im Anschluss – schon im Training ergibt sich, dass wohl wenige Leute kommen – da ich keinen intensiven Kurzstreckenlauf vor der anstehenden Ulmer Laufnacht brauchen kann, bin ich nach kurzer Zeit dann doch wieder alleine unterwegs. Ob das so gut ist weiß ich in dem Moment nicht so recht. Da ich auch meinen Pulsmesser daheim vergessen habe, jogge ich völlig ohne Kontrolle wie zu meinen Anfangszeiten – recht bald habe ich aber einen Rhythmus gefunden der mir angehm ist. Nun, nachdem die körperliche Seite eingestellt ist beginnt der Kopf zu arbeiten – diverse Dinge gehen mir durch den Kopf, ich fühle mich selbst teilweise unfähig, teilweise allein gelassen, das ganze Spektrum der Emotionen ist geboten, größtenteils negativ geprägt von eigenen Vorwürfen, Versäumnissen etc. So trotte ich weiter konstant vor mich hin, komme nach Ladenburg, dem Wendepunkt meiner Strecke – zurück geht es auf der anderen Neckarseite – bis an die Ebertbrücke will ich kommen, bis zur Kurpfalzbrücke laufe ich am Ende dann doch – die 1,5km mehr machen es auch nicht mehr fett. Die Stimmung wird langsam besser, eine gewisse innerliche Ruhe kehrt ein. Gut wäre immer noch etwas anderes, aber zumindest das schlimmste Tief habe ich hinter mir gelassen, so kommt es mir zumindest vor.

Am Sportplatz ist schon keiner der wenigen Kollegen mehr anwesend, ich dusche und fahre zum Treffpunkt für den Bilderabend – dort erfahre ich dann: Wir wären nur zu dritt, daher lassen wir es gleich ganz. Frust keimt auf, für was habe ich dann die Nacht- und Frühschicht gemacht? – Egal sei es drum, kann man nix machen. Immerhin komme ich diesmal früher ins Bett.