Papa werden – Papa sein …

Ich werde zum zweiten Mal Papa – soviel ist schon mal sicher. Momentan laufen die Vorbereitungen für den großen Tag, irgendwann gegen Mitte des Jahres wird es wohl soweit sein.

Allerhöchste Zeit sich einmal Gedanken über das zu machen was sich seit dem ersten Kind so alles verändert hat.

Ganz klar: Es ist ein weiteres Element im ohnehin schon etwas angespannten Terminplan dazu gekommen, Kindergeburtstag und verschiedene Aktionen mit Kind gehören mittlerweile einfach dazu. Zusätzlich kommen noch verschiedene weitere Veranstaltungen dazu: Kita-Sommerfest, Weihnachtsmarkt in der Kita, Sitzung des Fördervereins, Elternabende um nur mal einige zu nennen. Schaut man den Terminplan an, so sind es eigentlich nicht übermäßig viele externe Termine, aber man merkt es doch.

In Folge dessen habe ich dann auch mal ein paar Abstriche bei meinen Hobbys gemacht – regelmäßiges Schwimm- und Tauchtraining ist vorerst mal gestrichen, zumindest so lange bis der Sprößling anfangen wird Schwimmen zu lernen. Ideen wie die Teilnahme an einem Triathlon habe ich auch erst mal hinten angestellt. Wobei ich mir einen Fitness-Triathlon wohl auch fast aus dem Stand zutrauen würde. Lauftraining ist zwar etwas reduziert aber es läuft weiter auf konstantem Niveau, Radfahren ist durch die tägliche Runde zur Arbeit und zurück ganz gut abgedeckt. Beim Laufen habe ich aber auch die Wettkampfanzahl deutlich reduziert. War ich früher fast jeden Monat auf irgendeinem Wettkampf (und sei es nur ein kurzer 10km Lauf just for fun gewesen), so beschränke ich mich heute auf drei bis vier Wettkämpfe.

Auch im täglichen Ablauf hat sich einiges verschoben – Abends nochmal weg, das ist aktuell nur unter besonderen Umständen drin. Entweder weil man freundlicherweise Großeltern hat, die es einem ermöglichen auch mal wieder ins Kino zu gehen, oder weil man es im Wechselbetrieb macht (so etwa zu den Weihnachtsfeiern). Zudem setzen die Kita-Öffnungszeiten ganz klare Fixpunkte für den Tag, viel Luft bleibt da morgens nicht mehr, wenn man noch einen Arbeitgeber hat der einen pünktlich erwartet. Auch ist man nach dem gemeinsamen Abendessen meistens dann derart ausgelaugt, dass man mit dem Kleinen direkt in Richtung Bett geht. Viele Handgriffe, Schriftverkehr und Reparaturen bleiben dadurch länger liegen, bis man sich ihnen endlich annehmen kann. Bei uns hat sich das Wochenende als Zeitpunkt eingependelt, zu dem wir das Notwendigste wieder in einen ansehnlichen Zustand versetzen – von Küche bis Bad zumindest eine gewisse Grundordnung.

Reparaturen sind ein gutes Stichwort: Als Famlienvater mit Bastelambitionen verzeichnet man mit zunehmendem Alter des Kindes einen gestiegenen Verbrauch an Klebstoffen aller Art (wichtig sind vor allem passende Kunststoff und Keramikkleber, auch ein Sekundenkleber ist hilfreich wenn man ihn zur Hand hat). Ich habe gefühlt deutlich mehr kaputtes Spielzeug in der Hand gehabt und wieder funktionsfähig gemacht – dabei ist für jede Bastelrichtung etwas dabei – von Holzarbeiten am Kinderstuhl (abgebrochener Tisch) über ein wenig Elektronik (kalte Lötstellen) bis hin zum obligatorischen Umgang mit den bereits genannten Klebstoffen für abgebrochene Teile.

Wir verzeichnen außerdem einen Anstieg im Verbrauch von Batterien, vor allem natürlich für Elternnervgeräte (elektronisches Spielzeug mit Sprach/Soundausgabe). Ich kann allen Eltern nur empfehlen, so lange wie irgend möglich darauf zu verzichten derartiges Spielzeug selbst zu kaufen. Man bekommt es praktischerweise von verschiedenster Seite geschenkt und hat dann sehr lange Freude daran … ein knapp gehaltener Vorrat an Batterien kann da schon einmal helfen um ein ruhiges Wochenende zu haben.

Insgesamt muss man ja heute nicht mehr von einem Spielzeug-Haufen reden, sondern es ist ein Spielzeug-Berg, der sich im Kinderzimmer und drum herum mittlerweile anhäuft. Ich wundere mich mittlerweile nicht mehr über Reizüberflutung bei Kindern. Hier hilft es, regelmäßig den Fundus zu durchforsten und ggf. das ein oder andere Spielzeug beiseite zu räumen (höher gelegene Fächer reichen). Alternativ kann man sich natürlich Gedanken machen ob man einen Teil des Spielzeugs überhaupt noch braucht oder ob man damit ggf. jüngeren Eltern einen Gefallen tun kann. Je nachdem wie gut man sich mit den Eltern stellen will, sollte man überlegen ob man Elternnervgeräte weitergibt oder nicht. Mit diesen bleibt man sehr lange in Erinnerung, ob guter oder schlechter muss man dann noch sehen.