Urlaub in Fetzen

Wie es nunmal so ist: Zum Jahresende muss der Urlaub aufgebraucht sein – so sieht es der Tarif-Vertrag nun einmal vor. Der räumt zwar noch einige Monate zusätzlich ein, aber in der Abteilung handhaben wir das etwas restriktiver. Sei es drum – nehmen wir die vereinbarte Erholungsphase halt im vorweihnachtlichen Trubel. Kommt einem ja eigentlich auch ganz gelegen, auch wenn sich bei mir die Einkauferei in Grenzen hält. Das allermeiste ist ohnehin schon besorgt.

Es kommt aber natürlich wie es kommen muss – wegen eines dringenden Meetings fällt der Donnerstag der Urlaubswoche schon mal ins Wasser – der Tag Urlaub muss trotzdem unter – also halt in Gottes Namen in die verordnete Pause zwischen den Jahren verschoben. Auch wenn ich diese Pause eigentlich zum radikalen Gleitzeit-Abbau nutzen wollte – man muss der Firma ja nicht alles hinterher werfen.

Das Wochenende war ich ja noch in Nürnberg und das hat ja wie beschrieben ganz gut geklappt und auch Freude bereitet. Für einen Arbeitskollegen habe ich dann Sonntag gleich noch den Anhänger in Lampertheim abgeholt. Um so ärgerlicher, dass es dann am Montag gar nicht geklappt hat mit dem Transport, weil der Kollege nicht aus dem Quark kam und man ihm erst symbolisch Druck machen musste, damit überhaupt etwas produktives geschieht – immerhin ist an dem Tag noch einiges bei mir in der Wohnung voran gekommen – ich habe endlich die zugegipsten Löcher mit weißer Farbe überstrichen und noch etwas Ordnung geschaffen.

Der zweite Tag des Urlaubs stand dann ganz im Zeichen des Transports – immerhin kam nun Bewegung in die Sache – wenn auch mit reichlich Verspätung. Anstelle einer Transportrunde wurden es am Ende dann zwei – eine früh morgens und eine spät Abends nach dem Lauftraining – für mich selbst ist bei der Aktion immerhin der Transport der Regalbretter vom Bauhaus nach Lampertheim in der Werkstatt abgefallen, aber ansonsten lief nicht viel.

Mittwoch – es geht etwas voran – das Regal ist zumindest mal aufgehängt – zudem komme ich endlich dazu die notwendigen Besorgungen zu machen, etwa endlich den passenden Stecker für meinen provisorisch geflickten Scheinwerfer-Anschluss (der bei der letzten Bodenwelle dann prompt wieder aus war …) – die Löterei am Fahrzeug erweist sich dann wiederum als Geduldsspiel, auch weil es doch reichlich windig und frisch ist, bis ich endlich dazu komme.
Um so mehr Freude bereitet mir dann wenigstens das Basteln eines Weihnachtsgeschenks für Martin (was es wird sei hier noch nicht verraten) – auch wenn dadurch das Regalprojekt weiter ins Hintertreffen gerät. Auch die Bretter werden am Ende fertig, nachdem ich den Wackelkontakt im Stecker der Oberfräse beseitigt habe ist es denn nur noch eine Sache von wenigen Minuten bis die Bretter ansprechend aussehen.

Donnerstags dann das Meeting bzw. die Telefonkonferenz – nicht unbedingt die Resultate die ich haben wollte und ein zusätzlicher Haufen Arbeit der sich angesammelt hat – Frust macht sich breit. So hatte ich mir den Urlaub nun wirklich nicht gewünscht und vorgestellt. Immerhin haben wir unseren Spaß beim Tauchtraining mit dem Versenken eines Weihnachtsbaums auf dem Beckenboden.

Freitag – es geshehen noch Zeichen und Wunder – das Regal kommt endlich an die Wand – natürlich die Wand, bei der jedes Mal auf der Gegenseite der Putz runter fällt – jetzt habe ich genau in Augenhöhe über der Spüle einen hässlichen ausgeplatzten Fleck – verputzt ist er wieder, nur noch Überstreichen fehlt – aber mit der Wand stehe ich echt auf Kriegsfuß. Abends dann eine Runde Hallentraining mit der Laufgruppe – so richtig in Schwung komme ich diesmal nicht – aber immerhin habe ich mich wieder bewegt. Das muss nächstes Jahr etwas anders werden – dieses Jahr sprechen die ganzen Weihnachtsfeiern und Veranstaltungen dagegen – irgendwie bin ich froh wenn das Jahr rum ist.
Netter Nebeneffekt beim Holen der fehlenden Dübel (ja auch mir passiert sowas mal) – ich schaue mich nach einer Hängevitrine für meine Weingläser um – und erschrecke etwas bei den Preisen – aber auch das kann ich verkraften.

Am Samstag will ich es dann nochmal wissen und gehe nochmal ins Möbelhaus – der eine Tisch aus dem Abverkauf, der mir am Vortag aufgefallen ist würde ja tatsächlich passen – leider ist er schon verkauft – naja mal wieder Geld gepsart und es wird sich irgendwann noch ein Couch-Tisch finden der passt.
Nachmittags trifft meine Freundin ein, Abends ist Taucherweihnachtsfeier – insgesamt eine ganz nette Veranstaltung, wenn Resi nicht so tierisch schmollen würde – zwischenzeitlich habe ich gar keine Lust mehr zu feiern.

Der Sonntag dient dann zumindest teilweise der Erholung – auch wenn kurzfristig noch eine Runde Bilder fürs THW anzufertigen sind – bei Resi stößt es auf wenig Gegenliebe. Auch die Idee sie mitzunehmen und damit ein Erlebniss zu schaffen scheitert grandios: Lieber schmollt sie wieder – ich weiß zwischenzeitlich nicht einmal mehr was ich noch für sie machen soll, und was ich lieber lasse. Auch die Fahrt am kommenden Wochenende kommt auf den Prüfstand. Beim gemeinsamen Abendessen mit meinen Eltern wird es wieder etwas besser – aber gut wäre etwas anderes.

Insgesamt muss ich sagen: Von Erholung war in diesem Urlaub rein gar nichts zu spüren – eher fühle ich mich froh wieder arbeiten zu gehen – es sind ja nur noch 10 Arbeitstage bis Weihnachten. Ich hoffe bis dahin wird es insgesamt dann weihnachtlich und besinnlich. Der Einstand in die Woche war es erst mal nicht – der Berg Arbeit vom Donnerstag hat sich nämlich nicht aufgelöst sondern eher sogar verzinst. Es gibt viel zu tun – packen wirs an oder doch besser ein?