Lehrgang H118/H119 – Schmutzwasser marsch …

Nach mehr als einem Jahr (ich müsste nachschauen, wann ich zum letzten Mal dort war) Abstinenz bin ich mal wieder am Nabel der THW-Fortbildungswelt gewesen. Das Pilgerziel, welches jeder Helfer am besten mehrfach besuchen sollte, nennt sich Bundesschule und befindet sich im beschaulichen Hoya an der Weser (so ca. 70 km nördlich von Hannover).

Lehrgangsthema diesmal: Maschinist für Schmutzwasserpumpen. Nach den ganzen rein theoretischen Lehrgängen wie etwa Jugendbetreuer und Verwaltungssoftware eine angenehme Abwechslung – auch wenn kein Lehrgang nur aus Praxis besteht.

Anreise wie gewohnt unkritisch und komfortabel mit der Bahn – ich habe die Stunden bis Hannover genutzt um endlich einmal an der Homepage für den OV arbeiten zu können. In gewisser Weise eine Neuauflage der Software-Programmierung während meines ersten Praxis-Semesters – auch damals habe ich an der Homepage gearbeitet – vorzugsweise immer während der Fahrt von Nürnberg nach Mannheim oder umgekehrt. Recht ergiebig was dabei rumkam. Wenn man mal in Ruhe an etwas arbeiten kann kommt ja meist auch recht schnell ein brauchbares Ergebnis bei rum.

Den Aufenthalt in Hannover habe ich wie schon bei früheren Lehrgängen mit einem Imbiss im Subway am Bahnhof überbrückt – auch wenn die Küche in Hoya echt gut ist – so gewisse Traditionen müssen halt denn doch sein.

Eigentlich sollten 3 Helfer aus Lampertheim am Lehrgang teilnehmen, einer fiel krankheitsbedingt einen Tag vorher aus, daher war ich alleine mit Marcel unterwegs – wie wir feststellen mussten die einzigen Süd-THWler die mit der Bahn anreisten. Wir haben schon befürchtet insgesamt nur zu zweit auf dem Lehrgang zu sein, aber spätestens in Eystrupp, dem nächstgelegenen Bahnhof zu Hoya war dann klar – es werden doch einige Leute mehr dabei sein.

Ankunft, Zimmer belegen und dann geht es auch schon los – da es ein Kurzlehrgang mit nur 2,5 Tagen ist, gibt es auch nur einen halben Tag Theorie zum Thema Pumpenaufbau, Pumpentechnik, Wartung und Co. Vieles kannte ich schon, vor allem was die Antriebstechnik betrifft – so ein Diesel ist doch immer irgendwie gleich aufgebaut – und das kannte ich schon aus der LKW-Fahrschulzeit.
Die physikalischen Grundlagen sind dann auch kein Hexenwerk mehr – interessanter sind da schon die praktischen Erfahrungswerte (denn die Welt ist ja leider nicht reibungsfrei und schon gar nicht frei von Verlusten…).

Am zweiten Tag geht es dann an die Praxis – auch in fahrtechnischer Hinsicht, ich darf mal wieder LKW fahren – was mir wie gewohnt immer noch Spaß macht – auch wenn einiges sicherlich mal flüssiger lief bzw. mehr Routine vorhanden war.
Auf dem Wasserübungsplatz geht es dann reihum in Gruppen an die verschiedenen Großpumpen, Haniball, Dia und Börger – alles nominell jenseits der 5 Kubikmeter/Minute wenn auch mit leicht unterschiedlicher Technik.

Auch diesen Abend geht es wie schon den Tag zuvor in den modernisierten Treffpunkt, der Kneipe direkt auf dem Schulgelände. Ich bin ein wenig entäuscht vom Umbau – der alte Treffpunkt hatte noch richtig Atmosphäre und war mit diversen Anekdoten aus den diversen Lehrgängen geschmückt. Der neue wirkt hingegen sehr steril und sehr nüchtern. So richtig Stimmung wie früher kommt irgendwie nicht auf. Eigentlich schade drum, aber wohl vorerst nicht zu ändern. Noch ist vieles in der Gaststätte vielleicht auch einfach zu neu, man wird sehen müssen ob sich das irgendwann wieder etwas lockert. Essen und Getränke sind wie eh und je – gut und günstig.

Der letzte Tag dreht sich noch um die Kombination mehrere Pumpen – Tandembetrieb und Pufferbetrieb – nicht viel dazu zu sagen nachdem man das Zeitfenster für die Reaktion bei einer Kombination im Tandembetrieb gesehen hat lässt man davon freiwillig die Finger. Pufferbetrieb ist einfach die bessere Möglichkeit, auch wenn man dafür einen Behälter zusätzlich aufbauen muss. Abschließend noch zusammen räumen, Material verlasten und eine kurze Feedback-Runde bevor es nach Hause geht. Damit der Lehrgang vollständig in die 2,5 Tage passt, bleiben wir länger als die meisten anderen Lehrgänge. Entsprechend einsam ist es dann am Bahnof – nur 3 Helfer die in Eystrupp warten, und warten und nochmal warten – mal wieder hat die Bahn Verspätung.

Mein Zeitpuffer in Hannover schmilzt dadurch etwas zusammen, aber für ein Eis reicht es noch immer – erst recht nachdem der Anschluss-ICE dann auch 20 Minuten Verspätung mitbringt. Bis ich in Mannheim bin, ist es eine halbe Stunde …

Fazit: Definitiv ein lohnender Lehrgang und auch vom Austausch mit anderen Helfern immer sinnvoll Hoya einen Besuch ab zu statten. Leider nicht mehr so einfach möglich wie früher, da ich ja jetzt berufstätig bin und eine Freistellung erforderlich ist. Aber einmal im Jahr etwas Fortbildung, das schadet sicherlich nicht – ich bin gespannt wann ich das nächstes Mal in Hoya sein darf und was dann auf dem Programm steht.

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