Sieben mal sieben

ergibt ganz feinen Sand oder 49. Genau so viele Tage sind es noch bis zum Ende der Diplomarbeit – irgendwie schon fast etwas beängstigend. Eine gewisse Nervosität ist auch nicht von der Hand zu weißen, jeder zählt in irgendeiner Weise gerade rückwärts – sei es in Tagen, Wochen, Monaten, Laufrunden, Kilometern usw.

Auf Arbeit geht es derzeit bei mir entsprechend zügig voran. Mein neuer Supervisor, Nico, macht etwas mehr Fahrt als das bei Madeline der Fall war. Das kommt mir natürlich auch entgegen, auch wenn die Erwartungen natürlich jetzt etwas höher liegen. Aber ich liebe ja bekanntlich Herausforderungen. Etwas geärgert hat mich das Framework dann heute aber doch – naja morgen nochmal neu versuchen – sicherlich nur eine Kleinigkeit die ich übersehen habe, oder einfach eine weitere Lästigkeit des Frameworks. Leider bin ich ja auf dieses Ding angewiesen, auch wegen der Kürze der Zeit. Irgendwie finde ich es aber schon peinlich, dass eine Organisation, die andere Firmen berät was gutes Software-Design und gute Softwareprozesse sind, intern so treibt. Zumindest bei IESE in Kaiserslautern bin ich doch etwas negativ überrascht… Das ist der bekannte Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

Auch an anderen Stellen zeigen sich mittlerweile Auflösungserscheinungen: Die WG hier zerfällt langsam immer mehr in ihre Einzelteile oder Subgruppen. Das habe ich jetzt auch erleben müssen, als ich mich geweigert habe mal wieder “Feuerwehr” zu spielen (bin doch immer noch beim THW). Es müssen doch nicht immer die Gleichen sein, die sich um alles kümmern. Zumal bei der Kommunikation mit unserer Vermieterin hier einiges schiefgelaufen ist. Ich hätte nicht gedacht, dass es so ein Akt sein kann einen Termin für die Wartung der Klima-Anlage zu bekommen. Noch dazu ist der Techniker dann gestern nicht aufgetaucht, obwohl extra jemand Home Office gemacht, damit jemand da ist. Ich habe mit der Situation insgesamt weniger Probleme – meine Ausflüge kann ich größtenteils auch selbst planen, und selbst wenn ich ein Auto mieten muss ist das auch kein Drama – nachdem ich jetzt mitbekommen habe, dass meine Mastercard eine Autoversicherung mit abdeckt wenn man mit ihr bezahlt – da kommen zwar dann Gebühren drauf, aber die sind allemal geringer als die Kosten für eine Versicherung hier – man lernt nicht aus. Und so viele Wochenenden haben wir ja auch nicht mehr …

Immerhin hat sich mein eingeklemmter Nerv mittlerweile recht gut erholt, Laufen war heute schon wieder recht gut möglich, auch wenn das Laufen am Donnerstag noch etwas Nachwirkungen hatte – ich habe wohl dank fehlendem Gefühl etwas übertrieben was Geschwindigkeit und Belastung der Oberschenkelmuskulatur betrifft. Das hat sich nach ordentlichem Muskelkater angefühlt – aber der löst sich ja bekanntlich am Besten durch eine weitere leichte Trainingseinheit. Yusuf hat heute auch wieder mitgemacht, zum 2. Mal, diesmal bei typischen Bedingungen hier in Washington – kurz vorm Gewitterschauer mit drückender Schwüle und fast stehender Luft … ich sehne mich schon fast nach meinen unterkühlten Läufen bei diesigem Herbstwetter entlang Rhein und Neckar. Es ist ja nicht mehr lange hin bis ich wieder daheim bin. Auch wenn die Zeit hier sicherlich unvergesslich ist.