Wo viel Licht ist, ist auch Schatten

oder war es umgekehrt? Wo viel Schatten ist, muss es auch irgendwo Licht dazu geben?

Naja so ähnlich kamen ich mir die letzten beiden Tage vor … mal wieder eine Runde Achterbahnfahrt der Gefühle :-O
Die Arbeit geht halbwegs voran, wenn auch wieder auf etwas verschlungenen Pfaden und nicht so wie ich mir das eigentlich wünschen würde. Teilweise ein wenig Hü-Hot …

Gestern abend habe ich erfolgreich den Ersatzmonitor für meinen Laptop abgeholt, sah bestimmt ulkig aus, als ich mit dem Ding unterm Arm in Richtung Metro gestiefelt bin. 38 US$ für den 17 Zöller, dass war zwar weder preislich noch von der Größe her so geplant, ursprünglich dachte ich an 25-30 Dollar für einen 15 Zöller, aber die zusätzliche Größe für den Preis – da konnte ich dann doch nicht wiederstehen. Ist schon ein ganz anderes Arbeiten damit, kein Vergleich zu dem “winzigen” 14,1 Zol, die der Laptop von Haus aus so bietet. Etwas ärgerlich war die Sache mit dem Kabel – der Monitor ist zwar in der Lage analoge Signale zu verarbeiten und hat auch eine Buchse dafür, das passt zu meinem etwas älteren Laptop. Allerdings war das mitgelieferte Kabel für digitale Signale gedacht. Ich habe mir jetzt bei Fraunhofer ein analoges Kabel ausgeliehen, und werde mir eines bestellen. Das sind nochmal rund 5 US$ mit Versand – das sollte sich verschmerzen lassen.

Ganz andere Größenordnungen stehen da an, wenn ich an das verlängerte Wochenende am 4. Juli denke – nachdem einige Taucher an dem Wochenende krankheitsbedingt nicht teilnehmen können, wurde am Freitag gefragt, wer Interesse hat diese Plätze zu besetzen. Nachdem sich hier im Haus niemand so recht für den 4. Juli begeistern kann, einige sind auch in Urlaub, habe ich kurzerhand Nägel mit Köpfen gemacht, auch wenn der Unabhängigkeitstag in Washington sicherlich bombastisch gefeiert wird. Sind knapp 500 US$ wenn man alles zusammenrechnet, inklusive Bezinbeteiligung, Übernachtung, Bootsfahrt und Luft. Es ist einfach eine Gelegenheit, die ich wer weiß wann wieder habe, außerdem eine Möglichkeit auch noch ein wenig mehr von Land und Leuten kennen zu lernen. Wenn ich Glück habe, habe ich bis dahin auch einen Ersatz für die kleine Canon-Kamera im Gehäuse – denn die streikt jetzt endgültig – keine Chance irgendwas zu machen.

Heute war auf Arbeit eher ein wenig Ladehemmung – ich habe irgendwie nicht so toll geschlafen – und das obwohl es nicht mehr so übermäßig warm und feucht ist. Um so mehr habe ich mich gefreut, dass endlich der bestellte Card-Reader eingetroffen ist – damit konnte ich endlich mal die 16GB Compact Flashkarte aus meiner Digicam eingehend untersuchen, und siehe da, es war tatsächlich nur ein Fehler im Dateisystem. Die Bilder liesen sich mit PhotoRec ohne Probleme auslesen. Danach die Karte frisch formatiert – mal sehen wie sie sich jetzt dann schlägt. Ich weiß immer noch nicht woher der Fehler auf der Karte kam – mal sehen, ob er sich wiederholt, dann schicke ich die Karte aber garantiert als Garantiefall ein. Der Cardreader an sich ist für knapp 5 US$ auch kein Beinbruch – zumal er wirklich klein und handlich ist.

Der größere Schock kam dann daheim beim Versuch den Laptop in Betrieb zu nehmen – irgendwie war es keine gute Idee, die Festplatte auszubauen und die Bilder am Arbeitsrechner darauf zu spielen, das Windows XP hat es mir übel genommen, das es im Ruhezustand war, als ich das gemacht habe. Das ging soweit dass es sich nicht mehr starten ließ … und eine der wenigen Dinge, die ich nicht greifbar habe, ist eine Windows XP Installations CD oder einen passenden USB-Stick… Auch das Linux auf der Platte war nicht so sonderlich kooperativ, auch hier hat das Dateisystem irgendwie einen Dengel weg gehabt und zwar so richtig. Selbst ext2fsck war machtlos – und das will was heißen – es soll ja kompatibel zu dem verwendeten ext4 sein. Aber Installations CDs für Linux habe ich ja – diesmal ein Kubuntu 9.10 – mit der ärgerlichen Eigenschaft, dass der X-Server und KDE auf dem Laptop keine brauchbaren Fenster zeichnen, abgesehen vom Desktop, selbst die Startleiste ist unbedienbar … naja, wenigstens die Konsole funktioniert und ich konnte ein paar wichtige Daten, die ich nicht als Backup habe, auf einen USB-Stick sichern (allen voran die Daten meines Pulsmessers über die letzten 3 Jahre – nichts Lebensnotwendiges, aber ärgerlich allemal). Laufen war dann sowieso eine gute Idee nach dem ganzen Frust – einmal an den See und 2,5mal rum mit Sebastian. Das Wetter ist derzeit ganz brauchbar – nicht knallig heiß und vor allem nicht ganz so feucht, zumindest nicht überall … am Bach entlang merkt man es dann doch und auch in der Bebauung wird es schnell stickig … aber einen Teil hatte ich ja morgens schon abgeleistet – von daheim bis an die Metro-Station in College Park – dort hatte ich bei der Monitor-Abholung mein Rad angeschlossen… und da stand es auch noch – Ergebnis: Joggen morgens ist echt angenehm, aber mit dem Laptop-Rucksack und nicht mit den richtigen Laufschuhen, da ist Verbesserungspotential drin … Dass ich dann bei Fraunhofer erst mal duschen musste war, da noch das geringste Problem.

Nach dem Lauf habe ich dann Rüdiger gebeten, die Platte mal als externe Platte an seinen Windows-Rechner anzuschließen und Checkdisk drüber laufen zu lassen. Das hat zwar etwas länger als ne Stunde gedauert, war aber von Erfolg gekrönt – der Rechner startet wieder und bisher vermisse ich keine wichtigen Daten. Doch ziemlich robust das NTFS, hatte mich schon seelisch und moralisch drauf vorbereitet, morgen wieder Windows mit allem drum und dran zu installieren … und das auf einem Laptop, den ich nicht mehr allzu lange benutzen werde. Um so erfreulicher, dass es jetzt so alles funktioniert. Jetzt habe ich wenigstens wieder einen halbwegs funktionierenden Elektronikpark um mich rum – in der Hoffnung, dass der es jetzt noch die letzten Monate hier durchhält.