Wieder “daheim”

Ja wir haben es tatsächlich geschafft … nach über 10h Autofahrt in unserem PowerVan Model Pontiac Montana. Die Federung ist total ausgeluscht und dann mit 7 Leuten nahezu volle Beladung über die Schlaglochsammlungen (ehemals Straßen) in den verschiedenen Staaten.

Die Abfahrt in Toronto hat sich etwas verzögert, da wir Kali noch bei seinem Kumpel abholen mussten, er hat dort übernachtet. Also sind wir nochmal durch die Innenstadt von Toronto durchgefahren – Stadtverkehr in Reinstform. Allerdings etwas europäisch angehaucht – sprich man hatte auch mehrere Radler die einen im Verkehr rechts und links überholt haben. Ich weiß ja nicht, ob ich in der Stadt wirklich radfahren wollte – aber es ist wohl ähnlich wie in jeder Großstadt – es ist das schnellste und flexibelste Verkehrsmittel.

Raus aus der Stadt und auf den Highway – ein paar kleinere Staus gab es noch, aber nichts übermäßig wildes, die Strecken in Canada sind auch wie mit dem Lineal gezogen – immerhin aber mit metrischen Schildern, was die Sache doch erträglich macht, die gehen nämlich schneller rum, auch wenn maximal 100 km/h erlaubt sind.

Grenzformalitäten haben sich im Rahmen gehalten, auch wenn wir genau den Hochpunkt erwischt haben, an dem alle über die Rainbow-Bridge wollten – sprich Schritttempo über die Brücke.

Es war ein tolles Gefühl auf der amerikanischen Seite der Fälle nochmal durch den State-Park zu laufen, teilweise mit Erinnerungen an meinen letzten Besuch dort. Am Einang zur Windy Cave habe ich kurz innehalten müssen – “in memoriam T90” (dort unten vor den Wasserfällen habe ich sie 2003 ersäuft).
Aber auch auf der anderen Seite des Niagra-Rivers musste ich wurde ich wieder nachdenklich, und habe Sebastian gebeten noch ein paar Bilder zu machen – ich habe mich an die gleiche Stelle gesetzt an der ich 2003 den großen Stromausfall erlebt habe. Ich habe ja nur drauf gewartet, das plötzlich alles um mich herum dunkel wird ….

Gegen kurz nach 3 sind wir dann weitergefahren, Kurs Richtung Süden. Die ersten Meilen liefen noch recht gut, auch die Strecke entlang der I-90 (gebührenpflichtig) ging eigentlich recht flott rum – ich habe sie genutzt und ein wenig geschlafen – Sightseeing ist doch irgendwie eine Sportart, die viel Energie verbraucht. Ca. 80 Meilen nach Rochester haben wir getankt und ich habe Onur am Lenkrad abgelöst. Es ging entlang der Route 15 (unser insgeheimer Lieblingshighway), der wird derzeit kräftig ausgebaut zur Interstate-99 – dementsprechend gut ist der Zustand und der Ausbau – immerhin sind 65 Meilen/h erlaubt. Das Wetter wurde dann richtig ekelhaft, wir sind in einige Gewitterzellen reingefahren, schneller Wischer war absolut Pflicht. Positiver Nebeneffekt, mit dem vielen Wasser wurde scheints der überlastete ABS und ESP-Sensor am Rad wieder sauber. Die Systeme waren kurz vor unserem Tankstop ausgefallen – naja nichts dramatisches, aber man fühlt sich doch besser wenn man es hat, zumal bei der Größe und dem Gewicht des Autos.

Kurz nach Sunbury (die Auffahrt auf dem Hinweg wo wir wieder auf die richtige Straße waren) hat Yusuf dann den letzten Teil der Strecke in Angriff genommen – immerhin nochmal rund 3,5 h Stunden … Waren wir froh, als wir endlich in Baltimore waren und die Schilder Richtung I-95 und I-495 auftauchten.

Insgesamt ein sehr schöner Trip, muss ich sagen. Ich hätte mich geärgert ihn nicht gemacht zu haben. Aber ich freue mich jetzt auch auf den Trip nach Florida, auch wenn das wieder eine Runde Meilen sind. Ich hoffe derzeit, dass das Auto von Hertz etwas besser in Schuss ist, als unser Van – vor allem was die Stoßdämpfer betrifft. Vorher muss ich aber noch ne Runde Wäsche waschen und einkaufen, und ganz wichtig: Die Kamera entleeren, damit ich wieder Bilder machen kann. Mal sehen wie viel GB das am Ende sind …

Auch während des Trips werde ich versuchen regelmäßig hier Berichte zu schreiben. Mal sehen ob es klappt.