Change of plans – Plan B in Aktion

Ja eigentlich wollte ich ja in Frederick sein und dort übernachten, aber das haut nicht so hin, wie ich mir das gedacht habe, und über Nacht ins Industriegebiet stellen und im Auto schlafen – ne das muss dann auch nicht sein… Zudem habe ich nicht wie geplant den gemeinsamen Van, sondern einen Mietwagen.
Ein Teil der Gruppe zusammen mit unseren Isländischen Kollegen, Manuel und unserem Neuzugang aus Hannover, Sebastian hat sich kurzfristig entschlossen an den Strand zu fahren. Da ich schon einen Monat vorher angemeldet hatte, das ich das Auto brauche, teilen wir die Kosten nun unter uns allen auf – denn für die ist es günstiger, wenn ich das Auto miete und alleine fahre, als wenn sie sich einen Van mieten müssten.
Da kommt einiges zusammen: Ich bin über 25, das gibt Rabatte und der Kleinwagen ist natürlich deutlich günstiger als ein Van. Wobei wir auch eine etwas bittere Pille schlucken mussten, die Preise im Netz sind nämlich nicht wie in Deutschland inklusive aller wichtigen Dinge … etwa einer grundlegenden Versicherung. Dann sind es nämlich statt etwas mehr als 40US$ plötzlich 125 US$, außerdem ist man auf den Bereich Maryland, Washington DC und Virginia. Das macht aber momentan nix, so weit wollen wir ja nicht – auch wenn die “unlimitierten” Meilen auf 3000 Meilen/Monat beschränkt sind … für das Wochenende reicht es auf alle Fälle.

In Frederick musste ich feststellen, die angekündigte Messe ist auch nicht mehr als das was wir in Deutschland im Vorfeld bei den Laufveranstaltungen haben. Die Halle ist nicht viel größer als eine durschnittliche Turnhalle, ganz nett mal durchzuschledern, nachdem man seine Startnummer geholt hat. Trickot habe ich auch schon – in blau und langärmlig, aber Funktionskleidung – momentan nicht unbedingt das passende bei den Temperaturen, ebenso die wollenen Handschuhe. Aber wer weiß, die nächste Laufnacht in Ulm kommt bestimmt (das Finisher-Shirt werde ich hier anziehen – zu schade das kein Hinweis auf die 100km drauf steht …) wobei sich einige Läufer mit denen ich mich unterhalten habe, schon fast verneigt haben. 100km sind für viele hier noch um ein Vielfaches unvorstellbarer als 42km (äh ich meine natürlich 26 Meilen).
Ich bin dann noch kurz durch Frederick geschlendert – ganz hübsch anzuschauen, mit vielen kleinen Geschäften, ich hatte dummerweise meine Kamera im Auto liegen lassen und im Gegensatz zu den meisten Leuten hier bin ich vom Mesegelände zu Fuß in die Stadt gelaufen – das ist auch ein Teil der Marathonstrecke. Nicht übel, einen Teil bin ich auch noch mit dem Auto abgefahren, das geht schön durch die Landschaft, könnte sich teilweise etwas ziehen, aber ich habe ja Erfahrung mit langen Strecken…. Und die Schilder für die Meilen stehen ja etwa dreimal so häufig wie in Ulm …
Einige Steigungen sind drin, aber nichts wo ich jetzt sagen würde: Das wird hart – auch schlimmer als Nürnberg wird es nicht, ein Anstieg ist mit drin, der hat Ähnlichkeit mit den Brücken nach Ludwigshafen – nur nicht ganz so lang.

Den Rückweg bin ich nicht den Highway entlang gefahren, sondern übers Land – das war recht angenehm zu fahren. Noch schöner wäre es natürlich, wenn man für die hügeligen und kurvigen Strecken einen Schaltwagen hätte … das hätte richtig Spaß gemacht. Auf dem Highway habe ich den Tempomaten zu schätzen gelernt – einfach einstellen und dann schnurrt das Auto mit rund 110 km/h gemütlich voran. Wobei es auch Streckenabschnitte mit 80 Meilen/Stunde gab – 130km/h, das war richtig erfrischend. Aber man merkt halt doch, dass die Ammis damit nicht umgehen können – es fehlt schon an sowas wie einem Rechtsfahrgebot … wobei es schon lustig ist mit 130 auf der rechten Spur zu überholen und sich sicher zu sein – das ist alles erlaubt … aber ganz ehrlich: Lieber eine gescheite Autobahn wie die A9 oder auch die A6 bei Nacht. Ja die Nachtfahrt werde ich hier ja dann auch haben – mal sehen wie leer die Straßen hier dann sind.

Nudelparty habe ich jetzt dann daheim gemacht – Spaghetti mit Tomatensoße, also Pasta in bester Form. Jetzt werde ich noch ein wenig was lesen, bevor ich mich dann aufs Ohr haue, schließlich ist die Nacht diesmal sehr früh rum – habe gleich mal 2 Wecker im Anschlag.