Urlaub oder was davon übrig bleibt

Ja das ist mometan eine Beschäftigung nebenbei – ich bin gerade dabei meine fünf Tage Urlaub zu verplanen, die wir offiziell haben. Danach wird man weitersehen müssen ob es noch Boni gibt, oder ob etwas mit Gleitzeitregelungen machbar ist. Mit der Einführung der neuen Arbeitszeitverwaltung schwinden da aber unsere Hoffnungen bzw. einige Leute im Center haben schon ziemlich klar angedeutet: Vergesst es am besten. Das frustet natürlich etwas, zumal Rasenat anfänglich da etwas anderes verlauten lies. Ihm kann man in der Hinsicht aber keine Vorwürfe machen. Irgendwie fand ich die flexiblen Lösungen in Deutschland während der Praktika wesentlich entspannter – dort konnte ich sogar auf einen explizit erlaubten Urlaub verzichten, Gleitzeit hat da alles abgedeckt. Aber wir sind hier ja im Land des Bürokratismus und der Unflexibilität, zumindest kommt es mir mehr und mehr so vor. Ich bin also in dem Land dass die Unflexibilität in der ganzen Welt voran treibt – nicht umsonst stammt die ISO ja von hier. Wir brauchen für alles und jedes eine Norm und eine Handlungsanweisung, sonst geht nix. Ich frage mich insgeheim, wann sie hier auf den Toiletten eine Arbeitsanweisung zur Verrichtung der Notdurft aufhängen. Ich könnte ja glatt einfach mal eine aufhängen – wundern würde es wahrscheinlich keinen.

Also ran an den Speck den wir haben, denn ein Drittel der Zeit hier ist schon rum – ja es ist Wahnsinn wie schnell die Zeit verfliegt und verfallen lasse ich die Urlaubstage mal auf keinen Fall. Wir wollen hier auf alle Fälle das verlängerte Wochenende am 29. Mai nutzen (der Montag ist ein Feiertag) und uns die Niagara-Fälle anschauen. – Nein ich habe nicht vor dort meine D30 zu taufen, wie ich es damals 2003 mit der T90 gemacht habe. Dafür muss die kleine Canon Powershot im wasserdichten Tauchgehäuse herhalten. Bin ja mal auf die Blicke der anderen gespannt … nur das mir derzeit die Qualität der Bilder von dieser Kamera etwas Sorgen macht – teilweise sind die doch stark verrauscht und vergrisselt und ich weiß nicht woher) – ich glaube, wenn ich zurück in Deutschland bin muss ich mich mal nach einem Ersatz in Sachen UW-Kamera umschauen, das darf dann ruhig eine leichtere Ausführung sein, die nicht so globig ist – dann kann man sie auch gleich mit zum Laufen nehmen. Tendentiell nicht nach Bamberg, wenn man die aufgestellten Rasenprenger und Duschmöglichkeiten der Anwohner genießen will oder halt im Gehäuse. Ich glaube die Boot ist 2011 Pflicht für mich.

Für das Wochenende am 5. und 6. hatte ich mich schon bei Susan und Steve in Florida angekündigt. Das werde ich auch einhalten. Ich habe im Internet eine Reisebörse für Auslandsstudenten gefunden, sehr praktisch – ich habe jemanden der mich auf der Heimfahrt nach Washington begleitet. Wir werden uns in Orlando treffen (diesmal gehe ich in Seaworld anstelle zu Walt Disney …) und dann die Strecke gen Norden fahren. Sind zwar dann nur noch zweienhalb Tage, das sollte aber für die knapp 1500 km Strecke reichen, zumal wir zu zweit sind und wohl nachts abwechselnd fahren werden, damit das Sightseeing auch etwas mehr als nur Highway-Watching wird. Je nachdem wie es läuft gebe ich das Auto morgens früh in Washington am Flughafen (Ronald Reagon) abgeben und von dort mit der Metro in Richtung Arbeit fahren, da gibt es eine direktverbindung und es schafft etwas Luft bezüglich des Fahrens. Das Meiste werde ich einfach kurzfristig nach Bedarf entscheiden, den Lonely-Planet (Reisführer) habe ich ja dabei.
Damit sind dann alle Urlaubstage aufgebraucht – aber ich denke so als “Halbzeit-Marker” ist es sicherlich nicht verkehrt, denn je näher es an den Abgabe-Termin rangeht um so stressiger wird die Sache aller Voraussicht, zumindest hatte bisher jeder Student das Problem und ich bin da wohl keine Ausnahme.
Muss ja schon sehr dankbar sein, dass wir eine fortschrittliche Fakultät sind, und mein betreuender Professor (Dr. Eckhart Körner) reicht eine PDF-Datei zum Selbstausdrucken (auch wenn ich der Form halber noch ein Exemplar in Papierform nachreichen werde, das kann ich aber erst in Deutschland drucken, denn für eine Diplomarbeit verwende ich anständiges Papier, also DIN A4 und nicht dieses bescheurte Lettergemurkse)

Nebenher habe ich heute dann noch eine Runde “Feuerwehr” gespielt und über 8000km hinweg einen Schaden bei der Firma Lottermann und Söhne in Mannheim, “gelöscht”. Hier nochmal herzlichen Dank an Alfred und Nico, die für meinen Ausfall in die Bresche gesprungen sind und das Feuer gelöscht haben. Die Liste mit PC-Reparaturen und Installationen, die ich zu erledigen habe, wenn ich wieder zurück bin wird wieder um einen Eintrag länger. Mein Eltern haben mir auch mitgeteilt, das der Switch bei uns daheim kurz davor ist den Speicher in Brand zu stecken, vermutlich ein Lüfterschaden – aber wir haben ja alles daheim vorrätig (wenn auch etwas verbaut) – jetzt setzen die dort erstmal den noch verfügbaren Roline-Switch anstelle des Netgears ein – mal sehen was ich da mache, wenn ich retour bin – vielleicht lasse ich ihn einfach drin und kaufe mir eine neuen … Kommt drauf an, was genau mit dem Netgear los ist, aber auch der hat sein Brot verdient, der ist seit mehr als 5 Jahren im Dauereinsatz und war schon gebraucht als ich ihn bekommen habe, da darf er auch mal aufs Altenteil. Ärgerlich, dass ich erst noch LWL-Kabel gekauft und verlegt habe … das hat der Roline nämlich nicht. Aber das wird ja nicht schlecht. Mal sehen was als nächstes in Mannheim kaputt geht. Insgesamt bin ich ja mit der Auftragslage während meiner Abwesenheit doch recht zufrieden – da ein paar Kleinteile aus dem Fundus, da ein Laptop, da ein Gebrauchtgerät, es läppert sich zusammen.

Läuferisch bin ich jetzt in der Tapering Phase, sprich ich reduziere das Training vor dem Lauf etwas, wenn auch nicht so extrem wie vor der Laufnacht in Ulm – dort habe ich es aus anderen Gründen auf 0 runtergefahren gehabt – mit dem bekannten Ergebnis – ob es mit Training besser ausgefallen wäre weiß ich nicht. Daher habe ich heute auch einen langsamen Lauf gemacht und nur einen Halbmarathon anstelle der üblichen 30 km… Ich habe ja schon überlegt – noch 6 Runden um den Lake Artemesia rum und dann habe ich den Marathon auch voll – bis auf ein paar 100m, die kann man an beliebiger Stelle noch anfügen … wie wäre es mit Ehrenrunden für die einzelnen Mitglieder der Laufgruppen in Nürnberg? Wie bei den kleinen Kindern beim Essen: Eine Runde für Helga, eine Runde für Rudi, eine Runde für Hanno, eine Runde für Robert, eine Runde für Ingbert und eine Runde für Stefan … passt doch! Oder habe ich im Eifer des Gefechts jemanden vergessen, der regelmäßig dabei war? Auch kein Drama – im Training soll man ja etwas mehr machen als dann im Wettkampf – und auf 2km mehr oder weniger kommts dann glaube ich auch nicht mehr an … auch wenn ich das nicht von 0 auf 42 (bzw. von 32 auf 42) steigern werde – dafür sind mir meine Erinnerung an die geschundenen Knie und die Schmerzen davon noch zu gut im Gedächtnis. Ach ja die Entzündung auf dem Spann merke ich fast nicht mehr, auch da ich meine Laufschuhe nicht mehr zuochse wie ein Korsett der Damen im Mittelalter…. Derzeit sieht also alles sehr gut aus für den Lauf. Einzig die Zeit, da bin ich mir nicht ganz sicher – ich habe mich heute mal versuchsweise an den (idiotischen) Meilenpfosten hier orientiert – ist ja an und für sich schon praktisch das es diese Markierungen gibt – aber könnte man die nicht in zivilisierten Maßabständen aufstellen, die jeder internationale Sportler auch verwendet? Schwupps fängt man nämlich während dem Laufen auch noch an das Hirn zu trainieren und zwar mit Umrechnerei … da bin ich jezt bei etwa 5 Minuten/Kilometer – wenn ich das durchhalte wäre ich bei 3:30h im Ziel – aber das ist wohl nicht ganz realistisch. Wobei ich aus gutem Grund auf dem Heimweg (bei ca. 15km) gemessen habe und dabei auch ordentlich Gegenwind hatte. Meine Gesamtrainingszeiten kann ich leider nur sehr bedingt heran ziehen, dazu habe ich zu viele Zwangspausen an einigen Ampeln oder anderen Querungen, und auch das hügelige Gelände des Wohngebiets hier am Ende des Laufs trägt sicherlich nicht dazu bei, die Messung exakter werden zu lassen. Wenn ich das als Maß heranziehe, komme ich auf ca. 3:50 – also irgendwo in der Preisklasse werde ich wohl unterwegs sein. Mal sehen was rauskommt. Irgendwas unter 3:30h wäre ein absoluter Spitzenlauf, alles über 4:00h definitiv wieder meinen Zielen und Erwartungen, bis 3:40 wäre ich immer noch zufrieden (3:39:42 war mein letzter Marathon in Mannheim vor rund einem Jahr – danach gabs nur noch kürzer oder gleich richtig lang …), wenns mehr wird ist das aber auch kein Beinbruch. Ich habe drei Ziele in Reihenfolge aufgestellt: a) teilnehmen, b) ankommen, c) eine gute Zeit. Laufen wir’s ab dann wissen wirs …