Geburtstag und der Tag danach

Ja Wahsinn seit etwas mehr als 38 h bin ich 27 Jahre alt ..
Pünktlich um kurz nach 0:00h haben wir hier etwas gefeiert und den Kuchen gegessen, geschmeckt hat er gut, nachdem er mal aus der Form draußen war – nächstes mal noch mehr Butter nehmen, denn trotz Teflonbeschichtung und einfetten ist nur nach einiger Überredungskunst rausgekommen.

Keine 3 Minuten später hat dann auch der Rechner gerappelt und meine Familie hat mir per Skype gratuliert und ein Ständchen gesungen. Echt Spitze. Danach gings endlich ans Geschenke auspacken wobei es im ersten Moment nach wenig zum Auspacken aussah – angesichts der Transportpreise von DHL für ein Päckchen kein Wunder. Immerhin ist es noch vor dem großen Flugverbot wegen der Aschewolke hier eingetroffen 🙂
Einige Dinge wusste ich ja, die hatte ich ja “bestellt” – unter anderem meine Tauchsocken, damit mir die Leihfüßlinge hier besser passen und ich mir nicht die wichtigsten Körperteile eines Läufers abfriere … eine Speicherkarte für meine Kamera (die wäre selbst bei separatem Versand in Deutschland günstiger gewesen als hier in den Staaten!) mit den 16GB geht mir jetzt hoffentlich nicht mehr so schnell die Luft aus, wenn ich mit der Spiegelreflex unterwegs bin … Zudem gab es 2 Beutel Früchtetee – sehr fein, morgen muss ich jetzt wohl mal zu IKEA und mir eine günstige Teekanne besorgen … sowas simples gibts hier nämlich auch nicht.
Ganz zu unterst lagen noch 2 eingepackte, schwere Brocken – Lesestoff für die nächsten Monate. Einmal “die Geschichte der Null” und “Poincarés Vermutung” – beides Geschichten über wichtige Theoreme der Mathematik. Man stelle sich nur vor was ein Informatiker ohne Nullen machen würde … statistisch gesehen besteht die Hälfte seines Berufslebens daraus …

Da am Mittwoch aber auch noch Arbeit auf dem Plan stand, hieß es: Nicht zu lange ausdehnen, um halb sieben ist die Nacht schon wieder rum … demenstsprechend unausgeschlafen bin ich dann auch in meinen Geburtstag gestartet. Der Kuchen unsere amerikanischen Freundin hier war echt lecker – typisch amerikanisch – schön bunt (gut das keine E-Nummern-Liste dabei lag – ich glaube die hätte man zum Einwickeln verwenden können. Und natürlich wie es die Leute hier mögen – richtig knallig süß.

In der Mittagspause habe ich dann mal mein e-mail-Postfach angeschaut – neben der üblichen Menge SPAM ist es vor Glückwünschen bald übergequollen. Und auch hier im Blog sind so viele Kommentare wie selten gelandet. Nicht zu vergessen die ganzen Gratulationen in der Firma und in diversen Foren (wobei die alle noch davon ausgehen, dass ich mich in der Deutschen Zeitzone befinde – naja seis drum).
Da wir derzeit eine Schulung im Haus haben, gab es auch wieder was zu essen für die Teilnehmer – die Reste werden dann immer unter der Belegschaft verteilt – gut das wir derzeit ganz nah am “Klassenzimmer” sitzen – da ist man dann rechtzeitig da um noch etwas abzubekommen. Gestern gabs Hackfleischbällchen in Tomatensoße und dazu Nudeln – lecker und noch dazu eine Entlastung für die Haushaltskasse – nächsten Montag müssen wir glaube ich nur die Hälfte der üblichen Menge einkaufen.

Abends haben wir dann noch einen auf gemütlich gemacht, viel Power hatte ich nach dem Arbeitstag eh nicht, mehr. Zumal sich ein Problem mit meinem Tripp nach Canada angebahnt hat: Es ist kein Problem nach Ablauf des Visums und während der 30 Tage Frist hinterher aus den USA nach Kanada auszureisen. Aber es könnte (may) ein Problem geben wieder reinzukommen. Ich habe dann mal ne Mail an die zuständige Stelle der Botschaft geschrieben – was macht man sonst nicht alles an seinem Geburtstag – man hat ja nix besseres zu tun. Also ich weiß mehr und mehr die Schengen-Regelungen in Europa zu schätzen – da ist es ja auch kein Problem im Spanienurlaub mal kurz nach Portugal oder Frankreich rüber zu “hüpfen”, ja selbst die ein und Ausreise in die Schweiz ist ja mittlerweile ohne großartige Kontrolle möglich. Aber ich vergas – wir sind hier ja in der Weltmacht Nr. 1, inklusive einer weltmeisterlichen Bürokratie. Alles auf höchstem Niveau hier.

Donnerstag: Nachdem ich ja noch ausreichend Licht haben will um zu trainieren (was gelegentlich etwas länger dauern kann …), fahre ich ja Dienstag und Donnerstag mit dem Rad zur Arbeit – so bin ich ne knappe Stunde früher als die anderen im Büro und kann dann auch ne Stunde früher gehen. Überstunden bekommen wir sowieso nicht ausbezahlt (und dennoch summieren sich die 5-10Minuten die zwangsläufig bei einer derart großen Fahrgemeinschaft anfallen mit der Zeit auf). Heute früh hatten wir dann mal Wetter das ich hier bisher noch nicht kannte – richtig fießen dicken Nebel … ich fühlt mich angesichts der Sprache hier zwangsläufig an Asterix bei den Briten erinnert: “Habt ihr hier oft so dicken Nebel, Teefax?” – “Nein wenn es regnet, dann nicht ….”

Bezüglich des Visums gibt es widersprüchliche Aussagen: Auf der einen Seite heißt es “30 Tage Inlandsaufenthalt”, an anderer Stelle heißt es dann “kurze Tripps von unter 30 Tagen nach Mexico und Kanada sind zulässig” und man kommt auch wieder rein – wobei hier wieder mal “may” als Begriff steht. Zuständig ist auf alle Fälle die Grenzschutzbehörde, das was man bei uns mal BGS nannte und jetzt Bundespolizei heißt. Ich weiß noch nicht genau was ich jetzt machen werde – ich werde mich mal weiter schlau machen was da möglich ist und was nicht und auf alle Fälle mal einen Plan B ausdenken, für den Fall das ich in Kanada strande. Die Umbuchung meines STA-Flugs kostet nur 50 EUR, das wäre halb so wild. Problematischer wird es das Geld für den Inlandsflug und das Mietauto ggf. wieder zu bekommen. Vielleicht buche ich das auch recht kurzfristig, sprich am 6. September nach College Park zurück und dann alles für die nächsten Tage buchen – das wäre auch kein Beinbruch – dann fliege ich nach Salt-Lake City anstelle Denver, das ist etwas näher an den Rockys dran und verkürzt die Fahrtzeit – zu aller Not muss ich dann halt sehen ob ich ein paar längere Nachtschichten am Steuer mache – wird wahrscheinlich sowieso besser sein, denn dann ist es nicht so heiß und die Straße ist leer (was hier leider nicht gleichzusetzen ist mit: Man kann zufahren).

Nachmittags nach Hause und los gehts mit dem Training, nachdem ich der Laufgruppe in der Antwort auf die Geburtstagsgrüße versprochen hatte, eine ALU-Laufgruppe-Memorial-Ehrenrunde um den Lake Artemesia zu machen, hat sich das Trainingspensum leicht erhöht auf 32 km – keine unbekannte Distanz, die bin ich 2008 in Mannheim etwas unfreiwillig gelaufen, nachdem es da Leute gab die einem einfach haben im Regen stehen lassen, anstelle den angekündigten Halbmarathon zu Laufen – gut das Tibor mir damals die ersten 10km noch abgenommen hat. Irgendwie wundert mich da im Nachhinein bei besagter Person gar nichts mehr – Kameradschaftlichkeit und Zuverlässigkeit sind ja da eh Fremdworte … aber regen wir uns nicht auf – zumindest nicht über solche Weicheier – die haben das gar nicht verdient. Viel ärgerlicher ist doch die hier angebotene Sportlernahrung – ja auf sowas muss man hier wohl als Ausdauersportler zurück greifen. Denn während der ersten Kilometer war von dem locker leichten Laufen wie ich es am Dienstag erlebt habe, nicht viel zu spüren. Ganz im Gegenteil – mal wieder ein Ziehen in den Wadeln ohne direkt erkennbaren Grund. Auch ansonsten nicht wirklich Power im Hintern. An der verfügbaren Kalorienmenge kann es mal nicht liegen, davon nehme ich hier mehr zu mir als mir lieb sein kann – insbesondere der leckere Kuchen von oben dürfte (als Ganzes) den Bedarf für einen Marathon mehr als decken.
Also hinterher etwas Recherche woher das kommen kann – fehlendes Stretching – nö mache ich mehr als ausgiebig. Also erst mal genauere Analyse was am Dienstag anders war – “von nücht kommt nücht” wie man so schön sagt. Zusammen mit einem weiteren Indiz – ganz leichte Wadenkrämpfe heute früh beim Radfahren, kam ich dem wahrscheinlichen Übeltäter auf die Spur – es fehlt hier an Mineralstoffen im Essen und vor allem Trinken. So wie es aussieht fehlt da etwas Magnesium – am Dienstag hatte ich unbewusst vorgesorgt und mir den Tag über zwei drei Bananen reingeschoben. Nun habe ich in Deutschland dieses Problem ja aber nicht gehabt – und so viel intensiver ist das Training auch nicht. Es hat eine Weile gedauert bis ich rausgefunden habe woher in in Deutschland meinen Magnesiumbedarf decke. Recht einfach: die notwendige Menge stammt dort aus dem “Mineral”-Wasser (das heißt nicht ohne Grund so) – gleich mal hier auf die Flasche geschaut, was so an Spurenelementen drin ist – steht natürlich nicht drauf und auch bei Aldi gibts keine Infos über die Zusammensetzung – aber das Netz hat auf fast alles eine Antwort, wenn man lange genug sucht: und siehe da, den Mineralgehalt des hießigen Aldi “Spring Water” den muss man mit der Lupe suchen – das ist wirklich fast Wasser pur – das nicht draufsteht “destilliert” oder “entmineralisiert” ist noch alles. Selbst das billigste Wasser bei Aldi, Lidl, Norma und Co in Deutschland hat eine mehr als ausreichende Mineralisierung. Nachdem man weiß was Sache ist, kann man natürlich gegensteuern – also gleich mal geschaut wo man hier einfach Magnesium herbekommen kann – und nicht in der Ami-Version als Tabletten, das ist mir zu teuer. Aber die Natur hat doch für fast alles vorgesorgt – so auch hier: Man mache es wie die Affen, und esse einfach genügend Bananen – 2 Stück am Tag decken auch den Bedarf eines Leistungsportlers … Mal sehen, ob es hier einen Großhändler gibt – ich denke so ne Kiste Bananen, wie man sie in der Fegro bekommt dürfte für eine Woche ausreichen, ich esse die ja nicht alleine …