Rheinradtour Tag 11 – Obernai, Strasbourg, Gambsheim

Tageskilometer: 63,4km Gesamt: 493km

Einiges ist heute anders: Wir brauchen kein Zelt abbauen, nur die Luftmatraze. Außerdem müssen wir uns nicht ums Frühstück kümmern, bis wir aufwachen hat Marions Bruder bereits alles gerichtet.

ReichlichIMG_20160816_114901 spät kommen wir dann in Obernai los – noch ein paar Fotos in der Innenstadt und zum Abschluss nochmal durch den Supermarkt. Nun gilt es den richtigen Weg zu finden – leider ist die Beschilderung nicht wirklich auffindbar. So fahren wir an der Landstraße und einen ziemlich holprigen Feldweg nach Bischofsheim. Dort nehmen wir den erstbesten Weg in Richtung Griesheim, bei Molsheim. Leider stellt sich das im Nachinein als nicht ganz so geschickt heraus und wir fahren eine nette Besichtigung der Umgebung. Inklusive einiger Steigungen aber auch schöner Abfahrten. Ab Altdorf finden wir dann die Beschilderung wieder.

Es geht nun über Dorlisheim nach Molsheim. Die Umgebung kenne ich vom Marathon du Vignoble d’Alsace. Es geht am Start vorbei in Richtung Marathon-Dorf. Die Strecke kennen wir schon. In Molsheim schwenken wir dann auf die Marathonstrecke ein, ungefähr bei Kilometer 9. Bis nach Egersheim geht es nun parallel der Landstraße, immer der Marathon-Route folgend. In Egersheim (kurz vor der Versorgung mit dem Flammkuchen) biegen wir dann rechts anstelle links ab und schwenken auf den Kanal der Bruche ein.

Dieser Kanal ist bei weitem nicht so langweilig wie der Rhein-Rhone-Kanal, es gibt reichlich Kurven. Bei Kolbsheim machen wir dann eine ausgiebige Pause. Die Kilometer ziehen sich dennoch ein wenig hin. Man weiß aber nicht genau wie weit es noch ist bis Strasbourg – denn es gibt mal wieder zwei unterschiedliche Schilder mit unterschiedlichen Kilometer-Angaben, diese unterscheiden sich um ganze 5km. Wie sich später zeigt, haben die einen bis ins Zentrum von Strasbourg gemessen, die anderen nur bis an den Stadtrand. Insgesamt sind wir reichlich flott unterwegs – zwischenzeitlich sind wir mit 25km/h unterwegs.

Am Stadtrand treffen wir, mal wieder, auf eine bekannte Marathonstrecke – diesmal vom Strasbourg-Marathon. Wir folgen der Strecke bis an die “Ponts couverts”. Danach kürzen wir ein wenig ab, um an den Place Kléber zu kommen. Dort machen wir nochmal einen Pit-Stopp (seit dem Marathon wissen wir auch wo man die Toiletten findet). Wir haben treffenderweise am Zielpunkt des Marathons auch 42km auf dem Tacho.

Nun geht es wieder aus der Stadt hinaus, an den Institutionen der europäischen Union vorbei und an der Ill entlang. Ab Robertsau geht es durch den Wald am Rhein entlang. Die Beschilderung bis La Wantzenau ist wunderbar. Danach verlassen wir uns auf Marions Ortskenntnis, da wir nicht an der Landstraße bis Gambsheim fahren wollen. Die Strecke wird nun deutlich holpriger – es geht teilweise durch die Wiese und über Feldwege. In gewisser Weise ist es ein gigantisches Maislabyrinth. Immerhin haben wir ein wenig Orientierung anhand der Wassertürme von Kilstett und Gambsheim. Am Ende haben wir etwas mehr als 60km auf dem Tacho als wir das Schwimmbad von Gambsheim erreichen. Nun ist es nicht mehr weit. Ganz erreichen wir die Strecke der längsten Etappe nicht mehr – nur 64km haben wir am Ende zurück gelegt.

Heute Abend kommen wir bei Marions Mutter unter – auch hier müssen wir also kein Zelt aufbauen, diesmal noch nicht einmal die Luftmatraze. Zur Erfrischung laufen wir dann noch ans Schwimmbad um uns abzukühlen und das Salz von der Haut zu spülen.

Rheinradtour Tag 7 – Murg, Bad Säckingen, Rheinfelden, Basel, Huningue

Tageskilometer: 53,9km Gesamt: 267km

IMG_20160812_084218Für heute steht laut Plan die Königsetappe an. Entsprechend früh machen wir uns bereits daran zusammen zu packen. Beim Frühstück unterhalten wir uns noch mit anderen Radlern – eine Familie hat für heute auch das Ziel Huningue bei Basel, sogar auf dem gleichen Campingplatz. Wir wünschen uns eine gute Reise bevor es losgeht.

Ein erstes technisches Opfer der Tour gibt es auch zu beklagen: Mein Fahrradständer hat unter der Last des Gepäcks nachgegeben. Ich kann ihn zwar wieder hinbiegen, aber auf Dauer muss ich mir da wohl einen neuen besorgen.

IMG_20160812_112804Bis Bad Säckingen reicht es gerade einmal um sich warm zu fahren – wir nutzen die Chance und kaufen noch kurz ein, bevor es weiter geht. Wir haben uns anhand der Bikeline-Karte dazu entschieden, auf der deutschen Seite zu fahren, da diese asphaltiert sein soll. Leider ist das nur bedingt der Fall. Dafür haben wir uns zusätzlich einige kräftige Steigungen eingehandelt.

Nach der ersten steht passenderweise eine Bank am Feldrand und der Nachwuchs ist auch wach geworden – Zeit für eine kurze Mittagspause. In der Ferne können wir schon Riedmatt sehen. Kräftig gestärkt geht es schon bald in die nächste Steigung. Immerhin gibt es nur wenige Kilometer später dann eine entsprechende Entschädigung: Es geht mal wieder deutlich bergab. Der Weg fürht durch das wunderschöne Schloss Beuggen, leider haben wir nicht so viel Zeit uns das Schmuckstück näher anzuschauen, vor allem wäre das für den Nachwuchs wohl nicht das passende Programm.

Nur wenige Radminuten später ist Kontrastprogramm angesagt – der Weg führt entlang des Rheins an der Aluminiumhütte Rheinfelden vorbei. Die Ausstellung zum ehemaligen Kraftwerk hat leider noch geschlossen als wir ankommen. An der relativ neu angelegten Fischtreppe sind wir leider etwas zu zügig vorbei gefahren, deutlichere Hinweisschilder hätten hier echt was. Als Radfahrer muss man diese rechtzeitig entziffern können. Da hilft ein klares Schriftbild und vor allen Dingen die richtige Größe. Die Ankunft in Rheinfelden ist recht derb – direkt hinter einer Kurve geht es mal wieder eine üble Steigung hoch – an machen Stellen lässt sich das wohl nicht vermeiden, aber manchmal frage ich mich echt ob die Planer der Radwege ihre Strecke auch einmal mit entsprechend beladenem Rad abgefahren sind. Ich vermute eher einmal: Leider nein…

Die Beschilderung lässt dann auch noch zu wünschen übrig, prompt verfahren wir uns ohne es zu merken. Erst als wir nach Warmbach fast auf der Autobahnzufahrt stehen, wird uns klar, dass irgendwas nicht passt. Also ein kleines Stück zurück und dann quer durch den Ort und wieder auf die Originalstrecke. Die hat hier lustige Eigenarten: Orftmals stehen beiderseits der Kreuzungen Kilometerschilder – interessanter Weise werden die Kilometer mit Annäherung ans Ziel sprunghaft mehr – mal ein, mal zwei Kilometer. Bei irgendeiner Vermessung muss da mal was schief gegangen sein.

Wir kommen nun in den Speckgürtel von Basel, also vor allem viele Industriebetriebe – allen vorran Chemie und Pharma-Firmen, von Roche über Bayer bis BASF ist alles vertrerten (in Basel selbst dann auch noch Novartis). Die Strecke ist ok, immerhin hat man Radstreifen in beide Richtungen direkt auf der Straße angelegt und dafür an einigen Stellen sogar Parkbuchten geopfert. Eine kurze Umleitung ist gut beschildert, besser wäre es aber wohl, man würde die gesamte Strecke einmal überarbeiten. Nach der Umleitung geht es kurz durchs Grüne, nur um dann um so heftiger wieder anzusteigen und auf die gleiche Straße zurück zu kehren, die man vor nicht mal einem Kilometer verlassen hat. Eine Gruppe Radler vor uns hatte da wohl einen Insider-Tipp, die sind gleich drum herum geradelt.

Wir queren zum letzten Mal die Grenze in die Schweiz, der Radweg führt nun an einer Hauptverkehrsader entlang. Er ist aber dafür sehr gut angelegt und gut zu fahren. An der Autobahntrasse queren wir den Rhein in Richtung Baseler Altstadt. Es geht vorbei an der Papiermühle – das letzte Mal war ich hier zum Landesjugendlager in Müllheim mit der THW-Jugend. Ich kann mich zwar daran erinnern, dass ich zum Parkhaus bergauf gejogged bin, aber dass es derart steil war, hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Am Münsterplatz stellen wir die Räder ab und setzen unsere Erkundung zu Fuß fort.

tmp_14308-IMG_20160812_154939262560674Wir genießen den Ausblick vom Münster über den Rhein. Deutlich kann man die Kurve erkennen die er hier beschreibt – von nun an geht es nicht mehr Ost-West sondern viel mehr Süd-Nord für uns. Fast könnte man sagen, wir wären auf die Zielgerade eingebogen. Wobei wir kilometermäßig ungefähr die Halbzeit erreicht haben. Unsere Besichtigung führt uns weiter in die Innenstadt, vorbei am Rathaus und Fischmarkt. Da wir demnächst die Schweiz verlassen, decken wir uns noch mit einem wichtigen Kulturgut ein, das man in Deutschland leider nicht bekommt: Rammseier heißt das Getränk. Es ist ein Apfelsaft mit Birnensaftzusatz der direkt mit Kohlensäure versetzt ist. Wenn er nicht so schwer zum Schleppen wäre, würde ich ja glatt noch mehr als die zwei Flaschen einkaufen.

Wir schwingen uns für heute das letzte Mal auf die Räder – wir überqueren den Rhein gen Norden und folgen dem Rheinradweg bis an die deutsche Grenze – es geht mal wieder durch ein Industriegebiet und den Hafen von Basel. Insgesamt bleibt die Stecke allerdings erträglich. Die Grenze ist klar erkennbar, sobald man Deutschland erreicht hört der Radweg schlagartig auf, und die Führung wird deutlich schlechter. Immerhin ist es nicht weit bis zur Dreiländerbrücke, an dieser grenzen die Schweiz, Deutschland und Frankreich aneinander. Unser Campingplatz liegt in direkter Sichtweite der Brücke. Am Abend treffen wir dann noch die Familie vom Morgen wieder -auch sie sind erfolgreich angekommen. Das Wetter war heute durchgängig gut bis sehr gut. Beim Duschen merke ich, dass ich die typische Radfahrer-Bräune habe: Man sieht genau wo die Hosen und Trikots aufhören.

Rheinradtour Tag 5 – Schaffhausen-Langwiesen – Lienheim

 

Tageskilometer: 39,6km gesamt 170km

Das Wetter lockt uns schon recht früh aus dem Zelt – es ist deutlich sonniger und wärmer als gestern. Dennoch kommen wir mit Abbau und Frühstück erst gegen kurz vor elf los.

Immerhin, die erste Etappe ist nich übermäßig weit. Wir sind ja bereits in einem Vorort von Schaffhausen. Leider verpassen wir prompt die passende Abfahrt zum Rheinfall – einmal den eben gerade runter gefahrenen Berg wieder rauf. Die Steigung zieht sich gefühlt endlos. Wie wir dann feststellen müssen wäre der Anstieg gar nicht notwendig gewesen. Ich habe mich in der Karte etwas vertan – wir sind noch nicht am Rheinfall sondern noch ca. drei Kilometer davon entfernt. Also geht es erstmal wieder etwas bergab an den Rhein.

Bevor wir weiterkommen machen wir einen Zwangsstopp – es geht ein recht heftiger Guß runter. Immerhin gibt es ein passendes Vordach unter dem wir uns unterstellen können. Danach kommt ein geschotterter Weg bis ans Schloss Laufen, leider mit einigen echt miesen Steigungen – 20% sind selbst für mich mit der kleinsten Übersetzung zu viel. Selbst Schieben ist eine Plackerei – immerhin beim letzten Anstieg kann ich noch so lange fahren, wie es ein Geländer gibt. An dem kann ich mich nämlich entlanghangeln.

tmp_14308-IMG_20160810_121457-665289345Die Besichtigung des Rheinfalls ist leider nicht kostenlos – es geht vom Schloss Laufen mit dem Aufzug bis nach unten an den Ausblick. Leider haben wir keine separate Kinderwagenkarte geholt – so kommen wir mit einer anderen Familie durch die Personenschleuse – so einen Schwachfug habe ich selten erlebt. Die Fälle sind dann doch recht eindrucksvoll.
Der Weg nach oben klappt nicht so ganz – wir lupfen kurzerhand den Kinderwagen über das Tor für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. Im Prinzip hätte man nur eine Karte für eine Person und eine Kinderwagenkarte benötigt – denn mit dem Kinderwagen kommt man problemlos mit durch den Eingang.

tmp_14308-IMG_20160810_131910-1544205073Der Weg führt uns nun über die Brücke am Rheinfall, und danach zum Besichtigungspunkt am Schloss Wörth, der ehemaligen Anlegestelle für die Schiffe unterhalb des Rheinfalls – alle Güter mussten früher umgeladen werden. Wir müssen eine ganze Strecke schieben, aber es bleibt noch im Rahmen und der Ausblick entschädigt dann doch.

tmp_14308-IMG_20160810_133125-1373561698Nun geht es endlich wieder auf dem Rad weiter – und es geht mal wieder bergauf – wir quälen uns in mehreren Etappen bis an die Kuppe – dort ist eine ehemalige Zollstation und wir queren die Grenze nach Deutschland – zum ersten Mal für heute. Nun geht es nach Altenburg – dort finden wir erst einmal keinen Supermarkt und auch keine Gastätte – obwohl wir gerne etwas zum Mittag gegessen hätten.

Um so mehr, als es in Richtung Jestetten dann nochmal ganz ordentlich nach oben geht – auf der Kuppe treffen wir unsere Zeltnachbarn aus Schaffhausen wieder – immerhin ist die Steigung in der Karte bereits vermerkt gewesen. In Jestetten gehen wir einkaufen – der Aldi ist total überlaufen. So etwas habe ich noch nicht gesehen – 10 Kassen und ein riesiger Parkplatz – und gefühlt 90% der Kundschaft kommt aus der Schweiz.

Auf halber Strecke bis Lottstetten machen wir endlich eine Mittagspause, wenn auch nicht wie gedacht in einem Biergarten. Jetzt folgen nur noch kleinere Hügel. Nach Rafz geht es fast nur noch bergab – leider haben wir recht viel Gegenwind und auf dem Plateau merkt man das recht schnell. Immerhin sind es nur noch 10km bis Lienheim. Auf den Schildern sehen wir wie die Kilometer immer weniger werden. Die Strecke geht recht angenehm durch die Felder.

In Lienheim geht es dann bis runter an den Rhein – mir graut schon ein wenig davor, dass wir die Steigung morgen auch wieder hoch müssen. Praktischerweise liegt der Campingplatz direkt neben dem Freibad – zum Baden ist es zu kalt, aber das Kiosk hat noch offen – so holen wir dann auch das Weizenbier vom Mittag nach. Außerdem gibt es die Möglichkeit an der E-Bike-Ladestation auch unsere Powerbanks und die Handys zu laden.

Rheinradtour Tag 4 – Von Altnau nach Schaffhausen Langwiesen

 

Tageskilometer: 59km Gesamt: 130

Die Nacht war etwas unruhig, es gab gleich mehrere Gewitter, aber die gute Nachricht: Das Zelt ist dicht.

Am Morgen hat es dann immer noch leicht genieselt und es hat gegenüber dem Vortag deutlich abgekühlt. Ein deutliches Zeichen, die Sachen zu packen und dem guten Wetter hinterher zu fahren.

Das Frühstück haben wir kurzerhand in die Scheune am Campingplatz verlegt – dort haben wir die vergangengen Tage schon die Räder und den Anhänger untergestellt. Während wir frühstücken geht ein weiterer kräftiger Regenguß nieder. Als wir gegen halb elf auschecken und uns auf den Weg machen, hat sich das Wetter wieder etwas beruhigt. Es ist aber weiterhin noch ziemlich bedeckt.

Die erste Etappe ist mittlerweile ja fast schon in Fleisch und Blut übergegangen, bis nach Konstanz ist alles bekannt. Wir steuern auch nochmals das Einkaufszentrum an, um uns mit dem Notwendigsten für den Tag einzudecken – Brötchen und Belag für die Mittagspause und Chili mit Reis für das Abendessen.

Die Abfahrt aus Konstanz ist reichlich chaotisch – die Beschilderung hilft uns da auch nicht wirklich weiter. Durch Zufall finden wir dann doch noch den Rheinradweg und den passenden Grenzübergang. Insgesamt bleibt mir Konstanz wohl leider wegen seiner choatischen Verkehrsverhältnisse und weniger wegen seiner schönen Altstadt im Gedächtnis.

Kurz hinter Ermatingen machen wir eine Rast, direkt am Ufer des Sees – das Wetter könnte besser sein, aber immerhin gibt es auf der Weide nebenan Schafe für Glen zu bestaunen. Da die Wege nur teilweise geteert sind, sieht der Anhänger und das Fahrrad samt Taschen ziemlich übel verspritzt aus. Insgesamt ist die Streckenfürhung recht gut, auch die engen Ortsdurchfahrten sind gut zu bewältigen.

Die Strecke führt nun fast immer parallel zur Bahnstrecke auf der Schweizer Seite des Untersees entlang. Leider ist sie nicht so eben wie die Bahntrasse, sondern hat deutliche Wellen. Eine kurz vor Eschenz hat es ganz unerwartet und ordentlich in sich – weder ist sie in der Karte verzeichnet, noch ist in bergrichtung ein Hinweisschild angebracht – in talrichtung steht eine klare Tafel: 13% Gefälle … In Eschenz gibt es nochmal einen kurzen technischen Halt. Es ist nun ja auch nicht mehr weit bis Stein am Rhein.

Mittmp_21580-IMG_20160809_1559151427292452 viel Schwung geht es nach Stein am Rhein hinein, der Schwung reicht eigentlich bis weiter als das Ende der Brücke, aber leider ist dort eine Ampel und die ist natürlich rot. Wir machen eine kurze Stadtbesichtigung und gönnen uns eine heiße Schokolade – auf ein Eis haben wir bei der Witterung keine Lust. Immerhin hat es nicht durchgängig oder länger anhaltend geregnet – aber auch die leichten Schauer von Zeit zu Zeit gepaart mit dem frischen Gegenwind gehen einem irgendwann gegen den Strich.

Bevor wir Stein verlassen machen wir noch einen Abstecher in der Tourist-Information. Die sind sehr freundlich und rufen sogar am Campingplatz in Schaffhausen an. Geht alles klar – noch jede Menge freier Plätze für einzelne Zelte und Radfahrer. Zudem gibt es noch einen Tipp: Ab Gailignen auf die linke Rheinseite wechseln, damit spart man sich die Schleife durch Schaffhausen.

Vor Gailignen liegt allerdings erst einmal die Bergwertung des Tages: In der Karte sind diese Anstiege explizit vermerkt. Kurz nach einem Aussiedlerhof beginnt der Anstieg auf eine Kuppe – im Wald nach einer Kurve geht es dann nochmal steiler weiter – ich nutze was das Fahrrad an Gängen hergibt: vorne klein und hinten so groß als möglich. Ich muss nicht absteigen, aber es wird mir bewusst, dass ich mit dem Anhänger wohl mal häufiger den weißen Stein oder den Königsstuhl daheim hochradeln sollte, um passende Kondition zu bekommen. Ich empfange Marion mit Glen und Bananen zur Stärkung. Ein wenig erinnert mich die Umgebung an das “Restaurant Wadenpicker” vom Chrufranken-Trail – dort waren die Steigungen ähnlich und das Wetter nochmal deutlich schlechter.

Nach den Mühen gibt es aber bald eine Belohnung: Es geht richtig gut bergab bis Gailingen – zwischenzeitlich habe ich samt Anhänger mehr als 45km/h auf dem Tacho stehen. In Gailingen geht es über die historische Holzbrücke wieder in die Schweiz. Wir verlassen damit die Hauptroute des Rheinradwegs. Dennoch ist die Strecke weiterhin gut ausgeschildert. Allerdings häufen sich auf den nunmehr letzten acht Kilometern die Steigungen.

In St. Katharinenthal geht es unvermittelt nocheinmal sehr steil den Berg hoch – gefühlt wird der Anhänger mit jeder Steigung nun schwerer. Kein Wunder – stehen doch mittlerweile mehr als 50km zu Buche. Immer wieder überholen wir einen Vater, der mit seinem Sohn ebenfalls mit dem Rad unterwegs ist – wenn wir eine kurze Pause machen holen sie uns jedesmal wieder ein. Die beiden sind schon seit 10 Tagen unterwegs, begonnen in Regensburg bis Donaueschingen, einmal um den Bodensee und nun als Fernziel Basel. Auch eine respektable Leistung.

Die letzte große Steigung des Tages haben wir kurz nach der Klosteranlage Paradis – man könnte auch meinen nach der Vertreibung aus dem selbigen. Nur noch durch Langenwiesen durch, dann taucht auch das ersehnte Hinweisschild auf den Campingplatz auf. Der ist recht groß und gut ausgestattet – es gibt sogar kostenloses WLAN auf dem gesamten Gelände.

Rheinradtour Tag 3 – Shopping und Freibad

 

Tageskilometer: 19,4km Gesamt: 71km

Endlich Montag… Höchste Zeit, die geleerten Vorräte wieder aufzufüllen. Damit sich das preislich im Rahmen hält, fahren wir bis nach Konstanz – direkt nach der Grenze ist ein großes Einkaufszentrum mit einem Discounter und allem was man sonst noch so braucht. Damit wir nicht überpacken, beschränken wir den Einkauf so, dass alles in Marions Fahrradkorb und einen Rucksack passen muss. Außerdem nutzen wir die Chance, uns mit günstigen Brötchen einzudecken – auch heute früh habe ich wieder am Campingplatz Brötchen zu schweizer Preisen erworben – ein doppeltes und eine Laugenstange: 3,90 EUR. Da ist das Angebot vom Bäcker in Deutschland ja gerade zu paradisisch: 5 Brötchen für 1,60 EUR.

Ganz praktisch ist das angebotene WLAN und die Möglichkeit Handys zu laden. Während Marion ein Geschirrtuch (ein kritischer Artikel, den wir vergessen haben einzupacken) besorgt, lade ich unsere Powerbank zumindest einmal teilweise auf. Beim Einkauf stellen wir dann auch fest, dass ich meinen Geldbeutel wohl am Campingplatz gelassen habe – das macht die Organisation für den Tag ein wenig schwieriger, aber nicht unmöglich.

tmp_31660-IMG_20160808_190238-975909809Bis wir mit dem Shopping fertig sind, ist es Mittag. Höchste Zeit das nächste Ziel anzusteuern: Das Freibad Hörnli, das wir schon mehrfach von außen gesehen haben. Es liegt direkt an der Strecke zwischen Konstanz und Campingplatz. Die Preise sind mit 7 EUR pro Person natürlich wieder auf schweizer Niveau. Allerdings muss man sagen: Es wird auch ordentlich etwas geboten.

Unter anderem gibt es zwei große Wasserrutschen, eine breite, die man mit bis zu vier Personen gleichzeitig rutschen kann, die allerdings wenig Seitenführung bietet – beim ersten Versuch dreht es mich dabei auf halber Strecke bis nach unten und ich lande rückwärts im Becken. Die nächsten Versuche gelingen dann schon besser. Die andere Rutsche bietet einiges mehr an Kurven – nach einem Test nehme ich kurzerhand den Filius auf den Schoß und los gehts. Der findet das klasse, zumindest quietscht er recht vergnügt bis wir im Becken einschlagen.

Wir bleiben recht lange, erst kurz nach sechs am Abend machen wir uns auf die letzten 6km Heimweg. Diesmal gibt es selbstgekochtes vom Gaskocher: Tortelloni mit Tomatensauce.

Rheinradtour Tag 2 – Tagesausflug auf die Insel Mainau

Tageskilometer: 35km Gesamt: 51,5km

tmp_31660-IMG_20160807_144400-370505424Wenn wir schon mal am Bodensee sind, wollten wir auf alle Fälle die Insel Mainau besichtigen. Immerhin ist es mehr als 20 Jahre her, dass ich zum letzten Mal dort war – damals noch mit meinen Eltern. Wie die Zeit vergeht. Da es wenig Sinn macht, die Insel nur “im Vorbeifahren” zu besuchen (wir sind ja keine Japaner), haben wir einen Tag zusätzlich am gleichen Campingplatz eingeplant.

Ganz ohne Wecker wachen wir doch recht zeitig auf – es wird im Zelt einfach sehr viel früher hell als im Schlafzimmer – außerdem macht der Nachwuchs auf seine Bedürfnisse (Hunger!) aufmerksam. Der Bäcker kommt auf den Campingplatz – allerdings auch wieder zu schweizer Preisen – an ein Croissant oder süße Teilchen wage ich gar nicht zu denken – für 6 Brötchen sind am Ende 6 EUR fällig.

Ein wenig umpacken müssen wir noch, aber es fährt sich dann doch deutlich erleichtert – nur mit Anhänger, ohne schwere Packtaschen. Der erste Teil der Strecke ist bereits bekannt, es geht am See entlang wieder nach Konstanz. Dort schieben wir die Fußgängerzone durch die Altstadt und bekommen einen ersten Eindruck des Stadtkerns.

War der Übergang vom schweizer Radwegnetz ins deutsche durch einen Mangel an Schildern gekennzeichnet, so geht es ab der Innenstadt wieder deutlich besser. Bis zur Mainau sind es nur noch sechs Kilometer. Diese führen über die separate Radwegbrücke über den Untersee/Rhein auf die Nordseite an den Überlinger See, den nordwestlichen Ausläufer des Bodensees. An der Universität vorbei überwinden wir den Bergrücken – es geht deutlich bergauf und ich bin echt froh die Taschen nicht am Rad hängen zu haben. Die Abfahrt wird leider etwas abprubt unterbrochen, denn der Wegweiser bedarf einer genaueren Inspektion, um heraus zu finden wo es weiter geht. Immerhin taucht einge Kurven später bereits der nächste auf – noch 1km bis zur Mainau.

tmp_31660-IMG_20160807_121946-1190152042Die Eintrittspreise sind in der Tat happig – 38 EUR für zwei Erwachsene. Immerhin sind Kinder bis 12 Jahre kostenfrei und für den Kinderwagen wird auch keine extra Gebühr erhoben. Über die Brücke gelangen wir auf die Insel, Glen ist von vom Anblick des Wassers und der Fische derart fasziniert, dass wir fast eine Viertelstunde für die 200m benötigen. Kurz darauf darf er sich dann auch richtig austoben – der Spielplatz ist riesengroß und bietet verschiedenste Möglichkeiten. Das Becken des Wasserspielplatzes ist leider noch etwas zu tief für ihn – aber Matschepampe nebendran anrühren ist genauso gut.

Leider ist der Spielplatz so interessant, dass man mit Kindern dort fast nicht mehr weg kommt – auch wenn der Streichelzoo lockt. Nach über zwei Stunden so denkt man könnte der Nachwuchs langsam müde sein vom Toben …. müde ist er vielleicht, aber an Mittagsschlaf im Kinderwagen ist nicht zu denken – stattdessen gewaltiger Protest. So schieben wir ihn etwas quengelig über die Insel, nach einigen Minuten hat er sich dann auch wieder beruhigt. So geht es vorbei an der Wassertreppe, dem Bodensee-Relief in Blumen und der Blumenuhr. Am Anleger nach Meersburg gönnen wir uns noch ein Eis. Derart gestärkt erklimmen wir den höher gelegenen Teil der Insel mit dem Schloss und dem Schwedenturm. Durch das Geschaukel schläft unser Kleiner dann auch ein und wacht erst wieder auf, als wir kurz vor dem Ausgang sind.

IMG_20160807_190040Heimwärts geht es wie wir gekommen sind – der Anstieg in der Universität verlangt ganz ordentlich Kondition, zumal man kaum Schwung holen kann, um ihn zu bewältigen. Dafür geht es nach Konstanz hinein fast nur bergab. Abendessen gibt es diesmal beim Griechen Taverna Pan in der Konstanzer Altstadt. Deutlich günstiger als am Vortag.

Es wird bereits dämmrig als wir wieder am Campingplatz ankommen.

Rheinradtour Tag 1 – Anreise

Tageskilometer: 16,4 km gesamt 16,4km

Endlich Urlaub, der erste große Sommerurlaub mit Nachwuchs. Als Ziel haben wir uns den Rheinradweg heraus gesucht. In den vergangenen Monaten haben wir reichlich Ausrüstung beschafft und viele Radtouren gemacht, um zu wissen was wir mitnehmen müssen, sollten und können.

Heutetmp_31660-IMG_20160806_1113171704220134 also der große Tag, die Vorzeichen standen recht gut: Bereits am Vortag haben wir alles gepackt und ich habe sogar kurzfristig noch den fehlenden “Haifischzahn” für meine Radtasche besorgen können. Kleines Manko: Marions Fahrrad hatte auf dem Hinterrad seit der letzten Tour etwas Luft verloren. Nach einmal Aufpumpen war aber kein akuter Druckverlust feststellbar.

Am Morgen dann die Erkenntnis: Da müssen wir wohl doch flicken… Aber es wird doch hoffentlich für die Tagestour reichen ggf. mit zwischenzeitlich einmal aufpumpen. Dennoch führt der Weg dann erstmal zum Radladen, einen weiteren Schlauch für alle Fälle einkaufen. Bis zum Bahnhof besteht dann Gewissheit: Das mit dem Aufpumpen klappt wohl nicht. Noch dazu müssen wir feststellen, dass die eingekaufte Notfallpumpe nicht zu den französischen Ventilen passt. Noch 20 Minuten bis zur Abfahrt. Ich lege also eine kleine Sprinteinheit hin – ohne Anhänger aber mit Gepäck – kurz nach Hause, in den Keller, passende Pumpe schnappen und wieder an den Bahnhof – die Sprintwertung des Tages ist mir sicher.

Einsteigen in den Zug geht recht gut, die Stufe ist vergleichsweise niedrig, aber mit Radanhänger ist das immer noch eine Herausforderung zusätzlich. Aber es gibt immer freundliche Mitreisende, die einen unterstützen. Das Radabteil ist danach gut gefüllt. Die erste Etappe führt uns bis Karlsruhe. Wir unterhalten uns mit einem Ehepaar, das ebenfalls auf eine Tour startet: Neckarradweg. In Karlsruhe gelingt der Gleiswechsel mit etwas Mühen in Etappen – es passt immer nur ein Rad oder der Anhänger in den Aufzug – durch die Unterführung schiebe ich in einer Hand das Rad und mit der anderen den Kinderwagen/Anhänger.

tmp_31660-IMG_20160806_1332591421857071Im Zug bis Konstanz haben wir dann ein größeres Abteil, allerdings ist es zu Beginn noch recht voll. Ab Baden-Baden wird es leerer – ich entschließe mich dazu, die Chance zur Radrepartur zu nutzen. Ergebnis: Gut, dass wir einen Schlauch gekauft haben, denn die Verklebung des Ventils ist hinüber – da hilft auch kein Flicken mehr. Man braucht übrigens genau die Fahrtzeit von Baden-Baden bis Achern, um eine derartige Panne zu beheben. Reparatur unter erschwerten Bedingungen nennt man das. Zusätzlich fixe ich noch Marions Sattel, der sich beim Tragen begonnen hatte in Einzelteile zu zerlegen.

Immerhin haben wir etwas Belustigung für den Nachwuchs, es steigt eine weitere Mutter mit etwa gleichaltrigem Nachwuchs zu – Glen hat also einen Spielkameraden. Was natürlich die Idee des Mittagsschlafs ad absurdum führt. Glen schläft zwar kurz ein, aber er lässt sich nicht in den Kinderwagen legen.

Ab Radolfzell sehen wir das erste Mal den Bodensee vom Zug aus. Bis Konstanz ist es nun nich mehr weit. Dort herscht am Bahnhof erstmal Chaos und Ratlosigkeit – ein freundlicher Bahnmitarbeiter weist uns den Weg zum ebenerdigen Übergang. Dort müssen wir allerdings erstmal warten und wegen Gleisarbeiten ist der Übergang nur bis zum ersten Gleis nutzbar – die Mitarbeiter der Baufirma helfen uns beim Tragen.

Wir quälen uns erst mal durch den Stadtverkehr und sind dann doch recht bald schon auf schweizer Gemarkung. Dort wartet die nächste Geduldsprobe: Ein Bahnübergang, der gefühlt Ewigkeiten geschlossen ist. Danach stehen nur noch 8km auf dem Programm – entlang des Bodensees geht es in Richtung Ruderbaum, dort haben wir einen Campingplatz gefunden.

Dastmp_31660-IMG_20160806_2018311865119769 Abendessen machen wir in einem kleinen Restaurant am See, in direkter Nähe zum Campingplatz, zu schweizer Preisen: Fast 50 EUR für zweimal Bratwurst mit Pommes und eine Portion Pommes für den Kleinen.

Ziemlich fertig fallen wirs in Bett.

Probe für den Urlaub – Radausfahrt nach Landau

Der Sommerurlaub ist geplant – wir wollen als Familie von Konstanz in mehreren Etappen am Rhein wieder nach Hause, also Mannheim bzw. Schwetzingen radeln.

Erste Bausteine im Equipment-Bereich haben wird dazu schon angeschafft: Einen Thule Chariot CX2 als Fahrradanhänger, der sich mittlerweile fast täglich als Kindertransporter zur und von der Kita bewährt. Auch täglich im Einsatz sind meine Fahrradtaschen von Vaude und der Gepäckträger von “Locc” von Tubus. Zudem haben wir Marions Fahrrad schrittweise ertüchtigt, Fahrradkorb, neuer Sattel für längere Strecken und ein paar kleine Reparaturen mehr – für den Urlaub werden wir wohl um einen stabileren Gepäckträger nicht umhin kommen, aber auch dieser sollte sich ohne Schwierigkeiten montieren lassen.

Nun sind die täglichen Strecken mit 2,5km zur Kita und insgesamt knapp 20km zur Arbeit zwar deutlich mehr als der Durchschnittsradler, aber eine Aussage über das Langstreckenverhalten lässt sich damit natürlich nicht treffen. Ganz zu schweigen davon, dass es ja nicht nur auf gutes Equipment ankommt, sondern auch der Körper den Strecken gewachsen sein muss. Also höchste Zeit für eine ausführliche Probefahrt.

So sind wir am Vatertag dann eben nicht mit dem klassichen Bollerwagen, sondern mit den Rädern plus Anhänger losgezogen. Als Fern-Ziel haben wir uns Ilbesheim bei Landau in der Pfalz gesetzt. Das Weingut Silbernagel, dessen Weine wir sehr schätzen veranstaltet vom 5. bis 8.5.2016 seine Jahrespräsentation. Da ist es natürlich um so besser wenn man zur Verkostung nicht mit dem Auto anreist. Klare Vorgabe war aber: Wir fahren so weit wie wir kommen, wenn es Probleme geben sollte, brechen wir die Tour ab – Möglichkeiten mit dem ÖPNV wieder nach Hause zu kommen haben wir daher an mehreren Stellen eingeplant. Continue reading